
Für die französischen Sicherheitskräfte sind die Feierlichkeiten eine Herausforderung. Der Bereich um die Kathedrale wird komplett abgeriegelt. Die Eröffnungsfeier beginnt am Abend mit einer Rede des französischen Präsidenten Macron. Die anschließende religiöse Zeremonie begleitet der Erzbischof von Paris, Ulrich. Mit einem großen Konzert mit Musikern aus Pop und Klassik - etwa dem Pianisten Lang Lang und dem Tenor Benjamin Bernheim - gehen die Feierlichkeiten zu Ende. Bereits am morgigen Sonntag soll die erste Adventsmesse in der neuen Notre-Dame stattfinden. Ab dann hat die Kathedrale für Besucher kostenfrei geöffnet.
Am Rande der Feierlichkeiten waren bereits am Nachmittag Treffen zwischen Macron und Trump sowie zwischen Macron und Selenskyj geplant, wie der Élysée-Palast in Paris mitteilte. Der Besuch in Frankreich ist Trumps erste Auslandsreise seit dem Sieg bei der Präsidentenwahl Anfang November. Der scheidende US-Präsident Biden nimmt nicht an der Notre-Dame-Wiedereröffnung teil, seine Frau ist stellvertretend für ihn nach Paris gereist.
Spenden haben Wiederaufbau beschleunigt
Nach dem verheerenden Brand im Jahr 2019 hatte Macron versprochen, die Kathedrale in nur fünf Jahren wieder aufzubauen. Fachleute hielten das für ambitioniert und kaum machbar. Die ARD-Korrespondentin für Paris, Julia Borutta, sagt, das Projekt sei vor allem deshalb so schnell vorangekommen, weil man keine Rücksicht auf die Kosten habe nehmen müssen. Außerdem seien rund 840 Millionen Euro an Spenden zusammengekommen - aus aller Welt. Mit deren Hilfe konnte das mehr als 800 Jahre alte Wahrzeichen von Paris originalgetreu restauriert werden. Für den Wiederaufbau wurde eine eigene öffentliche Institution geschaffen. Ausschreibungsfristen für Bauunternehmen wurden verkürzt, damit Aufträge schneller vergeben werden konnten.
Ermittlungen zum verheerenden Brand laufen noch
Bei dem Feuer in der gotischen Kirche im Jahr 2019 waren der gesamte Dachstuhl, der Spitzturm und ein Teil des oberen Gewölbes zerstört worden.
Die Feuerwehr hatte erhebliche Probleme bei den Löscharbeiten. Es fehlte an Wasserkränen mit der nötigen Höhe, den Einsatzkräften stand zu wenig Löschwasser zur Verfügung. Deswegen musste der Dachstuhl letztendlich aufgegeben werden, um noch den Nordturm zu retten.
Die Feuerwehr hatte erhebliche Probleme bei den Löscharbeiten. Es fehlte an Wasserkränen mit der nötigen Höhe, den Einsatzkräften stand zu wenig Löschwasser zur Verfügung. Deswegen musste der Dachstuhl letztendlich aufgegeben werden, um noch den Nordturm zu retten.
Die Ermittlungen zur Brandursache sind immer noch nicht abgeschlossen. Die Staatsanwaltschaft schließt gezielte Sabotage aus. Vermutet wird ein Kurzschluss an einer elektrischen Anlage unterm Dach. Die sind im Dachstuhl von Kirchen aber eigentlich verboten. Kritiker werfen den französischen Behörden vor, an der Aufklärung nicht ausreichend interessiert zu sein.
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Notre-Dame - Die Wiederauferstehung
Diese Nachricht wurde am 07.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.