Sie tragen so exotische Namen wie DIVYA Arogyavardhani Vati, DIVYA Punarnavadi Mantur oder DIVYA Giloy Sat. Sie versprechen Linderung bei Nierenproblemen, Lymphknotenentzündungen oder Leberschäden. Sie sollen gegen chronische Müdigkeit helfen und gegen Übergewicht.
Auf den englischsprachigen Internetseiten, über die die ayurvedischen Medikamente bestellt werden können, ist ein gütig lächelnden Mann, Swami Ramdev, mit orangefarbenem Schal zu sehen. Alle Produkte, so heißt es im Text, bestünden aus Heilkräutern aus dem Himalaja. Was dort nicht steht: Sie enthalten auch eine riesige Menge an gefährlichen Schwermetallen, sagt Thomas Spieker vom Niedersächsischen Sozialministerium.
"Da gab es eine teilweise 95.000-fache Überschreitung der Grenzwerte für Quecksilber. Und das hat uns sofort mit einer öffentlichen Warnung an die Verbraucherinnen und Verbraucher nicht nur in Niedersachsen auf den Plan gerufen."
Neben Quecksilber enthalten die sechs ayurvedischen Pulver, vor denen das niedersächsische Sozialministerium warnt, auch bis zu 70 mal mehr Blei und bis zu elfmal mehr Cadmium als in Deutschland erlaubt ist. Schwermetalle, die in solch hoher Konzentration, den Körper erheblich schädigen können.
Blutarmut, Nieren- und Nervenschäden treten dabei am häufigsten auf, sagt Dirk Stichtenoth, Pharmakologe an der Medizinischen Hochschule Hannover.
"Wir haben selbst solche Fälle gehabt, wo eben jemand zur Eigenbehandlung über Monate so ein Präparat geschluckt hatte, um dann unter den typischen Zeichen einer chronischen Bleivergiftung - das heißt Nervenschaden, Schaden des Knochenmarkes, also der Blutbildung und auch mit erhöhten Leberenzymen - dann ins Krankenhaus kam und die Ärzte erstmal rätselten, woran das lag, und die herkömmlichen Medikamente im Verdacht hatten, bis man darauf kam, was die Patientin da selbst noch nahm."
Die ayurvedischen Präparate mit dem gefährlich hohen Schwermetallgehalt werden meist über amerikanische und asiatische Internetseiten vertrieben. In Niedersachsen aufgefallen waren sie bei einer Zollstichprobe. In Deutschland sind die oftmals in Pulverform verkauften Kräutermischungen nicht zugelassen.
"Ein Medikament muss, damit es in Deutschland hier auf dem Markt ist, Qualität, Unbedenklichkeit und Wirksamkeit nachgewiesen haben. Die allermeisten solcher Präparate werden als Nahrungsergänzungsmittel oder ähnliches unterhalb dieser Schwelle verkauft, allerdings beworben, als ob es Medikamente wären, was ein Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz ist."
Oftmals, sagt der Pharmakologe, sind derartige Pseudoarzneimittel mit Fremdstoffen verunreinigt. Im Fall der sechs ayurvedischen Präparate, für die das niedersächsische Sozialministerium die Warnung ausgesprochen hat, ist der Zusatz von Schwermetall jedoch Absicht, wenn auch vielleicht keine böse.
In der indischen Gesundheitslehre Ayurveda benutzen die sogenannten Alchemisten Quecksilber schon seit Jahrtausenden - die seriösen Anbieter achten jedoch darauf, das gefährliche Metall nicht überzudosieren.
Im Internet wird die Zahl der Anbieter angeblich wirkungsvoller exotischer Arzneien immer größer. Und sie finden eine offenbar leichtgläubige Käuferschar. In diesem Jahr sollen deutsche Internetanbieter, die ausschließlich zugelassene Ware verkaufen, mit einem Gütesiegel versehen werden. Bis dahin, so Ministeriumssprecher Thomas Spieker, sind Verbraucher aufgefordert, beim Kauf von Medikamenten im Internet aufmerksam zu sein.
"Das ist einfach in einer globalisierten Welt für jeden Verbraucher wichtig. Das kann der Staat nicht garantieren, weil die Handelswege zunehmend unüberschaubarer werden."
Namen der Präparate, vor denen das Niedersächsische Sozialministerium warnt:
DIVYA Arogyavardhani Vati
DIVYA Giloy Sat
DIVIYA Hajrulyahut Bhasm
DIVYA Medohar Vati
DIVYA Punarnavadi Mantur
DIVYA Ashmarihar Ras
Auf den englischsprachigen Internetseiten, über die die ayurvedischen Medikamente bestellt werden können, ist ein gütig lächelnden Mann, Swami Ramdev, mit orangefarbenem Schal zu sehen. Alle Produkte, so heißt es im Text, bestünden aus Heilkräutern aus dem Himalaja. Was dort nicht steht: Sie enthalten auch eine riesige Menge an gefährlichen Schwermetallen, sagt Thomas Spieker vom Niedersächsischen Sozialministerium.
"Da gab es eine teilweise 95.000-fache Überschreitung der Grenzwerte für Quecksilber. Und das hat uns sofort mit einer öffentlichen Warnung an die Verbraucherinnen und Verbraucher nicht nur in Niedersachsen auf den Plan gerufen."
Neben Quecksilber enthalten die sechs ayurvedischen Pulver, vor denen das niedersächsische Sozialministerium warnt, auch bis zu 70 mal mehr Blei und bis zu elfmal mehr Cadmium als in Deutschland erlaubt ist. Schwermetalle, die in solch hoher Konzentration, den Körper erheblich schädigen können.
Blutarmut, Nieren- und Nervenschäden treten dabei am häufigsten auf, sagt Dirk Stichtenoth, Pharmakologe an der Medizinischen Hochschule Hannover.
"Wir haben selbst solche Fälle gehabt, wo eben jemand zur Eigenbehandlung über Monate so ein Präparat geschluckt hatte, um dann unter den typischen Zeichen einer chronischen Bleivergiftung - das heißt Nervenschaden, Schaden des Knochenmarkes, also der Blutbildung und auch mit erhöhten Leberenzymen - dann ins Krankenhaus kam und die Ärzte erstmal rätselten, woran das lag, und die herkömmlichen Medikamente im Verdacht hatten, bis man darauf kam, was die Patientin da selbst noch nahm."
Die ayurvedischen Präparate mit dem gefährlich hohen Schwermetallgehalt werden meist über amerikanische und asiatische Internetseiten vertrieben. In Niedersachsen aufgefallen waren sie bei einer Zollstichprobe. In Deutschland sind die oftmals in Pulverform verkauften Kräutermischungen nicht zugelassen.
"Ein Medikament muss, damit es in Deutschland hier auf dem Markt ist, Qualität, Unbedenklichkeit und Wirksamkeit nachgewiesen haben. Die allermeisten solcher Präparate werden als Nahrungsergänzungsmittel oder ähnliches unterhalb dieser Schwelle verkauft, allerdings beworben, als ob es Medikamente wären, was ein Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz ist."
Oftmals, sagt der Pharmakologe, sind derartige Pseudoarzneimittel mit Fremdstoffen verunreinigt. Im Fall der sechs ayurvedischen Präparate, für die das niedersächsische Sozialministerium die Warnung ausgesprochen hat, ist der Zusatz von Schwermetall jedoch Absicht, wenn auch vielleicht keine böse.
In der indischen Gesundheitslehre Ayurveda benutzen die sogenannten Alchemisten Quecksilber schon seit Jahrtausenden - die seriösen Anbieter achten jedoch darauf, das gefährliche Metall nicht überzudosieren.
Im Internet wird die Zahl der Anbieter angeblich wirkungsvoller exotischer Arzneien immer größer. Und sie finden eine offenbar leichtgläubige Käuferschar. In diesem Jahr sollen deutsche Internetanbieter, die ausschließlich zugelassene Ware verkaufen, mit einem Gütesiegel versehen werden. Bis dahin, so Ministeriumssprecher Thomas Spieker, sind Verbraucher aufgefordert, beim Kauf von Medikamenten im Internet aufmerksam zu sein.
"Das ist einfach in einer globalisierten Welt für jeden Verbraucher wichtig. Das kann der Staat nicht garantieren, weil die Handelswege zunehmend unüberschaubarer werden."
Namen der Präparate, vor denen das Niedersächsische Sozialministerium warnt:
DIVYA Arogyavardhani Vati
DIVYA Giloy Sat
DIVIYA Hajrulyahut Bhasm
DIVYA Medohar Vati
DIVYA Punarnavadi Mantur
DIVYA Ashmarihar Ras