Die Epidemiologen der Universität im neuseeländischen Dunedin müssen einen langen Atem haben: Denn sie befragten und untersuchten seit 1972 rund 1000 Teilnehmer regelmäßig hinsichtlich ihres Fernsehkonsums sowie ihrer physischen Verfassung und Gesundheit. Sie verloren die Kinder von einst auch über die Jahre nicht aus den Augen. Im Alter von 26 Jahren erfolgte dann ein umfassender Gesundheits-Check mit Belastungs-EKG, Blutanalysen und natürlich peinlich genauer Erhebung der Leibesfülle. Die Bilanz war alarmierend, berichtet Bob Hancox von der Universität Dunedin:
"Je mehr Zeit die Testpersonen als Kinder vor dem Fernseher verbrachten, desto schlechter war ihre Gesundheit im Erwachsenen-Alter. Sie waren dicker und weniger fit, sie hatten höhere Blutfettwerte und sie rauchten mehr. Das sind alles erwiesene Risikofaktoren, die später im Leben zu Herzinfarkten, Gefäß- und anderen, oft tödlichen Erkrankungen führen können."
Unzweideutig belegt die Längsschnittstudie die gesundheitlichen Auswirkungen von zwei oder mehr Stunden täglich vor dem Fernseher: die jugendlichen Langzeitgucker von damals leiden als Erwachsene unter Übergewicht, Herzschwäche und erhöhten Cholesterinwerten. Jene bescheidenen sieben Prozent indes, die es als Kinder nicht länger als höchstens eine Stunde vor dem Heimkino hielt, schneiden wesentlich besser ab. Sie bewegten sich mehr und gingen Zigaretten und fettem und süßem Junk-Food aus dem Weg. Besonders verblüfft war der Mediziner aber von dem statistischen Zusammenhang zwischen Fernsehen und Rauchen: denn eigentlich sind Werbespots für Tabak in Neuseeland bereits seit den 60er Jahren verboten.
"Aber weil das Rauchen in Filmen und Serien meist als lässig oder erwachsen dargestellt wird, hat das die Jugendlichen stark beeinflusst. Denn je mehr sie vor dem Fernseher saßen, desto wahrscheinlicher war es, dass sie auch rauchten."
Dem Mediziner schwant denn auch nichts Gutes angesichts solcher Ergebnisse: Denn damals gab es gerade die ersten Videospiele und Videorekorder, weder Satellitenfernsehen, noch Internet oder DVD - alles Erzeugnisse, die Kinder von heute noch wesentlich länger an Fernseher und Monitor fesseln. Schulen und Behörden müssten daher vor dieser Gefahr für Leib und Leben warnen, fordert Bob Hancox:
"Das Fernsehen spielt für viele eine zu große Rolle und wird oft als billiger Babysitter missbraucht. Kinder unter zwei Jahren sollten überhaupt nicht fernsehen und ältere nicht länger als eineinhalb Stunden täglich. Wir müssen begreifen, dass übermäßiges Fernsehen schädlich ist - und weniger einschalten."
Die Statistiken sprechen eine deutliche Sprache: in den letzten zehn Jahren vervierfachte sich die Zahl übergewichtiger Kinder und Jugendlicher weltweit. Gleichzeitig verbringt diese Altersgruppe einen immer größeren Teil ihrer Zeit vor Computer und Fernseher. Allein in Deutschland sind es weit mehr als zwei Stunden jeden Tag. Und das trotz der wissenschaftlichen Erkenntnis: Wer von früher Kindheit an zuviel Fernsehen glotzt, der schaut später in die Röhre.
[Quelle: Andreas Stummer]
"Je mehr Zeit die Testpersonen als Kinder vor dem Fernseher verbrachten, desto schlechter war ihre Gesundheit im Erwachsenen-Alter. Sie waren dicker und weniger fit, sie hatten höhere Blutfettwerte und sie rauchten mehr. Das sind alles erwiesene Risikofaktoren, die später im Leben zu Herzinfarkten, Gefäß- und anderen, oft tödlichen Erkrankungen führen können."
Unzweideutig belegt die Längsschnittstudie die gesundheitlichen Auswirkungen von zwei oder mehr Stunden täglich vor dem Fernseher: die jugendlichen Langzeitgucker von damals leiden als Erwachsene unter Übergewicht, Herzschwäche und erhöhten Cholesterinwerten. Jene bescheidenen sieben Prozent indes, die es als Kinder nicht länger als höchstens eine Stunde vor dem Heimkino hielt, schneiden wesentlich besser ab. Sie bewegten sich mehr und gingen Zigaretten und fettem und süßem Junk-Food aus dem Weg. Besonders verblüfft war der Mediziner aber von dem statistischen Zusammenhang zwischen Fernsehen und Rauchen: denn eigentlich sind Werbespots für Tabak in Neuseeland bereits seit den 60er Jahren verboten.
"Aber weil das Rauchen in Filmen und Serien meist als lässig oder erwachsen dargestellt wird, hat das die Jugendlichen stark beeinflusst. Denn je mehr sie vor dem Fernseher saßen, desto wahrscheinlicher war es, dass sie auch rauchten."
Dem Mediziner schwant denn auch nichts Gutes angesichts solcher Ergebnisse: Denn damals gab es gerade die ersten Videospiele und Videorekorder, weder Satellitenfernsehen, noch Internet oder DVD - alles Erzeugnisse, die Kinder von heute noch wesentlich länger an Fernseher und Monitor fesseln. Schulen und Behörden müssten daher vor dieser Gefahr für Leib und Leben warnen, fordert Bob Hancox:
"Das Fernsehen spielt für viele eine zu große Rolle und wird oft als billiger Babysitter missbraucht. Kinder unter zwei Jahren sollten überhaupt nicht fernsehen und ältere nicht länger als eineinhalb Stunden täglich. Wir müssen begreifen, dass übermäßiges Fernsehen schädlich ist - und weniger einschalten."
Die Statistiken sprechen eine deutliche Sprache: in den letzten zehn Jahren vervierfachte sich die Zahl übergewichtiger Kinder und Jugendlicher weltweit. Gleichzeitig verbringt diese Altersgruppe einen immer größeren Teil ihrer Zeit vor Computer und Fernseher. Allein in Deutschland sind es weit mehr als zwei Stunden jeden Tag. Und das trotz der wissenschaftlichen Erkenntnis: Wer von früher Kindheit an zuviel Fernsehen glotzt, der schaut später in die Röhre.
[Quelle: Andreas Stummer]