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Fernuni Hagen schaltet TV-Werbespot

Kommen Sie! Kaufen Sie! Werbung in Hochschulen ist gang und gäbe und das beileibe nicht nur theoretisch in den Hörsälen. Eher selten ist Werbung für die Hochschule. Die Fernuniversität Hagen hat hier einen ganz neuen Weg beschritten und einen Fernsehspot drehen lassen.

    Den Traum vom Weg nach oben kann man sich auf unterschiedliche Weise erfüllen. Im Fernsehspot der Fernuni blickt die Kamera von oben auf eine junge Frau, die an einem Laptop sitzt. Sie schaut nach oben auf einen jungen Mann, der schwitzend in einer Kletterwand hängt und sich mühselig voranarbeitet. Die Frau steht auf, beginnt zu klettern und hat dem Mann in Windeseile überholt.

    Männerstimme: "Sie wollen doch nach oben, oder?"

    Frauenstimme: "Ja!"

    Zusammen mit dem Juchzer der Frau wird die Webadresse der Uni eingeblendet. Den Einfall, die Uni Hagen in einem Fernsehspot zu bewerben hatte Susanne Bossemeyer, die als Pressesprecherin ohnehin für die Außendarstellung der Hochschule zuständig ist. Fernsehwerbung für eine Uni, so dachte sie, das gibt’s noch nicht, das sollten wir vielleicht mal machen.

    Wir wollten Leute erreichen, mit diesem Spot, die in ihrem beruflichen Umfeld an ihrer Karriere arbeiten wollen. Die durchaus die Idee vom lebenslangen Lernen verankert haben. Sowohl für sich selbst als auch für ihre Mitarbeiter. Das heißt, wir wollten mit diesem Spot nicht nur Studierende werben, wir wollten aber auch sensibilisieren, potentielle Arbeitgeber oder Partner für Weiterbildungsprojekte.

    Universität der Zukunft, lebensbegleitendes Lernen, jung, modern, Karriere. Das waren die Schlagworte, die man einer ortsansässigen kleinen Produktionsfirma an die Hand gab. Thomas Rosteck erzählt, wie er daraus den 30-Sekunden-Spot geschaffen hat.

    Wir hatten so ein bisschen diesen sportiven Charakter, dass man eben geistige Fitness für sich selber erreicht, indem man beispielsweise so etwas nutzt, wie die Fernuniversität. Auf der anderen Seite wollten wir es schon so machen, dass wir nicht in der Waschmittelschublade uns bewegen, nach dem Motto: unser Produkt ist das beste, sondern einfach zu zeigen, dass es hier nicht um das Klettern geht auf der Karriereleiter im eigentlichen Sinne, sondern um das Erklimmen einer neuen Herausforderung und eines neuen Wissensstandes.

    Keines der Bilder weist auf die Fernuniversität hin. Im Prinzip – das sagt sogar der Produzent – könne so auch jede andere Uni darin beworben werden. Oder andere Bildungsträger. Orte, Personen oder Dinge, die eine eindeutige Zuordnung ermöglichen, gibt es hier nicht. Muss es auch nicht. Als Aha-Erlebnis reiche es völlig aus, so Rosteck, wenn der Zuschauer sagt: Mensch, ne Uni-Werbung. Als Appetithäppchen reiche das völlig aus.

    Ich denke, dass die Fernuniversität jetzt durch diese Art der Werbung einen gewissen Vorsprung hat. Sie hat Erfahrung damit gemacht, die sind durchweg positiv und zwar auch auf der Metaebene: Schaut her, die gehen neue Wege. Und wer auf diese Weise neue Wege geht, der wird sie auch inhaltlich gehen.

    Die inhaltlichen Wege, die in Hagen beschritten werden sollen, ähneln denen anderer Hochschulen im Land: Abschaffung der Magisterstudiengänge, statt dessen Bachelor- und Master, alte Fachbereiche lösen sich auf und finden sich zu neuen zusammen. In der Form wird man den Weg weiterverfolgen, der schon vor Jahren eingeschlagen worden ist: nur wenige Seminarunterlagen werden heute noch mit der Post verschickt. Der größte Teil des Studiums wird heute online absolviert. Mit der Erfahrung von mehr als 25 Jahren auf dem Gebiet des virtuellen Studienangebots glaubt Rektor Helmut Hoyer gegenüber den anderen einen ordentlichen Startvorteil zu haben.

    Wir sind, und ich denk mal, das wird auch noch einige Zeit so bleiben, der Marktführer in Bezug auf Fernstudium, in Bezug auf virtuelle Universität. Viele Anbieter suchen sich kleine überschaubare Angebote aus, die sie auf dem Markt anbieten. Unser Auftrag ist es aber, ganze universitäre Studiengänge anzubieten. Also da sehe ich keine Konkurrenz. Wir sehen uns in gewisser Weise auch als Ergänzungshochschule, weil wir ja andere Studierende ansprechen, als Präsenzuniversitäten.

    Als Reaktion auf den Spot hat es bisher zwar nicht einen drastischen Anstieg der Studierendenzahlen gegeben. Wenn Rektor Helmut Hoyer aber Mitarbeiter im eigenen Haus getroffen hat, haben die ihm zugenickt und gesagt: wir waren wieder im Fernsehen. Wenn er Kollegen von außerhalb trifft, sagen die häufig: das war bestimmt sehr teuer. Dann lächelt der Rektor und sagt: och, das ging eigentlich. Und er ist sicher, das es bald schon mehr Fernseh-Werbung für Hochschulen geben wird.

    Related Links:

    Pressemitteilung der Fernuniversität Hagen über den TV-Spot