Es ist alles dran, was ein Fahrradfahrerherz höher schlagen lässt. Gangschaltung, Freilauf, Rücktrittbremse, ein großer Korb fürs Gepäck hinterem Sattel, und eine Klingel gibt's auch. Professor Friedrich Baumjohann, Leiter des Studiengangs Produktentwicklung an der Fachhochschule Bielefeld, steigt auf Gang des Instituts in die Pedalen:
" Das Neigedreirad ist starr im Stillstand. Man kann wie bei einem konventionellen Dreirad aufsteigen. Es wird mit zunehmender Geschwindigkeit immer beweglicher. Die Neigung wird zunehmen können. Der Fahrer kann sich in die Kurve legen. Wenn er bremst, die Geschwindigkeit abnimmt, wird die Steifigkeit des Rades wieder größer. "
Ein Trittbrett zwischen Vorderradgabel und Pedalen erleichtert den Einstieg auf das ungewöhnliche Dreirad. Erst wenn man fest im Sattel sitzt und das Dreirad in Schwung kommt, wird die anfangs starre Verbindung zur Hinterachse mit den beiden Rädern allmählich gelöst. Je schneller das Rad fährt, desto mehr kann sich der Fahrer in die Kurve legen.
" Die Zielrichtung ist also, leicht behinderten Menschen wieder in das Gefühl reinzubringen: Wir fahren Zweirad. "
Möglich ist dieses Zweirad-Gefühl durch eine schwenkbare Verbindung zwischen Hinterachse mit den beiden seitlichen Rädern und dem eigentlichen Fahrrad-Rahmen. Damit der Rahmen nicht schon beim Aufsteigen umkippt, wird das Ganze bei Stillstand erstmal festgestellt. Diese Aufgabe übernehmen zwei elektrisch betriebene Hebel, sogenannte Aktuatoren.
" Je nach Fahrgeschwindigkeit kann ja auch sich der Fahrer neigen, soll er sich ja auch neigen, muss er sich auch neigen, wenn er in die Kurve fährt. Und dieser Winkel wird dann eben entsprechend der Fahrgeschwindigkeit dann auch eingestellt, "
erklärt Diplom-Ingenieur Manfred Hermanski, der das Dreirad-Projekt leitet. Mit zunehmender Geschwindigkeit vergrößern die Aktuatoren den Spielraum, damit sich der Rahmen mitsamt dem Sattel, den Pedalen und dem Lenker mehr und mehr zur Seite neigen kann, so sich der Fahrer in die Kurve legen möchte.
Die Aktuatoren bestehen aus Elektromotoren, die ein Gestänge bewegen. Die einstellbaren Winkel betragen Null Grad bei Stillstand des Dreirads bis 20 Grad bei maximaler Geschwindigkeit. Das aktuelle Tempo registriert ein Sensor am Zahnrad der Hinterachse.
" Das bedeutet, dass diese gesamten Aktuatoren immer nur im Betrieb sind, wenn eine Verstellung notwendig ist. Das heißt also, der Stromverbrauch ist grundsätzlich sehr gering. "
Ein kleiner Bordcomputer und ein Akku komplettieren die elektromechanische Steuerung des neigungsfähigen Dreirades. Wer sich unsicher fühlt, kann das intelligente Gefährt ständig auch im festgestellten Modus fahren - wie ein konventionelles Dreirad. Einziger Nachteil: Der hohe Preis. Mit mehr als 1000 Euro rechnet der Ingenieur, sollte die Entwicklung in Serie gehen.
" Es ist wirklich eine Marktnische, die für einen kleinen Personenkreis wirklich eine wirklich immense Lebensqualitätsteigerung bietet. Und auch wirklich ein Gefühl gibt, dass sie ganz normal am Leben teilhaben können. "
Zurzeit sind aber noch weitere Testfahrten nötig, um die Neigetechnik zu optimieren. Die Steuerungselektronik, jetzt noch in der Größe eine Schuhkartons, soll auf die Dimension eines Handteller großen Schächtelchens reduziert werden. Wann das neigungsfähige Dreirad im Fahrradladen landet, ist ungewiss. Die Firma PFAU-Tec aus Quakenbrück ist an der Entwicklung beteiligt.
" Das Neigedreirad ist starr im Stillstand. Man kann wie bei einem konventionellen Dreirad aufsteigen. Es wird mit zunehmender Geschwindigkeit immer beweglicher. Die Neigung wird zunehmen können. Der Fahrer kann sich in die Kurve legen. Wenn er bremst, die Geschwindigkeit abnimmt, wird die Steifigkeit des Rades wieder größer. "
Ein Trittbrett zwischen Vorderradgabel und Pedalen erleichtert den Einstieg auf das ungewöhnliche Dreirad. Erst wenn man fest im Sattel sitzt und das Dreirad in Schwung kommt, wird die anfangs starre Verbindung zur Hinterachse mit den beiden Rädern allmählich gelöst. Je schneller das Rad fährt, desto mehr kann sich der Fahrer in die Kurve legen.
" Die Zielrichtung ist also, leicht behinderten Menschen wieder in das Gefühl reinzubringen: Wir fahren Zweirad. "
Möglich ist dieses Zweirad-Gefühl durch eine schwenkbare Verbindung zwischen Hinterachse mit den beiden seitlichen Rädern und dem eigentlichen Fahrrad-Rahmen. Damit der Rahmen nicht schon beim Aufsteigen umkippt, wird das Ganze bei Stillstand erstmal festgestellt. Diese Aufgabe übernehmen zwei elektrisch betriebene Hebel, sogenannte Aktuatoren.
" Je nach Fahrgeschwindigkeit kann ja auch sich der Fahrer neigen, soll er sich ja auch neigen, muss er sich auch neigen, wenn er in die Kurve fährt. Und dieser Winkel wird dann eben entsprechend der Fahrgeschwindigkeit dann auch eingestellt, "
erklärt Diplom-Ingenieur Manfred Hermanski, der das Dreirad-Projekt leitet. Mit zunehmender Geschwindigkeit vergrößern die Aktuatoren den Spielraum, damit sich der Rahmen mitsamt dem Sattel, den Pedalen und dem Lenker mehr und mehr zur Seite neigen kann, so sich der Fahrer in die Kurve legen möchte.
Die Aktuatoren bestehen aus Elektromotoren, die ein Gestänge bewegen. Die einstellbaren Winkel betragen Null Grad bei Stillstand des Dreirads bis 20 Grad bei maximaler Geschwindigkeit. Das aktuelle Tempo registriert ein Sensor am Zahnrad der Hinterachse.
" Das bedeutet, dass diese gesamten Aktuatoren immer nur im Betrieb sind, wenn eine Verstellung notwendig ist. Das heißt also, der Stromverbrauch ist grundsätzlich sehr gering. "
Ein kleiner Bordcomputer und ein Akku komplettieren die elektromechanische Steuerung des neigungsfähigen Dreirades. Wer sich unsicher fühlt, kann das intelligente Gefährt ständig auch im festgestellten Modus fahren - wie ein konventionelles Dreirad. Einziger Nachteil: Der hohe Preis. Mit mehr als 1000 Euro rechnet der Ingenieur, sollte die Entwicklung in Serie gehen.
" Es ist wirklich eine Marktnische, die für einen kleinen Personenkreis wirklich eine wirklich immense Lebensqualitätsteigerung bietet. Und auch wirklich ein Gefühl gibt, dass sie ganz normal am Leben teilhaben können. "
Zurzeit sind aber noch weitere Testfahrten nötig, um die Neigetechnik zu optimieren. Die Steuerungselektronik, jetzt noch in der Größe eine Schuhkartons, soll auf die Dimension eines Handteller großen Schächtelchens reduziert werden. Wann das neigungsfähige Dreirad im Fahrradladen landet, ist ungewiss. Die Firma PFAU-Tec aus Quakenbrück ist an der Entwicklung beteiligt.