Schöne Frauen schöne Dinge machen lassen. So hat Francois Truffaut einmal das Kino definiert. Aber er hat sich auch geirrt. So schön ist das gar nicht. Was sie machen. Die schönen Schauspielerinnen. Manchmal ist es nur harte hässliche PR-Arbeit. Auf der Berlinale zum Beispiel. Über den roten Teppich vor dem Berlinalepalast ist Cate Blanchet zwar schon zweimal gelaufen dieses Jahr. Aber ihr Lächeln war grimmig. Sharon Stone hat sich zur Freude der Photographen lasziv auf einem Flügel an Richard Gere herangerobbt. Bei dem Benefizbankett "Cinema for Peace". Jetzt ist Jennifer Lopez dran. Und versteckt im Glockenblumenkleid bei der Pressekonferenz ihren weltberühmten Po. Wegen dem aber - so mutmaßte der Spiegel - hatte Festivaldirektor Dieter Kosslick den Film "Bordertown" überhaupt eingeladen. Im Film dessen Hauptdarstellerin und Koproduzentin sie ist, ist er aber auch nicht zu sehen. Als knallharte Karrierereporterin trägt sie stets Jeans mit dickem langem Pulli. "Bordertown" ist ein Film mit einem Anliegen und für solche Filme hat Dieter Kosslick bekanntermaßen eine Schwäche. Direkt hinter der mexikanischen Grenze schuften junge Frauen zu Hungerlöhnen in Fabriken in denen Computer und Flachbildschirme für den amerikanischen Markt zusammengeschraubt werden. Eine schockierende Mordserie - es geht um hunderte von vergewaltigten und erdrosselten Frauen - ruft eine Reporterin aus Chicago auf den Plan. Jennifer Lopez begründet ihr Engagement.
Für ihr Engagement bekam sie einen Preis von Amnesty International. Doch der Film von Gregory Nava ist purer Mainstream und siedelt sich trotz ernstem Thema am Rande der - unfreiwilligen - Komik an und darf als Tiefpunkt des Wettbewerbs angesehen werden. Trotz aller Komik eigentlich ein ernstes und berührendes Melodrama ist "Irina Palm" von Sam Garbinski. Die Geschichte einer rund 60jährigen Witwe, die in einen Sex-Shop gerät und dort zuständig wird für Männerschwänze, die durch ein Loch gesteckt von ihr befriedigt werden müssen. Sie braucht das Geld und schlägt sich tapfer in einer für sie fremden Welt. Keine Angst, die Kamera bleibt schön dezent. Trotzdem musste Marianne Faithfull, die Hauptdarstellerin, außerhalb des Bildes mit irgendetwas hantieren.
Plastikdildos hat man benutzt, erzählt Marianne Faithfull. Irgendwie ekelhaft ist's gewesen. Aber irgendjemand muss die schmutzige Arbeit ja machen. So denkt auch die Hauptfigur des Films, die aus dieser verrückten leicht spekulativen Idee einen anrührenden Film über eine Frau macht, die ein neues Leben beginnt. 20 Minuten stehende Ovationen machten diesen Film schon jetzt zu einem der Gewinner des diesjährigen Berliner Filmfestivals.
Nach "Yella" , dem deutschen Beitrag, war zunächst einmal Stille im Saal. Die Schlusspointe, die nicht verraten werden darf, hatte die meisten doch überrascht. Ein neues Leben beginnt auch für Yella, die aus einer Stadt im Osten nach Hannover geht. Dort wird sie Assistentin eines dubiosen Finanzhais, der marode Firmen aufkauft. Hauptdarstellerin Nina Hoss, die mit diesem Film von Christian Petzold endgültig ein Star geworden ist, dazu, wie sie die Rolle angelegt hat.
" Wie die Figur in der ersten Verhandlung ist, ist sie ja noch überhaupt keine Könnerin in dieser Welt. Langsam entwickelt sich das, langsam entwickelt sich bei ihr eine Freude, teil an diesem Machtspiel zu haben, am Geldverschieben, am Machthaben über den, der da gegenübersitzt. "
Der Film "Yella" - stilisiert und formstreng - eine Traumgeschichte mit Pointe - ist einer der besten Filme des an echten Höhepunkten armen Wettbewerbs um den Goldenen Bären. Der silberne Bär für die beste Darstellerin könnte jedenfalls mehrfach vergeben werden. Die schönen Frauen auf der Leinwand, das kann man jetzt schon sagen, haben dieses Festival geprägt. Außer Marianne Faithful, Cate Blanchet und Nina Hoss noch Jeanne Balibar und Charlotte Rampling. Außer Konkurrenz lief der neue Film des Jurypräsidenten Paul Schrader "The Walker". Kinolegende Laureen Bacall, Witwe Humphrey Bogarts heute 82 Jahre alt - immer noch eine schöne Frau - spielt darin mit und erklärt warum. Spielen heißt für sie - am Leben bleiben - Sie liebt ihre Arbeit und denkt überhaupt nicht daran, in den Ruhestand zu gehen.
Für ihr Engagement bekam sie einen Preis von Amnesty International. Doch der Film von Gregory Nava ist purer Mainstream und siedelt sich trotz ernstem Thema am Rande der - unfreiwilligen - Komik an und darf als Tiefpunkt des Wettbewerbs angesehen werden. Trotz aller Komik eigentlich ein ernstes und berührendes Melodrama ist "Irina Palm" von Sam Garbinski. Die Geschichte einer rund 60jährigen Witwe, die in einen Sex-Shop gerät und dort zuständig wird für Männerschwänze, die durch ein Loch gesteckt von ihr befriedigt werden müssen. Sie braucht das Geld und schlägt sich tapfer in einer für sie fremden Welt. Keine Angst, die Kamera bleibt schön dezent. Trotzdem musste Marianne Faithfull, die Hauptdarstellerin, außerhalb des Bildes mit irgendetwas hantieren.
Plastikdildos hat man benutzt, erzählt Marianne Faithfull. Irgendwie ekelhaft ist's gewesen. Aber irgendjemand muss die schmutzige Arbeit ja machen. So denkt auch die Hauptfigur des Films, die aus dieser verrückten leicht spekulativen Idee einen anrührenden Film über eine Frau macht, die ein neues Leben beginnt. 20 Minuten stehende Ovationen machten diesen Film schon jetzt zu einem der Gewinner des diesjährigen Berliner Filmfestivals.
Nach "Yella" , dem deutschen Beitrag, war zunächst einmal Stille im Saal. Die Schlusspointe, die nicht verraten werden darf, hatte die meisten doch überrascht. Ein neues Leben beginnt auch für Yella, die aus einer Stadt im Osten nach Hannover geht. Dort wird sie Assistentin eines dubiosen Finanzhais, der marode Firmen aufkauft. Hauptdarstellerin Nina Hoss, die mit diesem Film von Christian Petzold endgültig ein Star geworden ist, dazu, wie sie die Rolle angelegt hat.
" Wie die Figur in der ersten Verhandlung ist, ist sie ja noch überhaupt keine Könnerin in dieser Welt. Langsam entwickelt sich das, langsam entwickelt sich bei ihr eine Freude, teil an diesem Machtspiel zu haben, am Geldverschieben, am Machthaben über den, der da gegenübersitzt. "
Der Film "Yella" - stilisiert und formstreng - eine Traumgeschichte mit Pointe - ist einer der besten Filme des an echten Höhepunkten armen Wettbewerbs um den Goldenen Bären. Der silberne Bär für die beste Darstellerin könnte jedenfalls mehrfach vergeben werden. Die schönen Frauen auf der Leinwand, das kann man jetzt schon sagen, haben dieses Festival geprägt. Außer Marianne Faithful, Cate Blanchet und Nina Hoss noch Jeanne Balibar und Charlotte Rampling. Außer Konkurrenz lief der neue Film des Jurypräsidenten Paul Schrader "The Walker". Kinolegende Laureen Bacall, Witwe Humphrey Bogarts heute 82 Jahre alt - immer noch eine schöne Frau - spielt darin mit und erklärt warum. Spielen heißt für sie - am Leben bleiben - Sie liebt ihre Arbeit und denkt überhaupt nicht daran, in den Ruhestand zu gehen.
