
Die Mutation führt dazu, dass die Tiere weiteressen, obwohl sie schon genug Futter hatten. Außerdem sorgt sie dafür, dass Nahrung langsamer verarbeitet wird. Das hat die Tierärztin und Genetikerin Eleanor Raffan von der Universität Cambridge herausgefunden und in der Fachzeitschrift "Science Advances" veröffentlicht. In einem ihrer Experimente wurde Labradoren alle 20 Minuten eine neue Dose Futter gegeben, bis sie aufhörten zu fressen, erbrachen oder das maximale Futterlimit von etwa drei Kilogramm erreichten. Im Durchschnitt fraßen alle Hunde etwa zwei Kilo Futter. Labradore mit der Genmutation aßen mehr und beendeten das Experiment weniger häufig durch Erbrechen.
Raffan beschreibt die genetische Besonderheit als eine Art "Doppelschlag": Die betroffenen Labradore essen mehr, verbrennen weniger und neigen aus beiden Gründen zu Fettleibigkeit. Die Tierärztin weist aber darauf hin, dass die Hunde durchaus ein gesundes Gewicht halten können, dazu benötigten sie jedoch die Hilfe ihres Besitzers.
Diese Nachricht wurde am 10.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.