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Feuchter Boden aus dem All

Seit drei Jahren arbeitet der Satellit SMOS im All. SMOS ist die englische Abkürzung für Bodenfeuchte und Salzgehalt des Meeres. Beide Größen misst der Satellit aus seiner Umlaufbahn.

Von Dirk Lorenzen |
    Die Bodenfeuchte bestimmt, wie viel Wasser im Erdreich versickern und später wieder verdunsten kann. Sie ist eine wichtige Größe, um den Wasserkreislauf der Erde genau zu verstehen.

    SMOS gehört zu den kleinen hoch spezialisierten Erdbeobachtungssatelliten der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Seine Daten sind so zuverlässig, dass sie keineswegs mehr nur der Grundlagenforschung dienen.

    So werden die SMOS-Informationen regelmäßig von Wetterdiensten und Katastrophenschützern in aller Welt genutzt. Denn aus dem Weltraum erkennt SMOS, ob das Erdreich in einem bestimmten Gebiet recht trocken oder fast mit Feuchtigkeit gesättigt ist. Damit lässt sich zuverlässig vor Missernten, Dürren oder Überschwemmungen warnen.

    So wurde in einem Fall aufgrund von SMOS-Daten die Küste Nordostaustraliens nicht evakuiert, als sich ein tropischer Sturm näherte. Das Erdreich im betroffenen Gebiet war noch keineswegs gesättigt und konnte daher viel Wasser aufsaugen.

    Tatsächlich blieb eine Überschwemmung aus. Bei anderen Gelegenheiten war klar, dass eine Evakuierung der Bevölkerung unausweichlich ist.

    Ist die Bodenfeuchte sehr gering, erkennt das SMOS-Team langfristig die Gefahr von großen Waldbränden oder Ernteausfällen.

    SMOS ergänzt also ideal die zahlreichen Wettersatelliten. Und seine Daten helfen, den schönsten aller Himmelskörper zu verstehen: unsere Erde.

    Website der SMOS-Mission

    SMOS-Datenzentrum

    Übersicht über das Living-Planet-Programme der ESA