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Feuer und Wasser auf Stromboli

Geologie. - Zwischen Weihnachten und Silvester meldete sich der Stromboli nach 17 Jahren Ruhe wieder zurück. Bei den Aktivitäten kam es auch zu Hangrutschen, die im Meer rund um die Insel eine vergleichsweise hohe Welle erzeugten. Italienische Geowissenschaftler haben diesen Tsunami näher untersucht.

    Inzwischen ist der Stromboli auf den Liparischen Inseln nördlich von Sizilien einer der bestüberwachten Vulkane der Welt. Denn anders als der Ätna ist er ein Vulkan der explosiven Sorte, der überdies aktiver als der Vesuv ist. Beim letzten Ausbruch Ende vergangenen Jahres kam es darüber hinaus zu einem untermeerischen Hangrutsch, der an den Küsten Strombolis einen Tsunami auslöste. An manchen Stellen der Küste muss die Wasserwand elf Meter hoch gewesen sein. Sechs Bewohner der Insel wurden verletzt, Häuser beschädigt und Boote davongeschwemmt. Stefano Tinti und seine Kollegen von der Universität Bologna haben Vulkanausbruch, Erdrutsch und anschließende Welle im Computer nachgestellt. Sie nutzten dabei die Daten der seismischen Überwachungsnetze auf Stromboli und der Nachbarinsel Panarea. Dabei zeigte sich, dass es zwei Hangrutsche gegeben hatte. Tinti: "Etwa sieben Minuten nach dem ersten Erdrutsch gab es einen zweiten, diesmal über Wasser. Augenzeugen haben ihn beobachtet. Dieser Bergsturz löste eine zweite Riesenwelle aus." Und auch diese Welle umkreiste die Insel und wirkte sich vornehmlich an ihren Küsten aus.

    [Quelle: Volker Mrasek]