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Feuerring über Afrika

Morgen vormittag wird die Sonne an unserem Himmel ganz normal als gelbe Kugel leuchten – sofern nicht Wolken den Blick versperren. Dagegen wird über großen Teilen Afrikas, Asiens und des Indischen Ozeans ein Teil der Sonne vom Mond bedeckt.

Von Dirk Lorenzen |
    Besonders spektakulär verläuft dieses Himmelsschauspiel in einem gut 300 Kilometer breiten Streifen, der von Zentralafrika, über Kenia, die Südostspitze Indiens, Indochina und China verläuft. Menschen, die sich in dieser Zone aufhalten, erleben eine ringförmige Sonnenfinsternis.

    Der Mond steht dann genau vor der Sonne, ist aber nicht groß genug, um die Sonne komplett abzudecken. Das ist so, als lege man eine 1-Euro-Münze genau auf eine 2-Euro-Münze. Dann bleibt vom 2-Euro-Stück auch noch der Rand zu sehen. Das geschieht morgen mit der Sonne.

    Weil die Erde im Moment durch den sonnennahen Teil ihrer elliptischen Bahn läuft, erscheint die Sonne ungewöhnlich groß am Himmel. Dagegen erscheint unser Mond in diesen Tagen ungewöhnlich klein, denn er passiert am Sonntag den erdfernsten Punkt seiner Umlaufbahn. Die ringförmige Finsternis morgen ist die längste dieses Jahrtausends! Mehr als elf Minuten lang zeigt sich die Sonne als Feuerring.

    Anders als bei einer totalen Sonnenfinsternis, bei der es für kurze Zeit wirklich dunkel wird, ist eine ringförmige Finsternis mit bloßem Auge kaum zu bemerken. Denn der verbleibende Sonnenring strahlt noch so hell, dass auch in Afrika und Asien die meisten Menschen morgen das Gefühl haben werden, es sei ein ganz normaler sonniger Tag.


    NASA-Informationen zur ringförmigen Sonnenfinsternis

    Katalog aller Sonnenfinsternisse bis zum Jahr 3000