Griechenland
Feuerwehr kämpft auf Chios weiter gegen drei große Waldbrände - Verdacht auf Brandstiftung

Auf der griechischen Insel Chios kämpft die Feuerwehr gegen drei große Waldbrände, die auch die weltweit einzigen Mastix-Plantagen bedrohen. Die Behörden gehen von Brandstiftung aus.

    Feuerwehrmänner kämpfen gegen eine große Feuerwand an.
    Starke Winde erschweren den Feuerwehrleuten auf der Ägäis-Insel Chios die Löscharbeiten. (AP / Pantelis Fykaris)
    Nach Angaben der Behörden wurden 17 Ortschaften und ein Auffanglager für Migranten evakuiert. Hunderte Menschen seien in Sicherheit gebracht worden. Fast 200 Feuerwehrleute sind mit zahlreichen Löschfahrzeugen, Hubschraubern und Flugzeugen im Einsatz.
    Die Arbeit der Rettungskräfte wird durch starke Winde erschwert, die die Brände anfachen. In einigen Gebieten fiel der Strom aus.
    Ein Kommunalpolitiker sagte, alles deute auf Brandstiftung hin. So seien die Brände auf Chios fast zeitgleich ausgebrochen. Ermittler seien bereits vor Ort.

    Sorge um Mastix-Plantagen

    Die Löscharbeiten konzentrieren sich neben dem Schutz von Wohngebieten auch auf Regionen, die für ihre Mastix-Produktion bekannt sind. Die Sträucher der Pistazien-Pflanze "pistacia lentiscus" wachsen weltweit nur auf Chios und dort auch nur im Süden der Insel. Aus ihnen wird das Harz Mastix gewonnen, das für Kaugummis, Likör, Süßspeisen, Kosmetik und medizinische Produkte verwendet wird.

    Griechenland besonders vom Klimawandel betroffen

    Griechenland leidet seit Jahren unter den wirtschaftlichen und ökologischen Folgen häufiger Waldbrände, besonders im Süden des Landes. Wissenschaftler sehen den Klimawandel als Hauptursache. Das Land investierte Hunderte Millionen Euro in Entschädigungen und moderne Feuerwehrausrüstung. Für die erwartete schwierige diesjährige Brandsaison stellte Griechenland eine Rekordzahl an Feuerwehrleuten ein.
    Diese Nachricht wurde am 23.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.