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Feuerwerk für ein altes Sternbild

Vor drei Nächten jagten Raketen und Leuchtkugeln über den Himmel. In der kommenden Nacht erleben Sie ein ganz natürliches Feuerwerk. Allerdings huscht es völlig lautlos über den Himmel – und es schillert auch nicht bunt. Dafür ist es nicht nur für wenige Minuten zu sehen, sondern ab etwa zwölf Uhr den Rest der Nacht über. Gut 100 Sternschnuppen könnten dann am Himmel aufleuchten – pro Stunde.

Von Dirk Lorenzen |
    Was da am Himmel zu sehen ist, sind keine eigens hergestellten Raketen, sondern Staubkrümel und winzige Steinchen. Vermutlich sind dies die Reste eines Kometen, der zuletzt vor gut 500 Jahren beobachtet worden ist und der sich offenbar aufgelöst hat.

    Jedes Jahr Anfang Januar kreuzt die Erde die Bahn dieses Kometen. Noch immer laufen Myriaden von Staub- und Gesteinsteilchen auf dessen Bahn um die Sonne. Die Partikel treffen mit einem Tempo von 150.000 Kilometern pro Stunde in die Atmosphäre der Erde und verglühen als Sternschnuppe.

    Blicken Sie nach Mitternacht hoch an den Osthimmel. Die Sternschnuppen scheinen aus dem oberen Bereich des Sternbildes Bootes, des Rinderhirten, zu kommen. Von dort aus schießen sie über den ganzen Himmel. Diese Himmelsgegend galt früher als eigenes Sternbild, als Mauerquadrant, Quadrans Muralis. Mauerquadranten waren einst sehr wichtige Instrumente, um die genaue Winkelhöhe von Gestirnen zu bestimmen.

    Heute kommen sie nicht mehr zum Einsatz. Auch das Sternbild gibt es nicht mehr. Doch die Astronomen bezeichnen die Sternschnuppen der kommenden und der morgigen Nacht noch immer als Quadrantiden.

    Ein Bild der Quadrantiden von 2008

    Hintergrundinformationen und Himmelskarte