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FIFA-Affäre
"Das ist brisant"

Der FIFA-Skandal wird zunehmend verworrener. Ein neues Indiz bekräftige nun den Verdacht, dass Ex-FIFA-Funktionär Jack Warner mit seiner entscheidenden Stimme dafür gesorgt hat, dass die WM 2006 nach Deutschland vergeben wurde, erklärte FIFA-Experte Thomas Kistner im DLF.

Thomas Kistner im Gespräch mit Marina Schweizer |
    Der Journalist Thomas Kistner
    SZ-Sportredakteur und FIFA-Experte Thomas Kistner (imago stock & people)
    Im Zusammenhang mit der FIFA-Affäre berichtet der Spiegel nun von einer Protokollnotiz des DFB, die zeigen soll: Kurz vor der Vergabe der WM 2006 im Jahr 2000 erfuhr das deutsche Bewerber-Komitee, es würden statt vier nur drei Vertreter des asiatischen Fußball-Kontinentalverbandes für Deutschland stimmen. Demnach hätte noch eine Stimme gefehlt, und die - darauf deutet laut FIFA-Experte Thomas Kistner mittlerweile vieles hin - könnte Jack Warner geliefert haben, der ehemalige und umstrittene FIFA-Spitzenfunktionär aus Trinidad & Tobago.
    Jack Warner und das Sommermärchen
    Jack Warner war unter anderem der Mann, mit dem der DFB einen brisanten Vertrag geschlossen hat, den Ermittler in der DFB-Zentrale gefunden haben: Ein Vertrag, der vier Tage vor der Wahl des WM-Gastgeberlandes 2006 aufgesetzt wurde, am Ende dann aber angeblich doch nicht zum Tragen gekommen sein soll.
    "Dass Jack Warner die entscheidende Stimme fürs Sommermärchen gab", habe ihm der mittlerweile verstorbene libanesische Geschäftsmann Elias Zaccour bereits 2013 bestätigt, erzählte Thomas Kistner in der Sendung "Sport am Samstag". Ob Jack Warner auch etwas mit der dubiosen 6,7-Mio-Euro-Zahlung des DFB zu tun hat oder hatte? Einer Zahlung, die nach wie vor den Verdacht auf Korruption und Stimmenkauf rund um das Sommermärchen 2006 nährt? Um das Schweigen darüber aufzubrechen, "braucht es die Staatsanwaltschaften", sagte Thomas Kistner.

    Das gesamte Gespräch können Sie mindestens sechs Monate in unserer Mediathek nachhören.