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Führungskrise im Fußballverband
FIFA droht Brasilien mit Suspendierung

Anfang Dezember ist der Präsdident des brasilianischen Fußballverbandes, Rodrigues per Gericht seines Amtes enthoben worden - nun droht der Weltverband FIFA der nationalen Dachorganisation CBF für ähnliche Fälle mit Konsequenzen.

    Gabi Nunes (Brasilien, links) und Svenja Huth (Deutschland) kämpfen beim Fußball-Länderspiel Deutschland - Brasilien am 11.04.2023 um den Ball
    Brasilien bewirbt sich wie eine Gruppe von Ländern um Deutschland um die Frauen-WM 2027 - nun ist der brasilianische Fußballverband in einer Führungskrise. (picture alliance / dpa / Revierfoto / Revierfoto)
    In dem Schreiben werden dem Verband weitere Eingriffe in die Führungsstruktur untersagt und bei Zuwiderhandlung mit sofortiger Suspendierung der Selecao sowie heimischer Klubs, Schiedrichter und Funktionäre für alle internationale Wettbewerbe gedroht. Die FIFA sieht im Urteil eines Gerichtshofs in Rio de Janeiro eine nicht gestattete Einmischung staatlicher Organe in Angelegenheiten der Mitgliedsverbände.

    Führungskrise zur Unzeit

    Der Brief ist demonstrativ an den ebenfalls abgesetzten CBF-Generalsekretär Reis adressiert, und nicht an den vom Gericht als Übergangslösung eingesetzten Chef des Sportgerichts des Landes, Perdiz. Er muss nach dem Gerichtsurteil innerhalb von 30 Tagen Neuwahlen vorbereiten. Die FIFA hat in ihrem Schreiben jedoch klargemacht, dass bis zu einem Ortsbesuch von FIFA-Verantwortlichen in Brasilien nichts in dieser Richtung unternommen werden darf.
    Hintergrund für den Gerichtsentscheid sind Unregelmäßigkeiten bei der Wahl von Rodrigues. Dessen Vorgänger hatten ebenfalls Probleme mit der Justiz - wegen sexueller Belästigung und Korruptionsvorwürfen. Für den brasilianischen Verband kommt die Führungskrise zur Unzeit. Brasilien bewirbt sich um die Ausrichtung der Frauen-Weltmeisterschaft 2027 - ebenso wie die USA gemeinsam mit Mexiko und Deutschland gemeinsam mit den Niederlanden und Belgien.