Donnerstag, 25. April 2024

Archiv

FIFA hält an WM-Plänen fest
UEFA droht mit Boykott von Weltmeisterschaften

Der Widerstand gegen die Pläne des Weltfußballverbands FIFA, die WM künftig alle zwei Jahre auszutragen, sind groß. Vor allem aus Europa kommt Gegenwind, seit Tagen schwelt ein Streit mit dem europäischen Verband UEFA. Nach einem Treffen von Arbeitsgruppen beider Verbände bleiben die Fronten verhärtet.

Von Christian von Stülpnagel | 09.09.2021
UEFA-Präsident Aleksander Ceferin während einer PK LAURIExDIEFFEMBACQ PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY x05473577x
UEFA-Präsident Aleksander Ceferin: "Wir können entscheiden, nicht daran teilzunehmen" (imago/Laurie Dieffembacq)
Die Pläne für mehr WM-Turniere werden immer konkreter. In den vergangenen Tagen hat sich FIFA-Direktor Arsène Wenger mit mehr als 30 ehemaligen Spielern und Trainern getroffen, um einen neuen Zwei-Jahres-Rhythmus zu diskutieren - und dabei wohl sehr gutes Feedback bekommen: "Eine WM ist immer großartig. Wir wollen mehr davon. Die Fans wollen mehr davon", sagte etwa die brasilianische Fußball-Legende Ronaldo nach dem Treffen.

Widerstand von UEFA und Fans

Die Fans haben in den vergangenen Tagen allerdings gegen die Fifa-Vorschläge protestiert. Die Football Supporters Europe befürchten, dass die Balance zwischen nationalen und internationalen Wettbewerben kippt.
Auch von Seiten der UEFA gibt es heftigen Widerstand. UEFA-Präsident Aleksander Ceferin droht mit einem Boykott der WM: "Wir können entscheiden, nicht daran teilzunehmen", sagte er in einem Interview der englischen Zeitung "The Times". Für ihn liegt der Wert der WM im Vier-Jahres-Rhythmus. Das Turnier öfter zu spielen, würde den Fußball töten, sagt er. Auch die südamerikanischen Clubs könnten sich einen Boykott vorstellen. Der DFB reagierte ebenfalls zurückhaltend auf die Pläne.

FIFA-Präsident will rasche Entscheidung

Fifa-Chef Gianni Infantino drängt währenddessen auf eine rasche Entscheidung. Ende des Jahres müsse über den neuen International Match Calendar entschieden werden, und somit auch über einen neuen WM-Rhythmus.