Donnerstag, 25. April 2024

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Fußball
FIFA-Präsident Infantino wiedergewählt

FIFA-Präsident Infantino ist wiedergewählt worden und bleibt damit mindestens bis 2027 im Amt. Infantino wurde beim Kongress des Fußball-Weltverbands in Ruandas Hauptstadt Kigali per Akklamation bestätigt. Es gab keinen Gegenkandidaten.

18.03.2023
    FIFA-Präsident Gianni Infantino
    FIFA-Präsident Gianni Infantino (IMAGO / NurPhoto / IMAGO / Noushad Thekkayil)
    Infantinos Wiederwahl galt wegen des großen Rückhalts unter den 211 FIFA-Mitgliedsverbänden als Formsache. Der Weltverband hat seit seiner Amtsübernahme 2016 große wirtschaftliche Erfolge erzielt. Bis 2026 wird mit Einnahmen in Höhe von mindestens elf Milliarden US-Dollar gerechnet. Das Geld wird in großen Teilen an die Verbände weitergegeben. Unter Infantino sollen sich diese Zahlungen bis 2026 mehr als verdoppeln. "Das Geld der FIFA ist euer Geld", sagte Infantino beim Kongress zum wiederholten Mal zu denen, die ihn wählen.

    Infantino: "Die, die mich hassen: Ich liebe euch alle!"

    Der 52 Jahre alte Schweizer wurde zum insgesamt dritten Wahl an die Spitze des Weltfußballverbandes gewählt. Er tritt seine zweite vollständige Amtszeit an und könnte 2027 nach den aktuellen Statuten ein letztes Mal wiedergewählt werden.
    Nach seiner Wahl sagte Infantino: "Alle, die mich lieben, alle die mich hassen, ich weiß, es gibt da ein paar - ich liebe euch alle.". FIFA-Generalsekretärin Samoura erwiderte umgehend: "Wir lieben Sie, Präsident."

    Nur wenige Widerworte aus Europa

    Nur wenige Nationalverbände, darunter der Deutsche Fußball-Bund, verweigerten Infantino die Unterstützung. Der DFB hatte wie auch der norwegische, der schwedische und der der dänische Verband angekündigt, den Schweizer nicht aktiv unterstützen zu wollen. Die FIFA müsse "im Umgang mit den nationalen Verbänden deutlich offener und transparenter werden", begründete DFB-Präsident Neuendorf.
    Das Bild des Präsidenten prägen auch Affären und Ungereimtheiten. In der Schweiz ermitteln zwei Sonderstaatsanwälte in einer Justiz-Affäre gegen Infantino, der alle Vorwürfe zurückweist. Dabei geht es um nicht protokollierte Treffen zwischen ihm und dem damaligen Schweizer Bundesanwalt Michael Lauber. Ein anderes Verfahren gegen Infantino wurde vor einer Woche eingestellt.
    Diese Nachricht wurde am 18.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.