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FIFA under Fire

Andrew Jennings hat bei der FIFA Hausverbot: Seine scharfe Kritik an dem Fußballweltverband, der immer wieder auch durch Korruptionsskandale von sich reden macht, formuliert der Enthüllungsjournalist der BBC dennoch weiter. So auch bei der internationalen Sportkonferenz "Play the Game" in Köln. Hier kam es am Abschlusstag zu einer spannenden Konfrontation.

von Robert Kempe |
    Denn im Plenum saßen hohe Offizielle der FIFA. Das sei das erste Mal in der 14-jährigen Geschichte von "Play the Game" vorgekommen, sagte Jens Sejer Andersen, Chef der Konferenz. In seinem Vortrag bezeichnete Jennings, die FIFA als korrupte Organisation und kriminelle Familie - geführt von FIFA-Präsident Sepp Blatter. Jennings forderte Walter de Gregorio auf, Stellung zu beziehen. Dieser ist seit Montag neuer Kommunikationsdirektor der FIFA und verfolgte im Publikum die Debatte.Der Schweizer kritisierte die harte Wortwahl Jennings. Doch sei er nicht gekommen um eine Nachricht zu überbringen. Auch zu den Korruptionsvorwürfen wollte de Gregorio keine Stellung nehmen:

    "Natürlich nehme ich das ernst. Und dem geht man auch nach. Ich kann mich aber nicht zu dem äußern was in der Vergangenheit passiert ist. Ich möchte mir schon das Recht rausnehmen, dass ich an dem gemessen werde was jetzt passiert.""

    Als neue FIFA-Strategie verwies De Gregorio auf die Aussage Blatters, der in Zukunft für Null-Toleranz bezüglich Korruption und für mehr Transparenz in der FIFA sorgen wolle. Bei der Frage wie dieses Ziel erreicht werden soll, hält sich der neue FIFA-Kommunikationsdirektor bedeckt:

    "Ich versuche sicher einmal - ja das ist schwierig - einfach einen offenen Dialog herzustellen. Allerdings muss ich gleich vorweg sagen, die Kommunikationsstrategie, was auch immer die sein mag, steht und fällt mit den Inhalten, die man transportieren muss und kann. Also letztendlich bin ich angewiesen auf das was dann entschieden wird."

    Ein Anfang wäre es vielleicht gewesen sich auf der Kölner Konferenz einer offenen Debatte zu stellen. Jens Sejer Andersen Chef von "Play the Game" sagte, dass man die FIFA bereits vor sechs Monaten für die Diskussionsrunde eingeladen habe, leider habe man nie eine Antwort erhalten.