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Figel tritt als EU-Sportkommissar zurück

Der slowakische EU-Sportkommissar Jan Figel ist überraschend zurückgetreten und übernimmt den Vorsitz der konservativen Christdemokratischen Bewegung. Die Regierung in Bratislava nominiert Maros Sefcovic als Nachfolger.

Von Heinz Peter Kreuzer |
    Jan Figel gibt nach fünf Jahren den Posten des Kommissars für Kultur, Bildung und Jugend auf. Zu seinem Verantwortungsbereich gehörte auch der Sport, hier setzte der Slowake Akzente. Vor seiner Amtszeit fiel der Sport in erster Linie durch Verstöße gegen EU-Recht auf. Besonders der Verkauf von Fernsehrechten wurde von der Wettbewerbskommission immer wieder untersucht. Die Besonderheiten des Profi-Sports wurden dann im ersten "EU-Weißbuch des Sports" berücksichtigt, das in Figels Amtszeit entstand. Ebenso wurde darin die soziale Bedeutung des Sports festgeschrieben. Außerdem wurde im neuen Lissabon-Vertrag erstmals ein eigener Artikel zum Sport aufgenommen. Als Nachfolger nominierte die slowakische Regierung ihren bisherigen EU-Botschafter Maros Sefcovic. Der parteilose Diplomat soll die Slowakei auch in der kommenden EU-Kommission vertreten, nicht nur bis zum Ende von Figels Amtszeit im Oktober. Wer danach die Interessen des Sports vertritt, ist noch nicht geklärt, da Sefcovic dann das Energie-Kommissariat anstrebt.