Film-Organisation Spio
Filmschaffenden werden wegen NS-Vergangenheit Ehrenmedaillen entzogen

Die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft, Spio, entzieht 14 bekannten Persönlichkeiten aus der Filmbranche rückwirkend ihre Ehrenmedaille. Wie der "Spiegel" berichtet, reagiert der Verband damit auf eine Studie zur NS-Vergangenheit ihrer Preisträger.

    Die Regisseurin Leni Riefestahl steht hinter einem Kameramann auf einem kleinen Schubwagen.
    Leni Riefenstahl hat stets geleugnet, überzeugte Nationalsozialistin gewesen zu sein. Für das NS-Regime hat sie jedoch aufwändige Propagandafilme gedreht, wie hier "Olympia" aus dem Jahr 1938. (picture alliance / Mary Evans Picture Library)
    Zu den Betroffenen zählen laut Spiegel unter anderen die Regisseurin Leni Riefenstahl, der Schauspieler Heinz Rühmann, der ehemalige Berlinale-Leiter Alfred Bauer und die Schauspielerin Olga Tschechowa. Das Münchner Institut für Zeitgeschichte stufte sie demnach als "NS-belastet" oder "NS-konform" ein.
    Eine Ausnahme macht die Spio bei Hilmar Hoffmann, dem ehemaligen Kulturdezernenten von Frankfurt am Main. Er habe durch seinen Einsatz für eine kritische Aufarbeitung der NS-Vergangenheit nach 1945 gezeigt, dass Menschen sich ändern können. Der Verband hatte die Studie zum 100-jährigen Bestehen und angesichts des Erstarkens rechtsextremer Tendenzen in der Gesellschaft in Auftrag gegeben.
    Diese Nachricht wurde am 20.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.