"Ich hab nicht von vorneherein gesagt, ich will studieren, sondern nach der Mittleren Reife war's erstmal so – ich wusste gar nicht, was ich will, hab dann eben die Ausbildung gemacht und dann hat sich das irgendwie entwickelt, dass ich gedacht habe: Es geht mehr und ich möchte mehr!"
Samuel Ziegler ist das, was man einen "Bildungsaufsteiger" nennt. Sein Vater hat als Schweißer gearbeitet, seine Mutter ist Kirchenmusikerin – die zwei haben nie eine Hochschule besucht. Ihr 28jähriger Sohn jedoch studiert: Architektur und Städtebau in Hannover. Wie finde ich mich an der Uni zurecht? Worauf kommt es an im Studium? Und wie geht es danach weiter? Auf die Erfahrung seiner Eltern konnte Samuel Ziegler bei solchen Fragen nicht bauen. Und das Geld saß auch nicht gerade locker im Nicht-Akademiker-Haushalt.
"Es wird meiner Meinung nach viel zu häufig unterschätzt, dieser finanzielle Aspekt und ich glaube auch nach wie vor, dass es einige Leute gibt, die eben aus diesem Grund, ein Studium nicht in Erwägung ziehen."
In Niedersachsen gibt es speziell für Nicht-Akademikerkinder jetzt Unterstützung von hiesigen Wirtschaftsunternehmen. Samuel Ziegler gehört zu den ersten 20 Studierenden, die im Rahmen der Initiative "Aufsteiger gesucht!" als Stipendiaten finanziell und ideell gefördert werden. Ein Jahr lang erhalten sie monatlich 300 Euro.
"Das ist wirklich ein guter Betrag, der einem einige Last abnimmt."
Gestellt wird das Geld zur einen Hälfte von den acht teilnehmenden niedersächsischen Hochschulen aus dem Topf des Deutschlandstipendiums. Und zur anderen Hälfte von kleinen und mittelständischen Betrieben. Die haben in Zeiten von Fachkräftemangel ein besonderes Interesse, qualifizierten Nachwuchs zu fördern, sagt Initiator Volker Müller, Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Niedersachsen:
"Wir wissen, dass es an ganz vielen Schrauben hängt, wie wir in Zukunft unsere Fachkräfte gewinnen. Uns hat es besonders interessiert, dass es eine Vielzahl von Kindern gibt, die aus Nicht-Akademikerfamilien kommen, die eben nicht studieren, grade mal 24 Prozent schaffen es an die Uni und wir wollten das ein bisschen verändern."
Zur Initiative "Aufsteiger gesucht!" gehört neben der monatlichen Finanzspritze auch die Unterstützung durch einen Mentor aus dem Förderunternehmen. Samuel Zieglers Mentor heißt Malte Diers, der gemeinsam mit Kollegen ein international tätiges Architekturbüro in Hannover betreibt. Er sei selbst ein Bildungsaufsteiger, erzählt Diers und habe während seines Studiums auch das Glück gehabt, mit einem Mentor zusammenzuarbeiten. Auftreten bei Terminen, wie mit schwierigen Ansprechpartnern umgehen – Erfahrungen, die der Architekt jetzt an seinen Stipendiaten weiter geben möchte:
"Das andere ist natürlich, dass es für Architekturbüros – auch wenn es eine große Architektenschwemme gibt – sehr, sehr schwierig ist, überhaupt Nachwuchs zu bekommen, der den Ansprüchen genügt, die wir zum Beispiel ganz speziell im Büro haben. Wir erhoffen uns da Kontakte, ganz klar und hoffen, dass vielleicht auch irgendwas zusammen wächst. Das muss nicht sein, aber es wäre toll, wenn. Und wenn es halt nicht passiert, dann gab es halt einen inspirierenden Austausch, aber vielleicht klappt's ja."
Die Stipendiaten werden von den teilnehmenden Universitäten und Hochschulen gemeinsam mit den Unternehmen ausgewählt. Chancen haben vor allem Studierende der in der Wirtschaft gefragten MINT-Fächer. Sehr gute Noten sind Pflicht, gern gesehen bei der Bewerbung wird zudem ein gesellschaftliches oder soziales Engagement. Bislang ist die bundesweit einmalige Initiative auf Niedersachsen beschränkt, doch Verbandschef Volker Müller will auch Unternehmerkollegen in anderen Ländern dafür gewinnen, solche Stipendien für Nicht-Akademikerkinder einzurichten:
"Wir wollen das ausweiten, wir haben jetzt die ersten 20 Stipendiaten, immerhin geht es um 72.000 Euro. Und wir wollen jetzt werben dafür, dass das fortgeführt wird, denn ich glaube, dass wir in Zukunft diese Methoden brauchen, um den Fachkräftebedarf sicher stellen zu können."
Samuel Ziegler ist das, was man einen "Bildungsaufsteiger" nennt. Sein Vater hat als Schweißer gearbeitet, seine Mutter ist Kirchenmusikerin – die zwei haben nie eine Hochschule besucht. Ihr 28jähriger Sohn jedoch studiert: Architektur und Städtebau in Hannover. Wie finde ich mich an der Uni zurecht? Worauf kommt es an im Studium? Und wie geht es danach weiter? Auf die Erfahrung seiner Eltern konnte Samuel Ziegler bei solchen Fragen nicht bauen. Und das Geld saß auch nicht gerade locker im Nicht-Akademiker-Haushalt.
"Es wird meiner Meinung nach viel zu häufig unterschätzt, dieser finanzielle Aspekt und ich glaube auch nach wie vor, dass es einige Leute gibt, die eben aus diesem Grund, ein Studium nicht in Erwägung ziehen."
In Niedersachsen gibt es speziell für Nicht-Akademikerkinder jetzt Unterstützung von hiesigen Wirtschaftsunternehmen. Samuel Ziegler gehört zu den ersten 20 Studierenden, die im Rahmen der Initiative "Aufsteiger gesucht!" als Stipendiaten finanziell und ideell gefördert werden. Ein Jahr lang erhalten sie monatlich 300 Euro.
"Das ist wirklich ein guter Betrag, der einem einige Last abnimmt."
Gestellt wird das Geld zur einen Hälfte von den acht teilnehmenden niedersächsischen Hochschulen aus dem Topf des Deutschlandstipendiums. Und zur anderen Hälfte von kleinen und mittelständischen Betrieben. Die haben in Zeiten von Fachkräftemangel ein besonderes Interesse, qualifizierten Nachwuchs zu fördern, sagt Initiator Volker Müller, Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Niedersachsen:
"Wir wissen, dass es an ganz vielen Schrauben hängt, wie wir in Zukunft unsere Fachkräfte gewinnen. Uns hat es besonders interessiert, dass es eine Vielzahl von Kindern gibt, die aus Nicht-Akademikerfamilien kommen, die eben nicht studieren, grade mal 24 Prozent schaffen es an die Uni und wir wollten das ein bisschen verändern."
Zur Initiative "Aufsteiger gesucht!" gehört neben der monatlichen Finanzspritze auch die Unterstützung durch einen Mentor aus dem Förderunternehmen. Samuel Zieglers Mentor heißt Malte Diers, der gemeinsam mit Kollegen ein international tätiges Architekturbüro in Hannover betreibt. Er sei selbst ein Bildungsaufsteiger, erzählt Diers und habe während seines Studiums auch das Glück gehabt, mit einem Mentor zusammenzuarbeiten. Auftreten bei Terminen, wie mit schwierigen Ansprechpartnern umgehen – Erfahrungen, die der Architekt jetzt an seinen Stipendiaten weiter geben möchte:
"Das andere ist natürlich, dass es für Architekturbüros – auch wenn es eine große Architektenschwemme gibt – sehr, sehr schwierig ist, überhaupt Nachwuchs zu bekommen, der den Ansprüchen genügt, die wir zum Beispiel ganz speziell im Büro haben. Wir erhoffen uns da Kontakte, ganz klar und hoffen, dass vielleicht auch irgendwas zusammen wächst. Das muss nicht sein, aber es wäre toll, wenn. Und wenn es halt nicht passiert, dann gab es halt einen inspirierenden Austausch, aber vielleicht klappt's ja."
Die Stipendiaten werden von den teilnehmenden Universitäten und Hochschulen gemeinsam mit den Unternehmen ausgewählt. Chancen haben vor allem Studierende der in der Wirtschaft gefragten MINT-Fächer. Sehr gute Noten sind Pflicht, gern gesehen bei der Bewerbung wird zudem ein gesellschaftliches oder soziales Engagement. Bislang ist die bundesweit einmalige Initiative auf Niedersachsen beschränkt, doch Verbandschef Volker Müller will auch Unternehmerkollegen in anderen Ländern dafür gewinnen, solche Stipendien für Nicht-Akademikerkinder einzurichten:
"Wir wollen das ausweiten, wir haben jetzt die ersten 20 Stipendiaten, immerhin geht es um 72.000 Euro. Und wir wollen jetzt werben dafür, dass das fortgeführt wird, denn ich glaube, dass wir in Zukunft diese Methoden brauchen, um den Fachkräftebedarf sicher stellen zu können."