Montag, 20. Mai 2024

Archiv


Finanzskandal in Österreichs NOK

Dem Nationalen Olympischen Komitee (NOK) Österreichs stehen schwere Zeiten bevor, es muss einen Finanz- und einen Dopingskandal bewältigen. Nach Medienberichten soll der ehemalige Generalsekretär Heinz Jungwirth 250.000 Euro zurückzahlen. Und fünf der 13 lebenslang für Olympia gesperrten Biathlon-Betreuer sind begnadigt worden, was das Internationale Olympische Komitee nicht akzeptieren wird.

Von Heinz Peter Kreuzer | 31.07.2009
    Der Vorstand des Österreichischen Olympischen Komitee (ÖOC) hat einen Anwalt beauftragt, von seinem früheren Generalsekretär Heinz Jungwirth 250.000 Euro zurückzufordern. Nach einem Bericht der Zeitung "Kurier" seien bei einer internen Revision der nicht-öffentlichen Mittel Unregelmäßigkeiten festgestellt worden. Aus diesem Grund soll der im Februar zurückgetretene Jungwirth seine Abfindung in Höhe von 180.000 Euro zurückzahlen plus Schadensersatz in Höhe von 70.000 Euro leisten. Der ehemalige Generalsekretär soll vom ÖOC bezahlte Mobiltelefone, Autos und Flugkontingente privat genutzt haben. 20.000 Euro hat Jungwirth nach einem Bericht des "Kuriers" schon zurückgezahlt. Falls er den Forderungen nicht nachkomme, gebe es eine Anzeige. Dagegen stellten die Wirtschaftsprüfer von Deloitte bei der Verwendung öffentlicher Mittel im Zeitraum von 2005 bis 2008 keine Unregelmäßigkeiten fest.

    Der ÖOC-Vorstand hat jetzt die Sanktionen gegen fünf Biathlon-Betreuer des Österreichischen Ski-Verbandes ÖSV aufgehoben. Trainer Alfred Eder, Koordinator Walter Gapp sowie die Co-Trainer Walter Hörl, Heinz Mühlbacher und Stefan Rohrmoser dürfen jetzt für die Winterspiele 2010 in Vancouver nominiert werden. Das Quintett gehörte zu den 13 ÖSV-Betreuern, die vom Nationalen Olympischen Komitee Österreichs nach dem Dopingskandal bei den Winterspielen in Turin 2006 lebenslang für Olympia gesperrt worden waren. Fraglich bleibt nur, ob das Internationale Olympische Komitee die Aufhebung der Sanktionen akzeptieren wird Thomas Bach, IOC-Vize-Präsident und Vorsitzender der zuständigen Disziplinarkommission, hatte bisher immer betont: Falls die Österreicher die Sanktionen aufheben würden. dann würde das IOC die Ermittlungen wieder aufnehmen. Denn die seien nur eingestellt worden, weil das ÖOC die Betreuer bestraft habe.