
Chefredakteur Mukka sagte, die Zeitung habe kreativ werden müssen, um die Restriktionen zu durchbrechen. Das Egoshooter-Spiel "Counterstrike" sei auch unter jungen russischen Männern populär. Angebote aus dem Ausland werden häufig vollständig blockiert. "Helsingin Sanomat" hatte im vergangenen Jahr damit begonnen, einige Berichte über den Ukraine-Krieg und Russland auch auf Russisch zu veröffentlichen. Diese waren jedoch bald darauf in Russland nicht mehr abrufbar. Chefredakteur Mukka sagte, aus Sorge um die Presse- und Meinungsfreiheit in Russland habe man entschieden, "neue Kanäle" zu suchen, über die ein russisches Publikum mit "verlässlichem, unabhängigem Journalismus etwa über die Situation in der Ukraine" versorgt werden kann.
Geheimer Raum für Ukraine-Berichte
"Counterstrike" wurde erstmals 2012 von der US-Gamingfirma Valve Corporation veröffentlicht und taucht bis heute regelmäßig in der Liste der zehn weltweit meistgespielten Computerspielen auf. Die Zeitung hat in dem Spiel eine Karte einer umkämpften Stadt namens "de_voyna" angelegt. Der Name ist an das russische Wort für Krieg angelehnt.
In der Karte ist ein geheimer Raum eingezeichnet, in dem die Zeitung Bilder und Texte ihrer Reporter aus der Ukraine hinterlegt hat. Mukka sagte, wenn manche junge Männer in Russland wegen des Spiels ein paar Momente darüber nachdenken, was in der Ukraine passiert, sei das den Aufwand wert.
Diese Nachricht wurde am 03.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.