Der neue Fischführer vom WWF ist nichts weiter als ein kleines Faltblatt für die Hosentasche. Im Supermarkt kann der Kunde es zücken und nachschauen, welche Ware er bedenkenlos kaufen kann. Die Ostseesprotte, die Zuchtforelle oder Seelachs aus dem Nordatlantik gehören dazu. Im Faltblatt stehen sie auf der grünen Liste. Aal aus europäischen Gewässern, Rotbarsch oder Heilbutt aus dem Nordostatlantik hingegen im roten Bereich. Auf sie rät Heike Vesper zu verzichten. Denn die Bestände dieser Arten sind bedroht, erklärt die Expertin für Meeresfischerei am Internationalen WWF-Zentrum für Meeresschutz in Hamburg.
" Das Problem mit den Fischen in der roten Kategorie ist, dass die Fische in der Regel überfischt sind, man nimmt mehr raus als nachwachsen kann, die Fangmethoden einen schlechten Einfluss auf den Meereslebensraum haben, und das Management der Fischerei so schlecht ist, dass es auch keine Besserung in Sicht ist."
Die hochtechnisierten Fangmethoden können ganze Lebensräume im Meer zerstören. Schleppnetze zum Schollenfang werden beispielsweise an schweren Eisenketten auf dem Meeresboden entlang gezogen und zermalmen alles, was dort wächst und lebt.
" Zum Beispiel auf der hohen See, die sehr tiefe Gewässer sind, sehr tiefe Wasser haben, wo es dann Seeberge gibt, wo dann zum Beispiel Kaltwasserkorallenriffe vorkommen. Ganz empfindliche Lebensräume. Und wenn da so ein Grundschleppnetz einmal drüber gezogen wird, dann ist dieser Lebensraum für einen Zeitraum von fünfzig Jahren zerstört. Und das hat mit Nachhaltigkeit nichts zu tun und ist in der Regel auch nicht das, was der Verbraucher will, wenn er Fisch kauft."
Manche Netze sind so engmaschig geknüpft, dass viele Tiere hängen bleiben, für die es keine Verwertung gibt. Dieser sogenannte Beifang beträgt 30 Millionen Tonnen jährlich. Das ist ein Drittel der gesamten Fangmenge weltweit.
" Es setzt sich zusammen aus zum Beispiel Jungfischen, die erst mal wachsen müssen, die noch Nachkommen produzieren müssen. Aber auch so charismatische Arten wie Wale, Delfine, Schildkröten, Seevögel, Haie. Und das in so großer Zahl, dass das zur Hauptbedrohung zum Fortbestand dieser Arten geworden ist im Meer. Die landen unfreiwillig in den Netzen und sterben einen sinnlosen Tod."
Trotz dieser Missstände haben die zuständigen Minister der EU-Länder im vergangenen Jahr die Höchstfangmengen deutlich über den Empfehlungen der Experten festgelegt. Nach Ansicht von Heike Vesper verstoßen sie damit eindeutig gegen den Nachhaltigkeitsgedanken in der gemeinsam beschlossenen Reform der Fischereipolitik aus dem Jahr 2001.
" Sie argumentieren mit wirtschaftlichen Interessen. Und sagen: Aber wieso, der Fisch wird ja gekauft. Wenn also Verbraucher verantwortungsvoll im Sinne einer positiven Umwelt agieren, dann kann das auch Rückwirkungen auf die Politik haben. Denn Fischer haben ganz häufig gar keine Wahl als so umweltschädlich zu arbeiten, weil das die Regeln sind, die ihnen vorgegeben sind, und deshalb muss der Missstand natürlich bei der Politik gerade gezogen werden. "
Umweltschutzorganisationen appellieren schon seit Jahren an den Handel, nur noch Fische aus umweltverträglichem Fang an ihre Kunden abzugeben. Inzwischen haben sich rund zehn Prozent aller der Unternehmen dazu entschlossen, darunter einer der Marktführer, Iglu. Nach unabhängiger Überprüfung tragen die berühmten Fischstäbchen nun das blaue Gütesiegel MSC - steht für?. Findet der Kunde dieses Zeichen auf einer Packung, kann er sicher sein, umweltgerecht einzukaufen. Auch, wenn die Ware das Naturland Etikett trägt. Dann stammt sie aus biologischer Zucht.
" Die Macht des Verbrauchers darf man nicht unterschätzen. Es gibt ja das Thunfisch- Beispiel, wo, dadurch, dass der Verbraucher Thunfisch nicht mehr gekauft hat, es dazu gekommen ist, dass wir heute Delfin freie Labels drauf haben auf dem Tunfisch. Das ist eine Sache, die zurückzuführen ist auf eine Kaufentscheidung des Verbrauchers. Und mit dem MSC-Siegel zum Beispiel oder mit Biofisch hat der Verbraucher die Möglichkeit, Umweltschutz durch essen zu betreiben. Es ist wirklich Umweltschutz auf dem Teller."
Das Informationsfaltblatt vom WWF dient als Leitfaden bei der Qual der Wahl. Es ist direkt bei der Umweltschutzorganisation in Frankfurt am Main zu bestellen oder im Internet "WWF-Fischführer" einsehbar.
" Das Problem mit den Fischen in der roten Kategorie ist, dass die Fische in der Regel überfischt sind, man nimmt mehr raus als nachwachsen kann, die Fangmethoden einen schlechten Einfluss auf den Meereslebensraum haben, und das Management der Fischerei so schlecht ist, dass es auch keine Besserung in Sicht ist."
Die hochtechnisierten Fangmethoden können ganze Lebensräume im Meer zerstören. Schleppnetze zum Schollenfang werden beispielsweise an schweren Eisenketten auf dem Meeresboden entlang gezogen und zermalmen alles, was dort wächst und lebt.
" Zum Beispiel auf der hohen See, die sehr tiefe Gewässer sind, sehr tiefe Wasser haben, wo es dann Seeberge gibt, wo dann zum Beispiel Kaltwasserkorallenriffe vorkommen. Ganz empfindliche Lebensräume. Und wenn da so ein Grundschleppnetz einmal drüber gezogen wird, dann ist dieser Lebensraum für einen Zeitraum von fünfzig Jahren zerstört. Und das hat mit Nachhaltigkeit nichts zu tun und ist in der Regel auch nicht das, was der Verbraucher will, wenn er Fisch kauft."
Manche Netze sind so engmaschig geknüpft, dass viele Tiere hängen bleiben, für die es keine Verwertung gibt. Dieser sogenannte Beifang beträgt 30 Millionen Tonnen jährlich. Das ist ein Drittel der gesamten Fangmenge weltweit.
" Es setzt sich zusammen aus zum Beispiel Jungfischen, die erst mal wachsen müssen, die noch Nachkommen produzieren müssen. Aber auch so charismatische Arten wie Wale, Delfine, Schildkröten, Seevögel, Haie. Und das in so großer Zahl, dass das zur Hauptbedrohung zum Fortbestand dieser Arten geworden ist im Meer. Die landen unfreiwillig in den Netzen und sterben einen sinnlosen Tod."
Trotz dieser Missstände haben die zuständigen Minister der EU-Länder im vergangenen Jahr die Höchstfangmengen deutlich über den Empfehlungen der Experten festgelegt. Nach Ansicht von Heike Vesper verstoßen sie damit eindeutig gegen den Nachhaltigkeitsgedanken in der gemeinsam beschlossenen Reform der Fischereipolitik aus dem Jahr 2001.
" Sie argumentieren mit wirtschaftlichen Interessen. Und sagen: Aber wieso, der Fisch wird ja gekauft. Wenn also Verbraucher verantwortungsvoll im Sinne einer positiven Umwelt agieren, dann kann das auch Rückwirkungen auf die Politik haben. Denn Fischer haben ganz häufig gar keine Wahl als so umweltschädlich zu arbeiten, weil das die Regeln sind, die ihnen vorgegeben sind, und deshalb muss der Missstand natürlich bei der Politik gerade gezogen werden. "
Umweltschutzorganisationen appellieren schon seit Jahren an den Handel, nur noch Fische aus umweltverträglichem Fang an ihre Kunden abzugeben. Inzwischen haben sich rund zehn Prozent aller der Unternehmen dazu entschlossen, darunter einer der Marktführer, Iglu. Nach unabhängiger Überprüfung tragen die berühmten Fischstäbchen nun das blaue Gütesiegel MSC - steht für?. Findet der Kunde dieses Zeichen auf einer Packung, kann er sicher sein, umweltgerecht einzukaufen. Auch, wenn die Ware das Naturland Etikett trägt. Dann stammt sie aus biologischer Zucht.
" Die Macht des Verbrauchers darf man nicht unterschätzen. Es gibt ja das Thunfisch- Beispiel, wo, dadurch, dass der Verbraucher Thunfisch nicht mehr gekauft hat, es dazu gekommen ist, dass wir heute Delfin freie Labels drauf haben auf dem Tunfisch. Das ist eine Sache, die zurückzuführen ist auf eine Kaufentscheidung des Verbrauchers. Und mit dem MSC-Siegel zum Beispiel oder mit Biofisch hat der Verbraucher die Möglichkeit, Umweltschutz durch essen zu betreiben. Es ist wirklich Umweltschutz auf dem Teller."
Das Informationsfaltblatt vom WWF dient als Leitfaden bei der Qual der Wahl. Es ist direkt bei der Umweltschutzorganisation in Frankfurt am Main zu bestellen oder im Internet "WWF-Fischführer" einsehbar.