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Fischzug im Himmelsmeer

An Herbstabenden sehen Sie am östlichen Himmel eine große Region, die man als Himmelsmeer bezeichnet. Viele ihrer Sternbilder haben eine Verbindung zu Wasser. Wenn Sie heute nacht Ihren Haken auswerfen, fangen Sie vielleicht einige Meerestiere

Jeannie Kuich |
    Beim ersten Versuch haben Sie vielleicht gleich zwei Fische auf einmal an der Angel. Es ist das Sternbild Fische. In den Abendstunden schwimmen die beiden Fische hoch am östlichen Himmel. Sie haben die Form von unregelmäßigen Diamanten. Der Stern Alrischa - sein Name bedeutet Schnur - bildet den Knoten, der beide Fische zusammenhält. Sie finden die Fische rechts etwas oberhalb des hellsten Lichtpunktes am jetzigen Abendhimmel - dem Planeten Jupiter. Beide sind die mythischen Nachkommen des Südlichen Fisches. In diesem recht blassen Sternbild leuchtet der helle Stern Fomalhaut. Sie finden ihn ein gutes Stück rechts unterhalb von Jupiter, knapp über dem südlichen Horizont. Er ist recht leicht zu erkennen, weil er der hellste Stern in der Himmelsregion ist.

    Oberhalb des Südlichen Fisches sehen Sie den Wassermann. In seiner Nähe geht Ihnen der Steinbock an den Haken. Er ist ein ungewöhnlicher Fang, weil er halb Fisch halb Ziege ist.

    Und schließlich stoßen Sie auf das größte Meerestier: den Wal. Er leuchtet unterhalb der Fische. In der griechischen Mythologie war er das Meeresungeheuer, das zu Stein verwandelt wurde, bevor es die Prinzessin Andromeda verschlingen konnte

    Begeben Sie sich einmal auf eine nächtlichen Fischzug durch das Himmelsmeer. Vielleicht geht Ihnen manch eigenartige Kreatur an den Haken