Mit 60 internationalen Büros und tausenden von Mitarbeitern, die an Universitäten in der ganzen Welt arbeiten, ist der Deutsche Akademische Auslandsdienst DAAD eine internationale Organisation schlechthin. Die Mitarbeiter in den Ländern vor Ort kennen den jeweiligen Hochschulmarkt: Sie wissen etwa, wen eine deutsche Uni im Ausland ansprechen muss, um eine internationale Partnerschaft auf die Beine zu stellen, oder wie man im Ausland für bestimmte Projekte Fördergelder beantragen kann. Diese Expertise stellt der DAAD während seiner sogenannten Netzwerk-Konferenz den deutschen Hochschulen ganz konkret zur Verfügung. Dazu hat er die Leiter der Büros weltweit nach Bonn geholt. Zwei Tage lang stehen sie interessierten Hochschulmitarbeitern für Fragen zur Verfügung. Denn Deutschland ist nicht in allen Regionen mit seinen Hochschulen verankert, sagt Christian Müller, Leiter der Abteilung Marketing beim DAAD:
"Es gibt Nachholbedarf, wir sind zwar weltweit gar nicht so unbekannt, Deutschland hat traditionell ein gutes Standing und einen guten Ruf, dazu würde ich Mittelosteuropa und Russland und die Sowjetrepubliken zählen. In Asien müssen wir uns jedoch noch anstrengen, da müssen wir bekannter werden, Hochschulbildung und Forschung auch als Marke platzieren. Da ist ein wenig mehr Anstrengung notwendig."
Beispiel China: Mit dem Wirtschaftswachstum ist in den letzten Jahren auch ein Boom an den Hochschulen einhergegangen. Die Zahl der Universitäten ist während der vergangenen sieben Jahre von rund eintausend auf 1800 angestiegen, mittlerweile beginnen jährlich über fünf Millionen Chinesen ein Studium. Deutschland kann es sich nicht leisten, diesen Aufschwung zu ignorieren. Die Freie Universität Berlin drängt es mit verschiedenen Projekten auf den chinesischen Hochschulmarkt. In Zusammenarbeit mit der Humboldt Universität Berlin und der Peking Universität baut sie derzeit etwa ein Zentrum für Deutschlandstudien auf. Dort will man chinesische Deutschlandexperten ausbilden, sagt Gottfried Gügold vom Büro für Außenangelegenheiten der FU Berlin:
"Sie bewerben sich für eine Masterstudiengang über Deutschland, beginnen diesen mit Vorlesungen über Deutschland aus dem Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften in Peking und setzen dieses Studium dann bei uns fort, und parallel zu diesem einjährigen Aufenthalt in Berlin oder an anderen deutschen Universitäten bearbeiten sie ein Thema für ihre Masterarbeit, das einen eindeutigen Deutschlandbezug haben muss."
Der DAAD unterstützt das Projekt sowohl finanziell als auch mit seinen Kontakten in China. Auf das Projekt setzt man große Hoffnungen. Stefan Hase-Bergen, der Leiter des Pekinger DAAD-Büros:
"Unser Förderziel ist es auch, Multiplikatoren im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften heranzubilden. Die sehen wir auf vielfältiger Ebene, in der Administration, im Bereich der Wirtschaft, im Hochschulbereich bis hinauf in die Politik. Eines der besten Beispiele ist der Forschungsminister Chinas, Wang Gang, der 15 Jahre in Deutschland gelebt hat, der für Audi gearbeitet hat, im Aufsichtsrat von ThyssenKrupp sitzt, Präsident einer unserer wichtigsten Hochschulen war, also Wirtschaft und Hochschule und Politik in einer Person abdeckt, also das ist natürlich ein herausragender Alumnus, aber wir sehen in allen Bereichen die Notwendigkeit, Multiplikatoren heranzubilden, die ein Deutschlandbild haben und die auch ein Deutschlandinteresse haben."
Gottfried Gügold von der FU Berlin kam nach Bonn, um mit den DAAD-Kollegen aus Peking konkrete Fragen zu besprechen: In welchem Rahmen soll die Eröffnung des Zentrums stattfinden? Kann man dafür politische Prominenz gewinnen, kann der DAAD in Peking Kontakte zur deutschen Botschaft herstellen?
Ganz andere Fragen hat wiederum Michael Eisinger von der Universität Duisburg-Essen. Für ein naturwissenschaftliches Zentrum im Bereich der Nanotechnologie sucht er eine Hochschulpartnerschaft mit einer Universität in Jordanien und in Ägypten. Er steht noch ganz am Anfang seines Projekts, doch auch er hofft auf den DAAD:
"Der DAAD hat natürlich Kontakte zu ägyptischen Hochschulen, wo ich jetzt konkret ansetzen muss, ob ich an den Präsidenten herantreten muss oder ob es Verantwortliche an den bestimmten Hochschulen gibt. Das ist in arabischen Ländern auch nicht immer so einfach, weil die Hierarchien ganz anders sind und wenn es da schon Erfahrungen gibt, erleichtert mir das natürlich den Weg zum Ziel."
Die große Nachfrage bei den DAAD-Experten in Bonn zeigt, dass viele Hochschulen noch immer unsicher sind, wenn es um internationale Kooperationen geht. Zwar sind es manchmal nur Kleinigkeiten, doch die können den Einstieg erleichtern.
"Es gibt Nachholbedarf, wir sind zwar weltweit gar nicht so unbekannt, Deutschland hat traditionell ein gutes Standing und einen guten Ruf, dazu würde ich Mittelosteuropa und Russland und die Sowjetrepubliken zählen. In Asien müssen wir uns jedoch noch anstrengen, da müssen wir bekannter werden, Hochschulbildung und Forschung auch als Marke platzieren. Da ist ein wenig mehr Anstrengung notwendig."
Beispiel China: Mit dem Wirtschaftswachstum ist in den letzten Jahren auch ein Boom an den Hochschulen einhergegangen. Die Zahl der Universitäten ist während der vergangenen sieben Jahre von rund eintausend auf 1800 angestiegen, mittlerweile beginnen jährlich über fünf Millionen Chinesen ein Studium. Deutschland kann es sich nicht leisten, diesen Aufschwung zu ignorieren. Die Freie Universität Berlin drängt es mit verschiedenen Projekten auf den chinesischen Hochschulmarkt. In Zusammenarbeit mit der Humboldt Universität Berlin und der Peking Universität baut sie derzeit etwa ein Zentrum für Deutschlandstudien auf. Dort will man chinesische Deutschlandexperten ausbilden, sagt Gottfried Gügold vom Büro für Außenangelegenheiten der FU Berlin:
"Sie bewerben sich für eine Masterstudiengang über Deutschland, beginnen diesen mit Vorlesungen über Deutschland aus dem Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften in Peking und setzen dieses Studium dann bei uns fort, und parallel zu diesem einjährigen Aufenthalt in Berlin oder an anderen deutschen Universitäten bearbeiten sie ein Thema für ihre Masterarbeit, das einen eindeutigen Deutschlandbezug haben muss."
Der DAAD unterstützt das Projekt sowohl finanziell als auch mit seinen Kontakten in China. Auf das Projekt setzt man große Hoffnungen. Stefan Hase-Bergen, der Leiter des Pekinger DAAD-Büros:
"Unser Förderziel ist es auch, Multiplikatoren im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften heranzubilden. Die sehen wir auf vielfältiger Ebene, in der Administration, im Bereich der Wirtschaft, im Hochschulbereich bis hinauf in die Politik. Eines der besten Beispiele ist der Forschungsminister Chinas, Wang Gang, der 15 Jahre in Deutschland gelebt hat, der für Audi gearbeitet hat, im Aufsichtsrat von ThyssenKrupp sitzt, Präsident einer unserer wichtigsten Hochschulen war, also Wirtschaft und Hochschule und Politik in einer Person abdeckt, also das ist natürlich ein herausragender Alumnus, aber wir sehen in allen Bereichen die Notwendigkeit, Multiplikatoren heranzubilden, die ein Deutschlandbild haben und die auch ein Deutschlandinteresse haben."
Gottfried Gügold von der FU Berlin kam nach Bonn, um mit den DAAD-Kollegen aus Peking konkrete Fragen zu besprechen: In welchem Rahmen soll die Eröffnung des Zentrums stattfinden? Kann man dafür politische Prominenz gewinnen, kann der DAAD in Peking Kontakte zur deutschen Botschaft herstellen?
Ganz andere Fragen hat wiederum Michael Eisinger von der Universität Duisburg-Essen. Für ein naturwissenschaftliches Zentrum im Bereich der Nanotechnologie sucht er eine Hochschulpartnerschaft mit einer Universität in Jordanien und in Ägypten. Er steht noch ganz am Anfang seines Projekts, doch auch er hofft auf den DAAD:
"Der DAAD hat natürlich Kontakte zu ägyptischen Hochschulen, wo ich jetzt konkret ansetzen muss, ob ich an den Präsidenten herantreten muss oder ob es Verantwortliche an den bestimmten Hochschulen gibt. Das ist in arabischen Ländern auch nicht immer so einfach, weil die Hierarchien ganz anders sind und wenn es da schon Erfahrungen gibt, erleichtert mir das natürlich den Weg zum Ziel."
Die große Nachfrage bei den DAAD-Experten in Bonn zeigt, dass viele Hochschulen noch immer unsicher sind, wenn es um internationale Kooperationen geht. Zwar sind es manchmal nur Kleinigkeiten, doch die können den Einstieg erleichtern.