Mit Ralf Kätzel unterwegs in den winterlichen Wäldern rund um Brandenburgs Landesforstanstalt Eberswalde. Der Biologe leitet den Fachbereich Waldentwicklung an der Landesforstanstalt und erforscht seit zehn Jahren die Eiche - also den Baum, der ursprünglich dominierend in Brandenburg war. Fast die Hälfte der brandenburgischen Waldfläche wäre von Natur aus mit Eichen bedeckt. Kiefer-Monokulturen haben die Eichen verdrängt. Dazu kommt: Brandenburgs Eichen sind schwer geschädigt. Nur jeder 5. Baum ist gesund. Ralf Kätzel zeigt auf eine kranke Eiche:
"Wenn wir hier gucken: toter Ast, toter Ast. Wir stehen gerade drunter, wir können nur hoffen, er kommt nicht runter. Da sind alles tote Äste. Da ist keine Chance mehr. Hier ist kein lebendes Gewebe mehr. Und die Knospen können ja nur aus dem lebenden Cambiumgewebe kommen und das ist nicht mehr da. Und es ist trotzdem erstaunlich, dass sich der Baum noch wehrt. "
Mit Nottrieben nämlich, die aus dem Stamm hervorsprießen und an denen einzelne trockene Blätter hängen. Ein dürrer Stamm, die Eiche konnte ihre Krone kaum ausbilden, weil sie von anderen Bäumen bedrängt wird. Welche Rolle das Licht spielt bei der Entwicklung von gesunden, vitalen Eichenwäldern, das ist eine Frage, die das vom Bundesamt für Naturschutz finanzierte Forschungsvorhaben beantworten will:
"Die These ist natürlich, mehr Licht in diese stammzahlreichen Eichenbestände hineinzubringen, möglichst frühzeitig, um sie dann vitaler erwachsen zu lassen, artenreicher erwachsen zu lassen, um die Vorteile, die Biodiversität für uns bringt, für uns zu nutzen. "
Ralf Kätzel und seine Kollegen untersuchen zwei Jahre lang insgesamt 8 Eichenwälder in Brandenburg und Sachsen. Sie erfassen systematisch das einfallende Licht, die Standortbedingungen und die vorhandenen Tier- und Pflanzenarten. Die Ausgangsthese: eine größere Artenvielfalt macht die Wälder stabiler:
"Welche Funktion erfüllt Diversität, Artendiversität für die Stabilität des Ökosystems? Das ist so der Punkt. Welche Leitarten sind es, welche brauche ich unbedingt, und was muss ich machen, künftig in der Bewirtschaftung, um diese Arten in die Wälder zu bringen, die ganz bestimmte Funktionen haben. "
Eine wichtige Rolle spielt dabei auch der Anteil des Totholzes in den Eichenwäldern. Totes Holz ist ein wichtiger Lebensraum für Pilze und Käfer. Je mehr Totholz umso größer die Artenvielfalt. Doch Forscher Ralf Kätzel weist auf ein in diesem Fall widerstreitendes Ziel hin - auf den Klimaschutz:
"Dass wir jedes gebundene CO2-Molekül, ich meine an Holz gebundenes CO2-Molekül möglichst lange in diesem Holzmolekül lassen sollten. Es wieder abatmen zu lassen, also von Pilzen zersetzen zu lassen, damit leisten wir einen tollen Beitrag für die Biodiversität, aber einen deutlich geringeren Beitrag für die CO2-Bindung. "
Am Ende des Forschungsprojekts sollen Empfehlungen an private und öffentliche Waldbesitzer stehen - in welchem Abstand sollen Eichen gepflanzt werden, damit sie vital aufwachsen und nicht frühzeitig sterben? Welche Tiere und Pflanzen sind Hinweise auf einen gesunden Wald, der Klimaveränderungen verträgt? Ziel sind mehr Eichen in Brandenburgs Wäldern.
"Wenn wir hier gucken: toter Ast, toter Ast. Wir stehen gerade drunter, wir können nur hoffen, er kommt nicht runter. Da sind alles tote Äste. Da ist keine Chance mehr. Hier ist kein lebendes Gewebe mehr. Und die Knospen können ja nur aus dem lebenden Cambiumgewebe kommen und das ist nicht mehr da. Und es ist trotzdem erstaunlich, dass sich der Baum noch wehrt. "
Mit Nottrieben nämlich, die aus dem Stamm hervorsprießen und an denen einzelne trockene Blätter hängen. Ein dürrer Stamm, die Eiche konnte ihre Krone kaum ausbilden, weil sie von anderen Bäumen bedrängt wird. Welche Rolle das Licht spielt bei der Entwicklung von gesunden, vitalen Eichenwäldern, das ist eine Frage, die das vom Bundesamt für Naturschutz finanzierte Forschungsvorhaben beantworten will:
"Die These ist natürlich, mehr Licht in diese stammzahlreichen Eichenbestände hineinzubringen, möglichst frühzeitig, um sie dann vitaler erwachsen zu lassen, artenreicher erwachsen zu lassen, um die Vorteile, die Biodiversität für uns bringt, für uns zu nutzen. "
Ralf Kätzel und seine Kollegen untersuchen zwei Jahre lang insgesamt 8 Eichenwälder in Brandenburg und Sachsen. Sie erfassen systematisch das einfallende Licht, die Standortbedingungen und die vorhandenen Tier- und Pflanzenarten. Die Ausgangsthese: eine größere Artenvielfalt macht die Wälder stabiler:
"Welche Funktion erfüllt Diversität, Artendiversität für die Stabilität des Ökosystems? Das ist so der Punkt. Welche Leitarten sind es, welche brauche ich unbedingt, und was muss ich machen, künftig in der Bewirtschaftung, um diese Arten in die Wälder zu bringen, die ganz bestimmte Funktionen haben. "
Eine wichtige Rolle spielt dabei auch der Anteil des Totholzes in den Eichenwäldern. Totes Holz ist ein wichtiger Lebensraum für Pilze und Käfer. Je mehr Totholz umso größer die Artenvielfalt. Doch Forscher Ralf Kätzel weist auf ein in diesem Fall widerstreitendes Ziel hin - auf den Klimaschutz:
"Dass wir jedes gebundene CO2-Molekül, ich meine an Holz gebundenes CO2-Molekül möglichst lange in diesem Holzmolekül lassen sollten. Es wieder abatmen zu lassen, also von Pilzen zersetzen zu lassen, damit leisten wir einen tollen Beitrag für die Biodiversität, aber einen deutlich geringeren Beitrag für die CO2-Bindung. "
Am Ende des Forschungsprojekts sollen Empfehlungen an private und öffentliche Waldbesitzer stehen - in welchem Abstand sollen Eichen gepflanzt werden, damit sie vital aufwachsen und nicht frühzeitig sterben? Welche Tiere und Pflanzen sind Hinweise auf einen gesunden Wald, der Klimaveränderungen verträgt? Ziel sind mehr Eichen in Brandenburgs Wäldern.