" So, dann lass uns drehen, bitte Ruhe."
Ein unaufgeräumtes Zimmer in einer Wohngemeinschaft, ein leicht bekleidetes Pärchen im Bett. Aufnahmeleiterin Sirrka Kluge gibt das Kommando.
"Kleinen Augenblick noch. Okay, dann Ruhe bitte. Nächster Akku ist abgebrochen, Entschuldigung. Okay, die Ruhe bleibt, wir haben noch einen Akkuwechsel. Ton ist wieder bereit, okay dann lasst uns drehen"
"Schlüsselerlebnis" heißt der Kurzfilm, bei dem Hendrik Hölzemann die Regie führt. Sein Debütfilm "Kammerflimmern" läuft derzeit in den deutschen Kinos. Die Regisseure sind die einzigen Vollprofis bei der "Talent Class". Schauspieler, Aufnahmeleiterinnen, Produzenten, Kamerafrauen, Tonassistenten und Drehbuchschreiber sind Studenten.
" Ich spiele Roberto, das ist ein Typ, der Kaugummis klaut und Autos, ein bisschen kleinkriminell."
Schauspielstudent Nico Selbach trägt Goldkettchen und Trainingsanzug, die Haare sind mit Gel an den Kopf geklatscht. Bisher hat er nur Theater gespielt, die Erfahrung, vor einer Kamera zu stehen, ist für ihn völlig neu.
" Ich hab eigentlich nur Bühnenerfahrung, und jetzt auch eben beim Dreh meinte die Regisseurin, mach weniger, mach weniger, und ich dachte, hört mich überhaupt noch jemand, es ist viel intimer, viel privater."
Inge Volk streicht Nico über die gegelten Haare. Süß siehst Du aus, lobt die Programmleiterin der "Talent Class." "Meine Kinder", sagt Inge Volk, wenn sie über den hoffnungsvollen Nachwuchs spricht. Leiht einer Schauspielerin ihre Felljacke, weil es beim Dreh in der Tiefgarage der Hochschule für Film und Fernsehen hundekalt ist, fasst da mit an, wenn Requisiten angeliefert werden. Und versucht zu beruhigen, wenn wieder einmal alle wie aufgescheuchte Hühner herumlaufen.
" Klar, die sind aufgeregt. Viele haben noch nie in so einem Set gestanden, wissen nicht, wie das läuft. Dann ist beim Film, da sind auf gang ganz engem Raum furchtbar viele Menschen. Anders als auf der Bühne, wo der Regisseur von weitem seine Anweisungen gibt, ist Film ganz eng."
Und die Zeit ist knapp - vierzehn Tage dauert der Workshop, doch nur zwei Drehtage sind für die sechs Kurzfilme eingeplant. Die großen Gesten und die laute Stimme müssen sich die Schauspielstudenten vorher abgewöhnen. Außerdem fehlt das Publikum - für die eine demotivierend, für den anderen hilfreich. Ein Stimmungsbild:
" Hier arbeite ich nur mit den Partnern, die da sind. Der Rest wird ignoriert. Und auf der Bühne, das ist ein gemeinsamer Theaterabend. Wir spielen, ihr reagiert oder reagiert nicht, und insofern verändert sich auch das, was auf der Bühne passiert."
" Natürlich behaupten die Filmleute, Film sei viel schwieriger und die Theaterleute behaupten, Film ist ja keine Kunst, das ist wie Schwimmen und Fahrradfahren, eine ganz andere Kunst."
" Da merkt man schon, was man alles noch lernen muss, was man kleiner machen muss, vor allem dieses nicht-chronologische Arbeiten, das finde ich spannend."
" Dann habe ich gelernt, eigentlich muss man immer nur denken, dann sieht der Zuschauer schon was."
Programmleiterin Inge Volk kritisiert, dass zu wenige Schauspielschulen auf das Agieren vor der Kamera vorbereiten - lediglich die Babelsberger Hochschule für Film und Fernsehen bietet den Studiengang "Medienspezifisches Schauspiel" an. Aber nicht nur Studierende, auch Debütanten haben eine Chance bei der "Talent Class". Denen müssen erst einmal die Flausen ausgetrieben werden, sagt Programmleiterin Inge Volk.
" Es gibt wirklich viele, die vorher Rosinen im Kopf hatten und "Star-Search" Illusionen im Kopf hatten und überrascht sind, dass es harte Arbeit ist."
Die harte Arbeit wird belohnt - am nächsten Mittwoch mit einer großen Gala, auf der die Kurzfilme präsentiert werden. Die Preise - zwei TV-Rollen - übergibt Til Schweiger. Allein das lohnt schon die Teilnahme an der Talent Class.
Ein unaufgeräumtes Zimmer in einer Wohngemeinschaft, ein leicht bekleidetes Pärchen im Bett. Aufnahmeleiterin Sirrka Kluge gibt das Kommando.
"Kleinen Augenblick noch. Okay, dann Ruhe bitte. Nächster Akku ist abgebrochen, Entschuldigung. Okay, die Ruhe bleibt, wir haben noch einen Akkuwechsel. Ton ist wieder bereit, okay dann lasst uns drehen"
"Schlüsselerlebnis" heißt der Kurzfilm, bei dem Hendrik Hölzemann die Regie führt. Sein Debütfilm "Kammerflimmern" läuft derzeit in den deutschen Kinos. Die Regisseure sind die einzigen Vollprofis bei der "Talent Class". Schauspieler, Aufnahmeleiterinnen, Produzenten, Kamerafrauen, Tonassistenten und Drehbuchschreiber sind Studenten.
" Ich spiele Roberto, das ist ein Typ, der Kaugummis klaut und Autos, ein bisschen kleinkriminell."
Schauspielstudent Nico Selbach trägt Goldkettchen und Trainingsanzug, die Haare sind mit Gel an den Kopf geklatscht. Bisher hat er nur Theater gespielt, die Erfahrung, vor einer Kamera zu stehen, ist für ihn völlig neu.
" Ich hab eigentlich nur Bühnenerfahrung, und jetzt auch eben beim Dreh meinte die Regisseurin, mach weniger, mach weniger, und ich dachte, hört mich überhaupt noch jemand, es ist viel intimer, viel privater."
Inge Volk streicht Nico über die gegelten Haare. Süß siehst Du aus, lobt die Programmleiterin der "Talent Class." "Meine Kinder", sagt Inge Volk, wenn sie über den hoffnungsvollen Nachwuchs spricht. Leiht einer Schauspielerin ihre Felljacke, weil es beim Dreh in der Tiefgarage der Hochschule für Film und Fernsehen hundekalt ist, fasst da mit an, wenn Requisiten angeliefert werden. Und versucht zu beruhigen, wenn wieder einmal alle wie aufgescheuchte Hühner herumlaufen.
" Klar, die sind aufgeregt. Viele haben noch nie in so einem Set gestanden, wissen nicht, wie das läuft. Dann ist beim Film, da sind auf gang ganz engem Raum furchtbar viele Menschen. Anders als auf der Bühne, wo der Regisseur von weitem seine Anweisungen gibt, ist Film ganz eng."
Und die Zeit ist knapp - vierzehn Tage dauert der Workshop, doch nur zwei Drehtage sind für die sechs Kurzfilme eingeplant. Die großen Gesten und die laute Stimme müssen sich die Schauspielstudenten vorher abgewöhnen. Außerdem fehlt das Publikum - für die eine demotivierend, für den anderen hilfreich. Ein Stimmungsbild:
" Hier arbeite ich nur mit den Partnern, die da sind. Der Rest wird ignoriert. Und auf der Bühne, das ist ein gemeinsamer Theaterabend. Wir spielen, ihr reagiert oder reagiert nicht, und insofern verändert sich auch das, was auf der Bühne passiert."
" Natürlich behaupten die Filmleute, Film sei viel schwieriger und die Theaterleute behaupten, Film ist ja keine Kunst, das ist wie Schwimmen und Fahrradfahren, eine ganz andere Kunst."
" Da merkt man schon, was man alles noch lernen muss, was man kleiner machen muss, vor allem dieses nicht-chronologische Arbeiten, das finde ich spannend."
" Dann habe ich gelernt, eigentlich muss man immer nur denken, dann sieht der Zuschauer schon was."
Programmleiterin Inge Volk kritisiert, dass zu wenige Schauspielschulen auf das Agieren vor der Kamera vorbereiten - lediglich die Babelsberger Hochschule für Film und Fernsehen bietet den Studiengang "Medienspezifisches Schauspiel" an. Aber nicht nur Studierende, auch Debütanten haben eine Chance bei der "Talent Class". Denen müssen erst einmal die Flausen ausgetrieben werden, sagt Programmleiterin Inge Volk.
" Es gibt wirklich viele, die vorher Rosinen im Kopf hatten und "Star-Search" Illusionen im Kopf hatten und überrascht sind, dass es harte Arbeit ist."
Die harte Arbeit wird belohnt - am nächsten Mittwoch mit einer großen Gala, auf der die Kurzfilme präsentiert werden. Die Preise - zwei TV-Rollen - übergibt Til Schweiger. Allein das lohnt schon die Teilnahme an der Talent Class.