Von Volkart Wildermuth
Ist der Bauch voll, hört der Hunger auf. Das ist selbstverständlich, die Forscher beginnen aber gerade erst zu verstehen, wie der Appetit reguliert wird. Entscheidendes Steuerzentrum inmitten des Gehirns ist der Hypothalamus. Hier laufen Informationen über Energiereserven und Verdauungstrakt zusammen, vermittelt über eine Vielzahl von Hormonen.
Das Hormon Leptin wird von den Fettzellen gebildet und sagt dem Gehirn, wie viel Fettspeicher wir haben. Etwas jünger ist das Hormon Ghrelin, das im Magen hergestellt und dann in den Blutkreislauf sezerniert wird. Das sagt dem Ghrelin hauptsächlich, ob der Magen voll oder leer ist, das heißt, wie viel Nahrung haben wir kürzlich zu uns genommen. Ein weiteres, das ich vielleicht noch erwähnen sollte ist das PYY336, das hat einen etwaskomplizierten Namen. Das ist ein Darmhormon, das zwischen den Mahlzeiten dem Gehirn mitteilt, das wir momentan keine Mahlzeit brauchen, das ist also so etwas was quasi den Hunger zwischendurch verhindern sollte.
Der Zusammenklang der Hormone im Hypothalamus löst entweder ein Hunger- oderein Sättigungsgefühl aus, erläutert Dr. Matthias Tschöp. Appetit und Energiehaushalt werden so genau aufeinander abgestimmt, dass das Körpergewicht normalerweise konstant bleibt. Wie das funktioniert, erforscht der Mediziner am Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam Rehbrücke mit Hilfe einer kleinen Mäusekolonie. Eine eigene Küche stellt Diäten für die Nager zusammen. Per Waage wird registriert, wie viel sie fressen, Sensoren bestimmen den Sauerstoffgehalt in den Käfigen, während Lichtschranken die Aktivität der Tiere überwachen. So lässt sich ihr Energieverbrauch genauestes bestimmen. Regelmäßig müssen die Mäuse in den Computertomographen, der jedes Fettpölsterchen sichtbar macht. All diese Daten erlauben es Matthias Tschöp das Zwiegespräch zwischen Bauch und Gehirnbesser zu verstehen. Dabei wurde eines klar: der individuelle Sollwert für das Körpergewicht steht nicht so fest, wie etwa der für die Körpertemperatur.
Und zwar kann der etwas nach oben rutschen, selten nach untenleider, aber sobald der verstellt ist, unser Sollwert für das Körpergewicht, wir haben ein höheres Körpergewicht zum Beispiel für ein paar Monate, dann wird dieser Sollwert ganz entschieden vom Körper verteidigt. Wenn man mit Diät alleine oder mit Diät und physikalischer Aktivität wie zum Beispiel Joggen, versucht sein Gewicht zu verringern, dann kommt es doch dazu, dass Hormone wie Ghrelin, das Hungerhormon, nach dem Gewichtsverlust ansteigen und uns wieder mehr Appetit haben lassen und die Fettverbrennung herunterregulieren, sozusagen als Ausgleich, weil der Körper versucht die Fettmasse, die wir einmal gewonnen haben, zu verteidigen.
Die Ursache des berühmten Jo-Jo-Effektes, der nach der Diät das Gewicht wieder hochschnellen lässt. Die Ergebnisse der Hormonforscher zeigen, dass es in den Genen Unterschiede gibt zwischen Menschen die leicht Fett ansetzen und anderen, die viel essen können ohne zuzulegen. Krankhaftes Übergewicht ist also kein Zeichen für einen schwachen Willen, meint Matthias Tschöp:
Es gibt genetische Veränderungen, stärker oder schwächer, die es ganz klar unmöglich machen, sein Körpergewicht konstant niedrig zu halten ohne das man gleichzeitig medikamentöse Therapie anbietet. Mit Diät allein und auch mit physischer Aktivität ist es nicht möglich sein Gewicht auf einem gesunden Niveau zu halten. Aber inzwischen hat man doch Grund zur Hoffnung, dass ein Kombination von Hormonen wie z.B. PYY 336 das beim Menschen auch einigermaßen zu wirken scheint, was erste Ergebnisse zeigen, dass man damit eine medikamentöse Therapie entwickeln könnte, die wirksam Adipositas bekämpft.
Mäusen kann man durch die Gabe von natürlichen Mengen natürlicher Hormone vorspielen, sie hätten gerade gegessen. Der Appetit lässt nach, die Tiere fressen weniger und nehmen ab. Es scheint aber schwieriger zu sein, das Hungerzentrum im Gehirn von Menschen zu betrügen, da es mehrere Regelkreise für das Körpergewicht gibt. Noch dazu müssen alle Bauchhormone gespritzt werden. Matthias Tschöp rechnet aber damit, dass es in fünf Jahren wirksame Pillen gegen den Hunger geben wird.
Ist der Bauch voll, hört der Hunger auf. Das ist selbstverständlich, die Forscher beginnen aber gerade erst zu verstehen, wie der Appetit reguliert wird. Entscheidendes Steuerzentrum inmitten des Gehirns ist der Hypothalamus. Hier laufen Informationen über Energiereserven und Verdauungstrakt zusammen, vermittelt über eine Vielzahl von Hormonen.
Das Hormon Leptin wird von den Fettzellen gebildet und sagt dem Gehirn, wie viel Fettspeicher wir haben. Etwas jünger ist das Hormon Ghrelin, das im Magen hergestellt und dann in den Blutkreislauf sezerniert wird. Das sagt dem Ghrelin hauptsächlich, ob der Magen voll oder leer ist, das heißt, wie viel Nahrung haben wir kürzlich zu uns genommen. Ein weiteres, das ich vielleicht noch erwähnen sollte ist das PYY336, das hat einen etwaskomplizierten Namen. Das ist ein Darmhormon, das zwischen den Mahlzeiten dem Gehirn mitteilt, das wir momentan keine Mahlzeit brauchen, das ist also so etwas was quasi den Hunger zwischendurch verhindern sollte.
Der Zusammenklang der Hormone im Hypothalamus löst entweder ein Hunger- oderein Sättigungsgefühl aus, erläutert Dr. Matthias Tschöp. Appetit und Energiehaushalt werden so genau aufeinander abgestimmt, dass das Körpergewicht normalerweise konstant bleibt. Wie das funktioniert, erforscht der Mediziner am Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam Rehbrücke mit Hilfe einer kleinen Mäusekolonie. Eine eigene Küche stellt Diäten für die Nager zusammen. Per Waage wird registriert, wie viel sie fressen, Sensoren bestimmen den Sauerstoffgehalt in den Käfigen, während Lichtschranken die Aktivität der Tiere überwachen. So lässt sich ihr Energieverbrauch genauestes bestimmen. Regelmäßig müssen die Mäuse in den Computertomographen, der jedes Fettpölsterchen sichtbar macht. All diese Daten erlauben es Matthias Tschöp das Zwiegespräch zwischen Bauch und Gehirnbesser zu verstehen. Dabei wurde eines klar: der individuelle Sollwert für das Körpergewicht steht nicht so fest, wie etwa der für die Körpertemperatur.
Und zwar kann der etwas nach oben rutschen, selten nach untenleider, aber sobald der verstellt ist, unser Sollwert für das Körpergewicht, wir haben ein höheres Körpergewicht zum Beispiel für ein paar Monate, dann wird dieser Sollwert ganz entschieden vom Körper verteidigt. Wenn man mit Diät alleine oder mit Diät und physikalischer Aktivität wie zum Beispiel Joggen, versucht sein Gewicht zu verringern, dann kommt es doch dazu, dass Hormone wie Ghrelin, das Hungerhormon, nach dem Gewichtsverlust ansteigen und uns wieder mehr Appetit haben lassen und die Fettverbrennung herunterregulieren, sozusagen als Ausgleich, weil der Körper versucht die Fettmasse, die wir einmal gewonnen haben, zu verteidigen.
Die Ursache des berühmten Jo-Jo-Effektes, der nach der Diät das Gewicht wieder hochschnellen lässt. Die Ergebnisse der Hormonforscher zeigen, dass es in den Genen Unterschiede gibt zwischen Menschen die leicht Fett ansetzen und anderen, die viel essen können ohne zuzulegen. Krankhaftes Übergewicht ist also kein Zeichen für einen schwachen Willen, meint Matthias Tschöp:
Es gibt genetische Veränderungen, stärker oder schwächer, die es ganz klar unmöglich machen, sein Körpergewicht konstant niedrig zu halten ohne das man gleichzeitig medikamentöse Therapie anbietet. Mit Diät allein und auch mit physischer Aktivität ist es nicht möglich sein Gewicht auf einem gesunden Niveau zu halten. Aber inzwischen hat man doch Grund zur Hoffnung, dass ein Kombination von Hormonen wie z.B. PYY 336 das beim Menschen auch einigermaßen zu wirken scheint, was erste Ergebnisse zeigen, dass man damit eine medikamentöse Therapie entwickeln könnte, die wirksam Adipositas bekämpft.
Mäusen kann man durch die Gabe von natürlichen Mengen natürlicher Hormone vorspielen, sie hätten gerade gegessen. Der Appetit lässt nach, die Tiere fressen weniger und nehmen ab. Es scheint aber schwieriger zu sein, das Hungerzentrum im Gehirn von Menschen zu betrügen, da es mehrere Regelkreise für das Körpergewicht gibt. Noch dazu müssen alle Bauchhormone gespritzt werden. Matthias Tschöp rechnet aber damit, dass es in fünf Jahren wirksame Pillen gegen den Hunger geben wird.