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Flackern des "Dämonensterns"

Die meisten Sterne leuchten ziemlich gleichmäßig. Natürlich funkeln sie, doch wirken sie Nacht für Nacht gleich. Es gibt jedoch Sterne, die in ihrer Helligkeit stark schwanken. Bei einigen solcher "Veränderlichen" kann man das Verblassen des Sterns und sein erneutes Aufleuchten mit bloßem Auge beobachten. Einen der hellsten Veränderlichen sehen Sie heute abend relativ hoch am östlichem Himmel. Algol könnte der erste Stern dieser Art sein, den der Mensch bemerkt hat.

Ken Croswell |
    Der Name Algol bedeutet "Kopf des Dämons". Das deutet darauf hin, dass Sternbeobachter schon vor sehr langer Zeit sein ungewöhnliches Licht wahrgenommen haben. In der griechischen Mythologie symbolisiert er das Auge der Medusa, bei deren Anblick ein Mensch versteinern konnte. Die Medusa wurde von Perseus getötet. Der Stern Algol leuchtet im Sternbild des Perseus.

    Astronomen des Mittelalters zählten Algol zu den gefährlichsten Sternen - ein weiteres Zeichen, dass sie die Lichtschwankungen sahen.

    Algol ist der zweithellste Stern des Perseus - eigentlich. Ungefähr alle drei Tage aber sinkt seine Helligkeit um ca. ein Drittel. Der Grund: Algol ist ein Mehrsternesystem. Zwei Mitglieder tanzen einen kosmischen Tanz. Etwa alle drei Tage zieht einer der beiden tanzenden Sterne vor dem anderen vorbei. Die Helligkeit nimmt ab.

    In der blassesten Phase können Sie Algol immer noch mit bloßem Auge sehen. Doch sollten Sie eine Sternkarte zu Hilfe nehmen. Suchen Sie einmal den "Dämonenstern" im Perseus, der in den Abendstunden am östlichen Himmel steht.