"Am Anfang war das sehr aufregend, wie immer mit den neuen Dingen, wenn man eine neue Eisenbahn bekommen hat, dann hat man auch erst einmal damit gespielt."
Eugen Meyer von der PPC AG in Mannheim. Im Berufsleben sorgt er für den Datenfluss zwischen elektronischen Zählern und den Rechnern des Mannheimer Energieversorgers MVV, eine Kerntechnik der Smart Grids. Seit knapp zwei Jahren versucht er sich auch privat an der Technik:
"Ja, also da ist ein kleines Steuergerät, das steht irgendwo hinten im Regal, man sieht es kaum, das nennt sich Energiebutler, dieses Gerät holt sich einmal am Tag die Strompreise für den nächsten Tag von einem Server der MVV."
Verbunden mit diesem Energiebutler sind vier Schaltboxen, die seitdem die Kontrolle über Waschmaschine, Trockner, Kühlschrank und Gefriertruhe der Familie übernahmen. Sie werden eingeschaltet, wenn der Strom billig ist.
"Das schöne für uns war dann, dass die Stromrechnung für uns im Schnitt zwischen acht und zehn Prozent jeden Monat günstiger ist als vorher."
Dafür aber musste sich die Familie, das Familienleben, dem Strompreis anpassen, sprich: Nur noch dann Waschen und Geschirr spülen, wenn der Strom günstig ist. In den Augen des Ingenieurs war das allerdings kein großes Opfer.
"Bis zu dem Punkt war's eigentlich so, meine Frau hatte dann ihren Waschtag, dann liefen da zwei, drei Waschmaschinenladungen an einem Tag, das hat sich ein bisschen geändert, wir waschen jetzt fast jeden Tag eine Waschmaschinenladung um da einfach den idealen Zeitpunkt ausnutzen zu können, dafür aber fast jeden Tag."
Für eine acht bis zehn Prozent niedrigere Stromrechnung den Waschtag aufzugeben, hat sich in den Augen Meyers gelohnt. Aber der Ingenieur ist in den Augen von Markus Duscha, Kollege und Projektleiter der e-energy Modellstadt Mannheim, ein Sonderfall - der Sonderfall des ersten Nutzers. Die sind sehr interessiert und bereit, auch die Fehler der ersten Stunde, die bei einem Forschungsprojekt nicht ausbleiben - zu ertragen. Wie das die breite Masse der Einwohner von Mannheim - oder aus anderen Städten - sehen wird, ist jedoch noch völlig offen, so Markus Duscha vom Ifeu-Institut in Heidelberg.
"Ich bin sehr neugierig und habe auch einen großen Teil Skepsis, muss ich ehrlich sagen, in Zeiten wo wir im Moment auf der Flatrate im Moment schwimmen auf allen anderen Breichen, zusätzlich es verkompliziert wird, was Krankenkassenwahl, Versicherungswahl durch viel Liberalisierung an vielen Ecken bedeutet, sind vielleicht die Beträge, die man sparen kann, noch nicht attraktiv genug, als dass es wirklich gelingt, die breite Masse, die Aufmerksamkeit tatsächlich über reine Tarifwahl und das eigene Entscheiden da in die Richtung zu bekommen."
Zunächst könnte es daher erfolgversprechender sein, bestimmte Zielgruppen zum Mitmachen zu bewegen, so Duscha.
"Ganz am Anfang sind es sicher die Technikverliebten, die spielen möchten, später ist es sicherlich wichtig, genau wie bei anderen Angeboten, zum Beispiel Gruppen anzusprechen, die tatsächlich ökologisch motiviert sind, auch wenn das vielleicht ein geringerer Teil in der Bevölkerung ist, und sagt: macht das doch bitte mit, weil man dann mehr Sonne ins Netz bekommt."
Für die breite Masse dürfte ein Smart Grid aber erst dann attraktiv sein, wenn Kunden Geld sparen können. Dass Stromverbraucher auf den Preis reagieren, zeigen Studien, zum Beispiel aus Eckernförde in den 90er-Jahren und Erfahrungen in anderen Ländern.
"Die deutlichsten Erfahrungen, die man in der Richtung hat, sind in Ländern, wo es einfach Knappheit gibt in Energie, und dann sind bestimmte Tarife abgeschlossen worden, dass man sagt, jetzt dreimal im Jahr erlauben wir uns, den Strom superteuer zu machen, ihr kriegt ein Signal, schaltet dann bitte bei Euch alles ab. Und da hat man in Brasilien erreicht, als es solche Phasen gab, dass man bis zu 40 Prozent die Last hat reduzieren können."
Das passierte jedoch nur an wenigen Tagen im Jahr. Bei den Smart Grids sollen jedoch die Kunden rund um die Uhr mitmachen. Und daher muss die Technik es dem Stromverbraucher so einfach wie möglich machen - möglichst sogar, ohne die eigenen Gewohnheiten ändern zu müssen. In Frage kommen dafür vor allem Kühlschrank und Gefriertruhe, die vor allem dann kühlen, wenn der Strom günstig ist, aber auch Wärmepumpen.
"Ich könnte mir auch vorstellen, in schmalen Bereichen, wir haben nur wenige Leute, sind Wasserbetten, aber man wundert sich in den Umfragen, wie viele tatsächlich so was haben, weil die ja auch laufend mit Strom beheizt werden, Waschmaschinen ist schon schwieriger, aber ist sicher auch ein Bereich, wo die Motivierteren dann sicherlich das machen können, um auch noch was zu verschieben, und Trockner."
Eugen Meyer von der PPC AG in Mannheim. Im Berufsleben sorgt er für den Datenfluss zwischen elektronischen Zählern und den Rechnern des Mannheimer Energieversorgers MVV, eine Kerntechnik der Smart Grids. Seit knapp zwei Jahren versucht er sich auch privat an der Technik:
"Ja, also da ist ein kleines Steuergerät, das steht irgendwo hinten im Regal, man sieht es kaum, das nennt sich Energiebutler, dieses Gerät holt sich einmal am Tag die Strompreise für den nächsten Tag von einem Server der MVV."
Verbunden mit diesem Energiebutler sind vier Schaltboxen, die seitdem die Kontrolle über Waschmaschine, Trockner, Kühlschrank und Gefriertruhe der Familie übernahmen. Sie werden eingeschaltet, wenn der Strom billig ist.
"Das schöne für uns war dann, dass die Stromrechnung für uns im Schnitt zwischen acht und zehn Prozent jeden Monat günstiger ist als vorher."
Dafür aber musste sich die Familie, das Familienleben, dem Strompreis anpassen, sprich: Nur noch dann Waschen und Geschirr spülen, wenn der Strom günstig ist. In den Augen des Ingenieurs war das allerdings kein großes Opfer.
"Bis zu dem Punkt war's eigentlich so, meine Frau hatte dann ihren Waschtag, dann liefen da zwei, drei Waschmaschinenladungen an einem Tag, das hat sich ein bisschen geändert, wir waschen jetzt fast jeden Tag eine Waschmaschinenladung um da einfach den idealen Zeitpunkt ausnutzen zu können, dafür aber fast jeden Tag."
Für eine acht bis zehn Prozent niedrigere Stromrechnung den Waschtag aufzugeben, hat sich in den Augen Meyers gelohnt. Aber der Ingenieur ist in den Augen von Markus Duscha, Kollege und Projektleiter der e-energy Modellstadt Mannheim, ein Sonderfall - der Sonderfall des ersten Nutzers. Die sind sehr interessiert und bereit, auch die Fehler der ersten Stunde, die bei einem Forschungsprojekt nicht ausbleiben - zu ertragen. Wie das die breite Masse der Einwohner von Mannheim - oder aus anderen Städten - sehen wird, ist jedoch noch völlig offen, so Markus Duscha vom Ifeu-Institut in Heidelberg.
"Ich bin sehr neugierig und habe auch einen großen Teil Skepsis, muss ich ehrlich sagen, in Zeiten wo wir im Moment auf der Flatrate im Moment schwimmen auf allen anderen Breichen, zusätzlich es verkompliziert wird, was Krankenkassenwahl, Versicherungswahl durch viel Liberalisierung an vielen Ecken bedeutet, sind vielleicht die Beträge, die man sparen kann, noch nicht attraktiv genug, als dass es wirklich gelingt, die breite Masse, die Aufmerksamkeit tatsächlich über reine Tarifwahl und das eigene Entscheiden da in die Richtung zu bekommen."
Zunächst könnte es daher erfolgversprechender sein, bestimmte Zielgruppen zum Mitmachen zu bewegen, so Duscha.
"Ganz am Anfang sind es sicher die Technikverliebten, die spielen möchten, später ist es sicherlich wichtig, genau wie bei anderen Angeboten, zum Beispiel Gruppen anzusprechen, die tatsächlich ökologisch motiviert sind, auch wenn das vielleicht ein geringerer Teil in der Bevölkerung ist, und sagt: macht das doch bitte mit, weil man dann mehr Sonne ins Netz bekommt."
Für die breite Masse dürfte ein Smart Grid aber erst dann attraktiv sein, wenn Kunden Geld sparen können. Dass Stromverbraucher auf den Preis reagieren, zeigen Studien, zum Beispiel aus Eckernförde in den 90er-Jahren und Erfahrungen in anderen Ländern.
"Die deutlichsten Erfahrungen, die man in der Richtung hat, sind in Ländern, wo es einfach Knappheit gibt in Energie, und dann sind bestimmte Tarife abgeschlossen worden, dass man sagt, jetzt dreimal im Jahr erlauben wir uns, den Strom superteuer zu machen, ihr kriegt ein Signal, schaltet dann bitte bei Euch alles ab. Und da hat man in Brasilien erreicht, als es solche Phasen gab, dass man bis zu 40 Prozent die Last hat reduzieren können."
Das passierte jedoch nur an wenigen Tagen im Jahr. Bei den Smart Grids sollen jedoch die Kunden rund um die Uhr mitmachen. Und daher muss die Technik es dem Stromverbraucher so einfach wie möglich machen - möglichst sogar, ohne die eigenen Gewohnheiten ändern zu müssen. In Frage kommen dafür vor allem Kühlschrank und Gefriertruhe, die vor allem dann kühlen, wenn der Strom günstig ist, aber auch Wärmepumpen.
"Ich könnte mir auch vorstellen, in schmalen Bereichen, wir haben nur wenige Leute, sind Wasserbetten, aber man wundert sich in den Umfragen, wie viele tatsächlich so was haben, weil die ja auch laufend mit Strom beheizt werden, Waschmaschinen ist schon schwieriger, aber ist sicher auch ein Bereich, wo die Motivierteren dann sicherlich das machen können, um auch noch was zu verschieben, und Trockner."