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Fleckenfreie Sonne

In letzter Zeit haben Sonnenforscher keine Sonnenflecken gesehen. Das hat nichts mit ihrer Sehkraft zu tun, sondern unsere Sonne war den größten Teil dieses Jahres fleckenfrei. Der Grund: Wir durchlaufen das "solare Minimum" – die ruhigste Zeit im 11-jährigen Sonnenzyklus.

Von Damond Benningfield |
    Im "solaren Maximum" können sich einige Dutzend Flecken auf der Sonne zeigen. Die Flecken sind Magnetstürme, die kühler als das sie umgebende Gas sind. Viele davon werden größer als die Erde und toben über Tage oder gar Wochen. Häufig werden sie von gewaltigen Explosionen begleitet – den so genannten Flares.

    Das letzte Maximum gab es 2001. Selbst zwischen den Maxima ist es nicht ungewöhnlich, Sonnenflecken zu sehen. Dieses Jahr war das ruhigste in einem halben Jahrhundert. Bis zum Jahresende können wir mit 300 sonnenfleckenfreien Tagen rechnen.

    Das bedeutet nicht, dass mit der Sonne irgendetwas nicht stimmt. Von einem Zyklus zum anderen schwankt die magnetische Aktivität erheblich. Sollte die sehr ruhige Zeit sehr lange anhalten, könnte das jedoch eine Auswirkung auf das Klima der Erde haben. Von der Mitte des 17. bis ins 18. Jahrhundert gab es sehr wenig Sonnenflecken. Damals herrschten auf der Erde extrem kalte Wetterverhältnisse.

    Es gibt keine Anzeichen, dass die gegenwärtig ruhige Zeit solange anhalten wird. Bis zum nächsten Maximum im Jahr 2012 rechnet man mit einer zunehmend unruhigen Phase.