Supermodel Heidi Klum schwört auf Omega-3-Fettsäuren. Die halten jung und sind gut gegen Falten. Angeblich. Nachgewiesen ist: Japaner leben im Durchschnitt ein paar Jahre länger als Europäer oder Amerikaner, weil sie mehr Fisch essen. Darin enthalten: Bestimmte Omega-3-Fettsäuren. Die sind gut für die Blutgefäße und schützen das Herz. Die Werbebranche preist die ungesättigten Fettsäuren als "Kraft der Eskimos". Aber wozu Unmengen Fisch essen? Es geht auch ohne, verspricht Jing Kang. Wissenschaftler an der Elite-Universität Harvard in Boston.
Wer keinen Fisch mag und keine Kapseln schlucken will, aber trotzdem mit Omega-3-Fettsäuren etwas für die Gesundheit tun möchte, darf in Zukunft essen, was er mag: Fleisch, Eier Milch.
Voraussetzung: Fleisch, Eier oder Milch stammen von genmanipulierten Tieren. Das dazu notwendige Verfahren hat Jing Kang nun erstmals an Mäusen erfolgreich eingesetzt. Als Vorbild für die Gen-Mäuse dienten ihm jedoch nicht die Fische. Denn die produzieren ihre Omega-3-Fettsäuren gar nicht selbst. Kang:
Fische enthalten große Mengen Omega-3-Fettsäuren, weil sie sie mit der Nahrung aufnehmen. Sie erhalten sie aus Algen und verschiedenen Bakterien. Die Fische fressen diese Mikroorganismen entweder direkt oder indirekt über kleine Tiere. Die darin enthaltenen ungesättigten Fettsäuren reichern sie in ihrem eigenen Fett an. Ein spezielles Enzym brauchen sie dazu nicht.
Anders die Mäuse. Sie brauchen ein Enzym, das die weit verbreiteten Omega-6-Fettsäuren in Omega-3-Fettsäuren umwandelt. Ein solches Enzym haben die Genforscher in einem ihrer Lieblingstiere gefunden: dem Fadenwurm: Caenorhabditis elegans. Das Gen mit dem Bauplan für das Enzym haben sie dann vom Wurm auf die Maus übertragen.
Es stellte sich heraus, dass das Gen überall im Körper der Mäuse funktioniert. Es arbeitet in allen Geweben und Organen: in den Muskeln, in der Milch. Überall im Körper stellt es die wertvollen Omega-3-Fettsäuren her.
Und wie es scheint sind die Mäuse gesund. Äußerlich unterscheiden sie sich in nichts von ihren unmanipulierten Artgenossen. Erst wenn die Tiere mit Omega-6-Fettsäuren gefüttert werden, entstehen in ihrem Körper die gesunden Omega-3-Fettsäuren. Aber auch Omega-6-Fettsäuren bleiben in ausreichender Menge erhalten. Das Fettgleichgewicht im Körper der Mäuse ist nicht gestört, verspricht der Gentechnologe Jing Kang.
Da niemand die Omega-3-Mäuse verspeisen will - egal wie gesund sie sein mögen - plant er nun Experimente mit Hühnern. Und auch Omega-3-Schweine oder Rinder könnten bald folgen. Kang:
Ich glaube diese Gen-Nahrung wird von der Bevölkerung leichter akzeptiert werden als andere genetisch veränderte Produkte. Nicht nur, weil sie gesund sind. Wir erhöhen in diesen Tieren doch lediglich die Menge einer Substanz, die ohnehin in der natürlichen Nahrung vorkommt. Es handelt sich also um ein fast natürliches Produkt.
Ob die Gen-Hühnchen - Marke Fish-Chicken - tatsächlich ein Renner werden, besonders bei Gesundheitsaposteln, das bleibt abzuwarten. Bis zu einer eventuellen Markteinführung wird es noch einige Jahre dauern. Außerdem steht längst noch nicht fest, ob Omega-3-Fettsäuren im Hühnchen genau so gesund sind wie im Fisch . Es könnte sein, dass die Fettsäuren erst im Konzert mit anderen Fisch-Inhaltsstoffen ihre lebensverlängernde Wirkung entfalten.
Wer keinen Fisch mag und keine Kapseln schlucken will, aber trotzdem mit Omega-3-Fettsäuren etwas für die Gesundheit tun möchte, darf in Zukunft essen, was er mag: Fleisch, Eier Milch.
Voraussetzung: Fleisch, Eier oder Milch stammen von genmanipulierten Tieren. Das dazu notwendige Verfahren hat Jing Kang nun erstmals an Mäusen erfolgreich eingesetzt. Als Vorbild für die Gen-Mäuse dienten ihm jedoch nicht die Fische. Denn die produzieren ihre Omega-3-Fettsäuren gar nicht selbst. Kang:
Fische enthalten große Mengen Omega-3-Fettsäuren, weil sie sie mit der Nahrung aufnehmen. Sie erhalten sie aus Algen und verschiedenen Bakterien. Die Fische fressen diese Mikroorganismen entweder direkt oder indirekt über kleine Tiere. Die darin enthaltenen ungesättigten Fettsäuren reichern sie in ihrem eigenen Fett an. Ein spezielles Enzym brauchen sie dazu nicht.
Anders die Mäuse. Sie brauchen ein Enzym, das die weit verbreiteten Omega-6-Fettsäuren in Omega-3-Fettsäuren umwandelt. Ein solches Enzym haben die Genforscher in einem ihrer Lieblingstiere gefunden: dem Fadenwurm: Caenorhabditis elegans. Das Gen mit dem Bauplan für das Enzym haben sie dann vom Wurm auf die Maus übertragen.
Es stellte sich heraus, dass das Gen überall im Körper der Mäuse funktioniert. Es arbeitet in allen Geweben und Organen: in den Muskeln, in der Milch. Überall im Körper stellt es die wertvollen Omega-3-Fettsäuren her.
Und wie es scheint sind die Mäuse gesund. Äußerlich unterscheiden sie sich in nichts von ihren unmanipulierten Artgenossen. Erst wenn die Tiere mit Omega-6-Fettsäuren gefüttert werden, entstehen in ihrem Körper die gesunden Omega-3-Fettsäuren. Aber auch Omega-6-Fettsäuren bleiben in ausreichender Menge erhalten. Das Fettgleichgewicht im Körper der Mäuse ist nicht gestört, verspricht der Gentechnologe Jing Kang.
Da niemand die Omega-3-Mäuse verspeisen will - egal wie gesund sie sein mögen - plant er nun Experimente mit Hühnern. Und auch Omega-3-Schweine oder Rinder könnten bald folgen. Kang:
Ich glaube diese Gen-Nahrung wird von der Bevölkerung leichter akzeptiert werden als andere genetisch veränderte Produkte. Nicht nur, weil sie gesund sind. Wir erhöhen in diesen Tieren doch lediglich die Menge einer Substanz, die ohnehin in der natürlichen Nahrung vorkommt. Es handelt sich also um ein fast natürliches Produkt.
Ob die Gen-Hühnchen - Marke Fish-Chicken - tatsächlich ein Renner werden, besonders bei Gesundheitsaposteln, das bleibt abzuwarten. Bis zu einer eventuellen Markteinführung wird es noch einige Jahre dauern. Außerdem steht längst noch nicht fest, ob Omega-3-Fettsäuren im Hühnchen genau so gesund sind wie im Fisch . Es könnte sein, dass die Fettsäuren erst im Konzert mit anderen Fisch-Inhaltsstoffen ihre lebensverlängernde Wirkung entfalten.