"Uns lag daran, ein zugkräftiges Motto zu finden, das etwas mit Bremen und der Region zu tun hat. Für mich lag da nahe, dass es also das Thema 'Logistik' ist, weil ich meine, dass also große Teile des Bremer Wirtschaftslebens in der Logistik zuhause ist, dass sie von der Logistik profitieren, und das insbesondere also Hafen und Logistik ja sehr naheliegende und zusammenhängende Sachen sind."
Sagt Karl-Heinz Rödiger, Informatiker an der Bremer Universität. Er gehört zu den Organisatoren der Jahrestagung der Gesellschaft für Informatik, die sich in gleich sechs Workshops mit allerlei Fragen zur Logistik beschäftigt, also dem Warenverkehr. Waren werden heute gerne mit maschinenlesbaren Etiketten ausgestattet, damit sich der Warenumschlag automatisieren lässt. Gegenstand heutiger Forschung sind dabei die Radio Frequency Identification Devices RFID, die technisch immer intelligenter werden und in naher Zukunft aus dem Transportgut autonome Objekte machen, die über ihren Transportweg selbständig entscheiden.
"Sie können auf den RFID jede Menge Daten inzwischen sammeln. Das Problem ist bislang immer noch, diese Daten zu kommunizieren, über weite Strecken zu kommunizieren, beziehungsweise genügend Energie bereitzuhalten, mit denen diese Chips dann auch über längere Zeiträume die entsprechenden Daten übermitteln können."
Technisch ist das alles kein Problem mehr, solche Chips zu bauen. Es handelt sich um mikroelektronische Computer, komplett mit eigenem Speicher und Prozessor. Die Energie für dieses Bauteil wird entweder während der Abfrage dem Chip über Radiowellen zugeleitet oder in aktiver Variante einer Batterie entnommen.
"Das ist ein Chip, ein kleiner Chip, der kann bis zur Größe eines Reiskorns oder so minimiert werden. Von mir aus noch kleiner. Der wird auf ein Paket, auf einen Container oder irgendein anderes Ding, das Sie transportieren wollen, aufgeklebt. Und das ist dann mit einem Speicher versehen und einem entsprechenden Übertragungsprogramm. Das ist notwendig. Das Übertragungsprogramm kann Daten je nachdem einlesen oder wieder auslesen. Sie brauchen auf der anderen Seite einen so genannten Transponder, also ein Gerät, das dann die Daten wieder in Empfang nehmen kann."
Diese Transponder sind die Lesegeräte zur Auswertung der Radio Frequency Identification Devices. Sie befinden sich in den Transportmitteln, also den LKW der Spediteure, den Güterwaggons der Bahn und den Portalhubwagen zum Transport der Container, den so genannten Van Carriers. Bildlich gesehen verschmilzt das Transportgut mit seinen Transportmitteln. Dezentral und automatisiert wird jetzt über den Weg der Fracht entschieden. Das entlastet die Disponenten in den Speditionen, hoffen die Forscher.
"Wie bringe ich die Daten über weite Strecken zum Empfänger hin? Also beispielsweise: Ich habe einen Container, der auf einem Schiff bei Amsterdam liegt oder so in der Höhe des Kanals. Und wie kann ich jetzt beispielsweise nach Bremen oder nach Hamburg durchgeben, um welchen Container es sich handelt, welchen Inhalt der hat, und wie er behandelt und wohin er transportiert werden muss?"
An dieser Stelle sind noch Probleme zu lösen. Telekommunikation ist der Schlüssel zum Erfolg bei der intelligenten Fracht. Immerhin soll sie per GPS ihren eigenen Standort ermitteln und sich auch noch mit anderen intelligenten Paketen und Containern abgleichen können. Auch die Energieversorgung der Chips stellt eine Herausforderung dar, sagt Karl-Heinz Rödiger, der diese Probleme jedoch für lösbar hält. Inzwischen gibt es dafür ein Schlagwort: Internet der Dinge. Pakete sollen in einem logistischen Netzwerk ihren Weg finden, genauso wie Datenpakete in Rechnernetzen.
"Informatik ist, wie andere Ingenieursdisziplinen auch, eine Rationalisierungsdisziplin und demzufolge ersetzen wir in vielen Fällen also menschliche Arbeit, vor allem geistige Arbeit durch Rechnertechnik."
Rationalisierung bedeutet in der Logistik jedoch nicht nur den immer raffinierteren Einsatz von elektronischer Datenverarbeitung. Sie verändert auch Berufsbilder, verunsichert Mitarbeiter in den Betrieben, schürt die Angst vor Entlassung und Arbeitslosigkeit. Für Karl-Heinz Rödiger ist dies eine Herausforderung, die nicht nur den Informatiker betrifft.
"Rationalisierung ist eigentlich dazu da, das menschliche Leben einfacher und bestimmte Vollbringungen ökonomischer zu gestalten. Insofern ist das nichts Böses. Die Konsequenz ist leider immer, dass sie Arbeitsplätze kostet. Das aber ist kein Problem, das technisch zu lösen ist, sondern das muss im politischen, im gesellschaftlichen Raum gelöst werden."
Jahrestagung der Gesellschaft für Informatik »INFORMATIK 2007«
Sagt Karl-Heinz Rödiger, Informatiker an der Bremer Universität. Er gehört zu den Organisatoren der Jahrestagung der Gesellschaft für Informatik, die sich in gleich sechs Workshops mit allerlei Fragen zur Logistik beschäftigt, also dem Warenverkehr. Waren werden heute gerne mit maschinenlesbaren Etiketten ausgestattet, damit sich der Warenumschlag automatisieren lässt. Gegenstand heutiger Forschung sind dabei die Radio Frequency Identification Devices RFID, die technisch immer intelligenter werden und in naher Zukunft aus dem Transportgut autonome Objekte machen, die über ihren Transportweg selbständig entscheiden.
"Sie können auf den RFID jede Menge Daten inzwischen sammeln. Das Problem ist bislang immer noch, diese Daten zu kommunizieren, über weite Strecken zu kommunizieren, beziehungsweise genügend Energie bereitzuhalten, mit denen diese Chips dann auch über längere Zeiträume die entsprechenden Daten übermitteln können."
Technisch ist das alles kein Problem mehr, solche Chips zu bauen. Es handelt sich um mikroelektronische Computer, komplett mit eigenem Speicher und Prozessor. Die Energie für dieses Bauteil wird entweder während der Abfrage dem Chip über Radiowellen zugeleitet oder in aktiver Variante einer Batterie entnommen.
"Das ist ein Chip, ein kleiner Chip, der kann bis zur Größe eines Reiskorns oder so minimiert werden. Von mir aus noch kleiner. Der wird auf ein Paket, auf einen Container oder irgendein anderes Ding, das Sie transportieren wollen, aufgeklebt. Und das ist dann mit einem Speicher versehen und einem entsprechenden Übertragungsprogramm. Das ist notwendig. Das Übertragungsprogramm kann Daten je nachdem einlesen oder wieder auslesen. Sie brauchen auf der anderen Seite einen so genannten Transponder, also ein Gerät, das dann die Daten wieder in Empfang nehmen kann."
Diese Transponder sind die Lesegeräte zur Auswertung der Radio Frequency Identification Devices. Sie befinden sich in den Transportmitteln, also den LKW der Spediteure, den Güterwaggons der Bahn und den Portalhubwagen zum Transport der Container, den so genannten Van Carriers. Bildlich gesehen verschmilzt das Transportgut mit seinen Transportmitteln. Dezentral und automatisiert wird jetzt über den Weg der Fracht entschieden. Das entlastet die Disponenten in den Speditionen, hoffen die Forscher.
"Wie bringe ich die Daten über weite Strecken zum Empfänger hin? Also beispielsweise: Ich habe einen Container, der auf einem Schiff bei Amsterdam liegt oder so in der Höhe des Kanals. Und wie kann ich jetzt beispielsweise nach Bremen oder nach Hamburg durchgeben, um welchen Container es sich handelt, welchen Inhalt der hat, und wie er behandelt und wohin er transportiert werden muss?"
An dieser Stelle sind noch Probleme zu lösen. Telekommunikation ist der Schlüssel zum Erfolg bei der intelligenten Fracht. Immerhin soll sie per GPS ihren eigenen Standort ermitteln und sich auch noch mit anderen intelligenten Paketen und Containern abgleichen können. Auch die Energieversorgung der Chips stellt eine Herausforderung dar, sagt Karl-Heinz Rödiger, der diese Probleme jedoch für lösbar hält. Inzwischen gibt es dafür ein Schlagwort: Internet der Dinge. Pakete sollen in einem logistischen Netzwerk ihren Weg finden, genauso wie Datenpakete in Rechnernetzen.
"Informatik ist, wie andere Ingenieursdisziplinen auch, eine Rationalisierungsdisziplin und demzufolge ersetzen wir in vielen Fällen also menschliche Arbeit, vor allem geistige Arbeit durch Rechnertechnik."
Rationalisierung bedeutet in der Logistik jedoch nicht nur den immer raffinierteren Einsatz von elektronischer Datenverarbeitung. Sie verändert auch Berufsbilder, verunsichert Mitarbeiter in den Betrieben, schürt die Angst vor Entlassung und Arbeitslosigkeit. Für Karl-Heinz Rödiger ist dies eine Herausforderung, die nicht nur den Informatiker betrifft.
"Rationalisierung ist eigentlich dazu da, das menschliche Leben einfacher und bestimmte Vollbringungen ökonomischer zu gestalten. Insofern ist das nichts Böses. Die Konsequenz ist leider immer, dass sie Arbeitsplätze kostet. Das aber ist kein Problem, das technisch zu lösen ist, sondern das muss im politischen, im gesellschaftlichen Raum gelöst werden."
Jahrestagung der Gesellschaft für Informatik »INFORMATIK 2007«