Die Venus hat sicher fast jeder schon gesehen – sie strahlt mal als Abend-, mal als Morgenstern. Mag sich mancher auch vom gelben Glanz der Venus verzaubert fühlen – der Planet ist alles andere als ein lauschiges Plätzchen, erklärt Dimitri Titov vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Katlenburg-Lindau:
"Die Venus ist geradezu die Hölle. Auf der Oberfläche wird es fast 500 Grad Celsius heiß und der Druck ist gut 90mal höher als auf der Erde. Die Wolken sind bis zu 40 Kilometer dick und enthalten viel Schwefelsäure. Keine schönen Bedingungen für Leben – selbst Raumsonden überleben das nicht lange. Die Hauptfrage der Venusforschung ist, warum die Schwesterplaneten Erde und Venus heute so unterschiedlich sind."
Die überwiegend aus Kohlendioxid bestehende Atmosphäre verursacht auf der Venus einen katastrophalen Treibhauseffekt – und niemand weiß, warum sich die Atmosphäre so merkwürdig entwickelt hat. Trotz etlicher erfolgreicher Missionen in früheren Zeiten ist unser Nachbarplanet noch immer ein großes Rätsel. So macht sich die Esa nun zum fast zwei Jahrzehnte lang in Vergessenheit geratenen Planeten auf.
"Venus Express" wird nicht auf der Oberfläche landen, sondern die Venus jahrelang aus der Umlaufbahn erkunden. Die Sonde trägt sieben Instrumente, die die Atmosphäre, die Oberfläche und das Magnetfeld untersuchen – und die Esa greift dabei auf die Entwicklungen für eine bewährte Planetensonde zurück. Zur Venus startet geradezu ein Nachbau von "Mars Express", erklärt Wojciech Markiewiecz, Projektleiter am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung.
"Nur mit größtenteils bereits bestehenden Instrumenten konnte es sehr schnell gehen, wie das Wort "Express" nahe legt. Mit Ausnahme unserer Venus Monitoring Camera wurden aus Zeitgründen keine neuen Instrumente entwickelt. Die meisten Instrumente sind schlicht Kopien der Stücke, die für Mars Express und die Kometenmission Rosetta gebaut worden waren."
Die fast würfelfömige Sonde mit gut eineinhalb Metern Kantenlänge wurde in rekordverdächtig kurzer Zeit von fünf Jahren auf den Weg gebracht – und die ganze Mission kostet inklusive Start und Betrieb nur 220 Millionen Euro. Lediglich die Kamera wurde am Max-Planck-Institut speziell für die Wolken verhangene Venus entwickelt.
"Unsere Kamera hat vier optische Kanäle. Der blaue Ultraviolett-Kanal ist für die obere Wolkenschicht, in der ein bis heute unbekannter Stoff die Hälfte des einstrahlenden Sonnenlichts absorbiert. Dann gibt es einen Kanal für das diffuse Leuchten im sichtbaren Bereich. Und schließlich zwei Filter im nahen Infrarot - einen für die Strahlung der Oberfläche auf der Nachtseite der Venus, einen für die Absorption von Wasserdampf."
Mitte der 80er Jahre haben die Astronomen entdeckt, dass die Venusatmosphäre auf der Nachtseite in bestimmten Spektralbereichen durchsichtig ist. Venus Express wird erstmals systematisch Infrarot-Bilder der Oberfläche machen. Nach Radarbeobachtungen ist die Oberfläche größtenteils recht jung - maximal eine halbe Milliarde Jahre, nicht viel für einen 4,5 Milliarden Jahre alten Körper. Hat die Venus noch aktive Vulkane, deren hervorquellende Lava die älteren Spuren überspült hat? Die Forscher warten nun gespannt, wie Venus Express den Wolkenschleier lüftet und welche Rätsel die Sonde dabei in den kommenden Jahren lösen wird.
"Die Venus ist geradezu die Hölle. Auf der Oberfläche wird es fast 500 Grad Celsius heiß und der Druck ist gut 90mal höher als auf der Erde. Die Wolken sind bis zu 40 Kilometer dick und enthalten viel Schwefelsäure. Keine schönen Bedingungen für Leben – selbst Raumsonden überleben das nicht lange. Die Hauptfrage der Venusforschung ist, warum die Schwesterplaneten Erde und Venus heute so unterschiedlich sind."
Die überwiegend aus Kohlendioxid bestehende Atmosphäre verursacht auf der Venus einen katastrophalen Treibhauseffekt – und niemand weiß, warum sich die Atmosphäre so merkwürdig entwickelt hat. Trotz etlicher erfolgreicher Missionen in früheren Zeiten ist unser Nachbarplanet noch immer ein großes Rätsel. So macht sich die Esa nun zum fast zwei Jahrzehnte lang in Vergessenheit geratenen Planeten auf.
"Venus Express" wird nicht auf der Oberfläche landen, sondern die Venus jahrelang aus der Umlaufbahn erkunden. Die Sonde trägt sieben Instrumente, die die Atmosphäre, die Oberfläche und das Magnetfeld untersuchen – und die Esa greift dabei auf die Entwicklungen für eine bewährte Planetensonde zurück. Zur Venus startet geradezu ein Nachbau von "Mars Express", erklärt Wojciech Markiewiecz, Projektleiter am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung.
"Nur mit größtenteils bereits bestehenden Instrumenten konnte es sehr schnell gehen, wie das Wort "Express" nahe legt. Mit Ausnahme unserer Venus Monitoring Camera wurden aus Zeitgründen keine neuen Instrumente entwickelt. Die meisten Instrumente sind schlicht Kopien der Stücke, die für Mars Express und die Kometenmission Rosetta gebaut worden waren."
Die fast würfelfömige Sonde mit gut eineinhalb Metern Kantenlänge wurde in rekordverdächtig kurzer Zeit von fünf Jahren auf den Weg gebracht – und die ganze Mission kostet inklusive Start und Betrieb nur 220 Millionen Euro. Lediglich die Kamera wurde am Max-Planck-Institut speziell für die Wolken verhangene Venus entwickelt.
"Unsere Kamera hat vier optische Kanäle. Der blaue Ultraviolett-Kanal ist für die obere Wolkenschicht, in der ein bis heute unbekannter Stoff die Hälfte des einstrahlenden Sonnenlichts absorbiert. Dann gibt es einen Kanal für das diffuse Leuchten im sichtbaren Bereich. Und schließlich zwei Filter im nahen Infrarot - einen für die Strahlung der Oberfläche auf der Nachtseite der Venus, einen für die Absorption von Wasserdampf."
Mitte der 80er Jahre haben die Astronomen entdeckt, dass die Venusatmosphäre auf der Nachtseite in bestimmten Spektralbereichen durchsichtig ist. Venus Express wird erstmals systematisch Infrarot-Bilder der Oberfläche machen. Nach Radarbeobachtungen ist die Oberfläche größtenteils recht jung - maximal eine halbe Milliarde Jahre, nicht viel für einen 4,5 Milliarden Jahre alten Körper. Hat die Venus noch aktive Vulkane, deren hervorquellende Lava die älteren Spuren überspült hat? Die Forscher warten nun gespannt, wie Venus Express den Wolkenschleier lüftet und welche Rätsel die Sonde dabei in den kommenden Jahren lösen wird.