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Fliegender Simulator

Luftfahrtechnik. - Das Institut für Flugsystemtechnik des Deutschen Zentrums für Luft und Raumfahrt in Braunschweig hat einen neuen Flugsimulator in Dienst gestellt. Es ist ein mit High-tech vollgepackter Helikopter, der mit Computerhilfe das Flugverhalten von allen existierenden schwereren Hubschraubern und darüber hinaus auch das von bislang nur im Computer existierenden Modellen annehmen kann.

    Der neue Simulationshubschrauber HESTOR basiert auf dem herkömmlichen Helikopter-Typ EC135. Allerdings ist das speziell weiterentwickelte Luftfahrzeug besonders leise, weil etwa seine Heckrotorblätter asymmetrisch angeordnet sind und so einen niedrigeren Geräuschpegel entwickeln als herkömmliche Hubschrauber. Der Clou des 2,6 Tonnen schweren Gefährts ist allerdings seine Computerausstattung. Institutschef Stefan Levedag: "Die Software wird so ausgelegt, dass Beschleunigung, Drehraten und Lagewinkel im Raum sich so einstellen wie bei einem zu simulierenden Hubschrauber. Eine ganz typische Bewegungen eines Hubschraubers sind zum Beispiel die ‚dutch roll', eine Roll-Gear-Schwingung, die bei jedem Hubschrauber anders aussieht, und nicht immer einfach zu handhaben ist. Genau solche Schwingungsvorgänge und Eigenschaften lassen sich perfekt mit einem solchen Hubschrauber simulieren."

    Damit kann das DLR in Braunschweig ein reales Testfahrzeug für diverse Flugversuche mit bereits existierenden Helikoptern oder für neue Modelle in der Entwicklung bieten. Der Testpilot hat ein Cockpit, das mit Computerhilfe in das Cockpit der Zielmaschine verwandelt werden kann und entsprechend reagieren. Falls der Test-Hubschrauber in Schwierigkeiten gerät, kann der Chefpilot sofort den Testbetrieb abbrechen und die Testmaschine in gewohnter Weise fliegen. Die Testmaschine wird schon morgen mit den restlichen Geräten ausgestattet, wie Sensoren zur automatischen Landung oder Infrarotsichtgeräten.

    [Quelle: Wolfgang Noelke]