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Flimmerkiste feiert Geburtstag

Am 22. März 1935 startete in Berlin das erste regelmäßige Fernsehprogramm der Welt. Dieses Datum markiert den Beginn des wohl erfolgreichsten Mediums des 20. Jahrhunderts.

Ein Feature von Jürgen Bischoff |
    Einige Monate später, im Herbst 1935, überführte auch die BBC ihre Testausstrahlungen in den Regeldienst. Vorausgegangen waren zwei Jahrzehnte intensiver technischer Entwicklungen, bis im Jahre 1930 dem jungen deutschen Forscher Manfred von Ardenne der Durchbruch zur elektronischen Bildübertragung gelang.

    Bis in die Kriegsjahre wurde – meist leichte Unterhaltung – gesendet. Die Zahl der Zuschauer hielt sich allerdings in Grenzen. Während andere europäische Länder schon bald nach Kriegsende wieder mit der Ausstrahlung von Fernsehen begannen, die USA sogar Anfang der 50er zum Farbfernsehen überging, kam es in Deutschland erst 1952/53 wieder zu ersten Versuchssendungen.

    Gab es in den 50er-Jahren nur das ARD-Gemeinschaftsprogramm, so kamen in den 60er-Jahren das ZDF und die Dritten Programme hinzu. Außerdem brachten die 60er Satellitenübertragungen und das Farbbild. Das altbackene Fernsehen der frühen Nachkriegszeit wurde in den 70ern durch neue programmliche Elemente aufgelockert: Rockmusik, Talkshows, die Förderung des jungen deutschen Films sind einige Stichworte, aber auch schon Diskussionen über die technischen Möglichkeiten des Kabelfernsehens.

    Das brachte in den 80er-Jahren dann auch das Privatfernsehen in die deutschen Wohnzimmer. Die 90er sorgten für eine Verflachung der Programme und neue technische Möglichkeiten durch die Digitalisierung, die sich aber erst im vergangenen Jahrzehnt richtig durchsetzte.

    "Mark und Medien" wirft aus Anlass des Jahrestages einen Blick zurück auf das System Fernsehen, bestehend aus Programm, Ästhetik, Technik und ökonomischen Beziehungen.

    Sie können das Interview bis mindestens zum 20.8.2010 in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.