Eigentlich sollte Jean de Boulogne Notar werden. Wie sein Vater. Doch schon als Jugendlicher trieb sich der 1529 im flämischen Douai Geborene lieber in Künstlerateliers herum. Unter dem Architekten und Bildhauer Jacques Dubroeucq machte er seine ersten künstlerischen Schritte und begeisterte sich immer mehr für Italien. 1550 kam er nach Rom und blieb zwei Jahre. Auf dem Rückweg in seine Heimat wollte er nur kurz Florenz besuchen. Er blieb bis zu seinem Lebensende und aus Jean de Boulogne wurde Giambologna, der einflussreichste Bildhauer seiner Zeit: hochgeehrt und wohlhabend, von Kaiser Rudolf II. geadelt und Hofkünstler der Medicifürsten.
Aussttellungskurator Dimitrios Zikos:
" Der Einfluss Giambolognas auf die französische Bildhauerkunst war sehr groß, vor allem erstaunlicherweise auch im 18. und im 19. Jahrhundert. Dadurch, dass seine Werke auch in Frankreich gesammelt wurden, durch die Beziehungen zwischen den Medici und dem französischen Hof, wurde er sehr schnell bekannt. "
Das Museo del Bargello, das die umfangreichste Sammlung von Bronze- und Marmorskulpturen Giambolognas besitzt, zeigt auch Werke des Künstlers, die nur selten ausgeliehen werden oder sonst nie zu sehen sind. So kommen Skulpturen aus Wien, Dresden und den USA. Höhepunkt der Ausstellung ist die so genannte Venere Cesarini. Die rund 150 cm hohe Skulptur aus weißem Carrara-Marmor steht normalerweise im römischen Palazzo Margherita, der amerikanischen Botschaft, und die ist für Kunstfreunde off limits. Die Venere Cesarini beeinflusste nicht nur Zeitgenossen Giambolognas. Canovas Venusdarstellungen wären ohne Giambolognas Meisterwerk undenkbar.
Die Ausstellung will nicht nur das gesamte Schaffen dieses Künstlers vorstellen, sondern auch seine, wenn man so will, Marketing-Strategien, erklärt Ko-Kuratorin Beatrice Paolozzi Strozzi:
" Seine künstlerische Arbeitsweise war für ihre Zeit sehr rational organisiert. Er unterhielt eine Art Unternehmen mit zahlreichen Mitarbeitern und Schülern, um die vielen Bestellungen aller wichtigen europäischen Höfe zu befriedigen. Er war kein Bohemien und auch kein, wie Cellini, revolutionärer Künstler. "
Giambolognas Skulpturen gefielen nicht allen. Sein Interesse an der totalen Nacktheit rief viel Protest hervor: in kirchlichen wie in bürgerlichen Kreisen. Die Epoche der Renaissance-Nackten war zu Giambolognas Zeiten schon längst vorbei, erklärt Dimitrios Zikos:
" Man versteht das nur wenn man denkt, dass es eine Ausnahme war in der Zeit, also nackte Körper darzustellen in der Skulptur; und dass das nur möglich war, weil er einen Mäzen hatte, Großherzog Francesco, denn das ist eigentlich die Zeit der Gegenreformation. "
Aussttellungskurator Dimitrios Zikos:
" Der Einfluss Giambolognas auf die französische Bildhauerkunst war sehr groß, vor allem erstaunlicherweise auch im 18. und im 19. Jahrhundert. Dadurch, dass seine Werke auch in Frankreich gesammelt wurden, durch die Beziehungen zwischen den Medici und dem französischen Hof, wurde er sehr schnell bekannt. "
Das Museo del Bargello, das die umfangreichste Sammlung von Bronze- und Marmorskulpturen Giambolognas besitzt, zeigt auch Werke des Künstlers, die nur selten ausgeliehen werden oder sonst nie zu sehen sind. So kommen Skulpturen aus Wien, Dresden und den USA. Höhepunkt der Ausstellung ist die so genannte Venere Cesarini. Die rund 150 cm hohe Skulptur aus weißem Carrara-Marmor steht normalerweise im römischen Palazzo Margherita, der amerikanischen Botschaft, und die ist für Kunstfreunde off limits. Die Venere Cesarini beeinflusste nicht nur Zeitgenossen Giambolognas. Canovas Venusdarstellungen wären ohne Giambolognas Meisterwerk undenkbar.
Die Ausstellung will nicht nur das gesamte Schaffen dieses Künstlers vorstellen, sondern auch seine, wenn man so will, Marketing-Strategien, erklärt Ko-Kuratorin Beatrice Paolozzi Strozzi:
" Seine künstlerische Arbeitsweise war für ihre Zeit sehr rational organisiert. Er unterhielt eine Art Unternehmen mit zahlreichen Mitarbeitern und Schülern, um die vielen Bestellungen aller wichtigen europäischen Höfe zu befriedigen. Er war kein Bohemien und auch kein, wie Cellini, revolutionärer Künstler. "
Giambolognas Skulpturen gefielen nicht allen. Sein Interesse an der totalen Nacktheit rief viel Protest hervor: in kirchlichen wie in bürgerlichen Kreisen. Die Epoche der Renaissance-Nackten war zu Giambolognas Zeiten schon längst vorbei, erklärt Dimitrios Zikos:
" Man versteht das nur wenn man denkt, dass es eine Ausnahme war in der Zeit, also nackte Körper darzustellen in der Skulptur; und dass das nur möglich war, weil er einen Mäzen hatte, Großherzog Francesco, denn das ist eigentlich die Zeit der Gegenreformation. "