Erleichtert begrüßen die Familien ihre Angehörigen, die aus Libanon evakuiert wurden. Mit mehrstündiger Verspätung ist die Maschine aus Zypern endlich in Paris gelandet:
"Es war sehr hart in Libanon, sehr hart. Als meine Kinder die Bomben hörten, hatten sie eine Woche lang Alpträume. Aber das ist nun vorbei."
"Ich war ein bisschen traurig für Libanon, ich liebe das Land. Aber ich bin doch erleichtert, zurückzukommen."
Glücklich schließt ein Mann seine Frau und die drei Kinder in die Arme. Der älteste Sohn, Hassan, ist 14:
"Wir waren in Ferien. Wir wohnten bei meinen Tanten. Als sie angriffen, suchten wir in einer Schule Schutz. Da waren viele Leute. Jede Familie bekam ein Zimmer. Dann haben wir die französische Botschaft angerufen. Sie sagten, wir sollen uns auf einer Liste einschreiben. Ich war gestresst. Aber nachdem wir angerufen hatten, ging es mir besser."
Die Sekretärin Nathalie hatte den Urlaub mit ihren beiden Kindern ein Jahr lang vorbereitet. Sie wollte das Herkunftsland ihrer besten Freundin kennen lernen. Zwei Wochen lang genoss Nathalie Land und Leute. Als die ersten Bomben fielen, hatte sie keine Angst: Ihr Mann hat als Berufssoldat schon öfter Ausländer evakuiert, und sie war sicher, dass Frankreich auch diesmal seine Bürger schützen würde. An Bord der vom Außenministerium bereitgestellten Fähre kam sie dann nach Zypern:
"Ich hatte Glück, eine Kabine zu bekommen, in der meine zwei Kinder schlafen konnten. Sonst hätten sie auf Bänken schlafen müssen. Wir waren auch froh, eine Dusche zu haben. Hart war der Augenblick, als die Fähre die libanesische Küste verließ, weil wir dort eine Familie zurückließen, die wir kannten, und viele Freunde. Wir waren ja gerettet, aber es war hart, diese Leute dort zu lassen! Der Außenminister und der Premierminister waren da, die Verteidigungsministerin. Das fanden wir gut, auch dass Präsident Chirac Israel zu einem Waffenstillstand bewegen will. Die Vereinigten Staaten und Herr Bush drängeln sich nicht vor, weil es da kein Erdöl gibt."
Frankreich fühlt sich seinem ehemaligen Mandatsgebiet seit jeher verbunden: Als Israel während des Sechstagekrieges 1967 den Flughafen von Beirut bombardierte, verhängte General de Gaulle ein Waffenembargo gegen Israel, das bis heute gilt.
Zahlreiche, vor allem christliche Libanesen wanderten ab 1975 während des Bürgerkrieges nach Frankreich aus. Die Zahl der Francolibanesen wird heute auf 100.000 geschätzt. Die 26-jährige Ärztin Sandra wurde in Paris geboren, ihre Eltern sind Libanesen:
"Wir verstehen gut, dass Israel die Hisbollah zerstören will, aber wir verstehen nicht, warum es sich in diesem Maße gegen das libanesische Volk richtet, die Infrastrukturen zerstört. Nun ist alles wieder platt gemacht, was wir in den letzten 15 Jahren aufgebaut haben. So werden sie mit Hisbollah nicht fertig werden. Gewalt erzeugt Gegengewalt, so kommen wir nicht zum Frieden, den wir alle wünschen."
In Frankreich leben auch 650.000 Juden, darunter Laizistische, die für eine strikte Trennung von Religion und Staat sind. Und Religiöse, Juden aus Nordafrika und aus Europa, die meisten leben sind seit mehreren Generationen in Frankreich. Einige stehen Israel und seiner Politik im Allgemeinen kritisch gegenüber, aber in diesem Fall herrsche Einigkeit, erklärt der französisch-israelische Journalist Joav Toker:
"Viele französische Juden glauben, dass Israel gewissermaßen die dreckige Arbeit des gesamten Westens macht. Israel macht die Arbeit gegen Hisbollah, aber es ist die Arbeit der Amerikaner, der Deutschen, der Briten, der Franzosen, der Russen, der ganzen Welt - die gegen diese Kräfte kämpft, die wir terroristisch nennen."
"Es war sehr hart in Libanon, sehr hart. Als meine Kinder die Bomben hörten, hatten sie eine Woche lang Alpträume. Aber das ist nun vorbei."
"Ich war ein bisschen traurig für Libanon, ich liebe das Land. Aber ich bin doch erleichtert, zurückzukommen."
Glücklich schließt ein Mann seine Frau und die drei Kinder in die Arme. Der älteste Sohn, Hassan, ist 14:
"Wir waren in Ferien. Wir wohnten bei meinen Tanten. Als sie angriffen, suchten wir in einer Schule Schutz. Da waren viele Leute. Jede Familie bekam ein Zimmer. Dann haben wir die französische Botschaft angerufen. Sie sagten, wir sollen uns auf einer Liste einschreiben. Ich war gestresst. Aber nachdem wir angerufen hatten, ging es mir besser."
Die Sekretärin Nathalie hatte den Urlaub mit ihren beiden Kindern ein Jahr lang vorbereitet. Sie wollte das Herkunftsland ihrer besten Freundin kennen lernen. Zwei Wochen lang genoss Nathalie Land und Leute. Als die ersten Bomben fielen, hatte sie keine Angst: Ihr Mann hat als Berufssoldat schon öfter Ausländer evakuiert, und sie war sicher, dass Frankreich auch diesmal seine Bürger schützen würde. An Bord der vom Außenministerium bereitgestellten Fähre kam sie dann nach Zypern:
"Ich hatte Glück, eine Kabine zu bekommen, in der meine zwei Kinder schlafen konnten. Sonst hätten sie auf Bänken schlafen müssen. Wir waren auch froh, eine Dusche zu haben. Hart war der Augenblick, als die Fähre die libanesische Küste verließ, weil wir dort eine Familie zurückließen, die wir kannten, und viele Freunde. Wir waren ja gerettet, aber es war hart, diese Leute dort zu lassen! Der Außenminister und der Premierminister waren da, die Verteidigungsministerin. Das fanden wir gut, auch dass Präsident Chirac Israel zu einem Waffenstillstand bewegen will. Die Vereinigten Staaten und Herr Bush drängeln sich nicht vor, weil es da kein Erdöl gibt."
Frankreich fühlt sich seinem ehemaligen Mandatsgebiet seit jeher verbunden: Als Israel während des Sechstagekrieges 1967 den Flughafen von Beirut bombardierte, verhängte General de Gaulle ein Waffenembargo gegen Israel, das bis heute gilt.
Zahlreiche, vor allem christliche Libanesen wanderten ab 1975 während des Bürgerkrieges nach Frankreich aus. Die Zahl der Francolibanesen wird heute auf 100.000 geschätzt. Die 26-jährige Ärztin Sandra wurde in Paris geboren, ihre Eltern sind Libanesen:
"Wir verstehen gut, dass Israel die Hisbollah zerstören will, aber wir verstehen nicht, warum es sich in diesem Maße gegen das libanesische Volk richtet, die Infrastrukturen zerstört. Nun ist alles wieder platt gemacht, was wir in den letzten 15 Jahren aufgebaut haben. So werden sie mit Hisbollah nicht fertig werden. Gewalt erzeugt Gegengewalt, so kommen wir nicht zum Frieden, den wir alle wünschen."
In Frankreich leben auch 650.000 Juden, darunter Laizistische, die für eine strikte Trennung von Religion und Staat sind. Und Religiöse, Juden aus Nordafrika und aus Europa, die meisten leben sind seit mehreren Generationen in Frankreich. Einige stehen Israel und seiner Politik im Allgemeinen kritisch gegenüber, aber in diesem Fall herrsche Einigkeit, erklärt der französisch-israelische Journalist Joav Toker:
"Viele französische Juden glauben, dass Israel gewissermaßen die dreckige Arbeit des gesamten Westens macht. Israel macht die Arbeit gegen Hisbollah, aber es ist die Arbeit der Amerikaner, der Deutschen, der Briten, der Franzosen, der Russen, der ganzen Welt - die gegen diese Kräfte kämpft, die wir terroristisch nennen."