"Mein Name ist Svetlana Vronskaja und ich komme aus Russland. Geboren bin ich in Leningrad, jetzt heißt das St. Petersburg, und dort habe ich auch studiert, an einer medizinischen Hochschule. Das war ganz genau gesagt eine Hochschule für Pädiatrie und Medizin, das heißt wir haben ein ganz regelrechtes Medizinstudium auch für sechs Jahre, genauso wie es hier in Deutschland üblich ist."
Svetlana Vronskaja ist 47 Jahre alt und lebt seit 1994 mit Ihrem gleichfalls aus Russland stammenden Mann in Deutschland. Auch er ist Arzt - ein Radiologe. Seit zehn Jahren wohnt das Paar in Leipzig. Es hat zwei Kinder und seit Jahren die deutsche Staatsbürgerschaft. Doch arbeiten darf die ausgebildete Kinderärztin in Sachsen nur unter großen Einschränkungen:
"Ich bekomme jetzt keine Approbation, auch wenn ich die Deutsche Staatsbürgerschaft jetzt besitze, seit einigen Jahren. Ich bekomme eine Berufserlaubnis, so wie ausländische Ärzte sonst, und das Problem ist, dass die Berufserlaubnis wird jedes Jahr jetzt zunehmend eingeschränkt, so dass ich immer weniger Tätigkeiten jetzt überhaupt aufnehmen darf, auch als Kinderärztin sogar."
Svetlana Vronskaja versteht die Welt nicht mehr. Vor mehr als zehn Jahren wurde sie in Hamburg promoviert, noch immer kämpft sie um die ordentliche Zulassung als Kinderärztin. Seit der EU-Osterweiterung sei die Lage für Ärzte aus Nicht-EU-Staaten in Deutschland noch schwieriger geworden, sagt Vronskaja. Schon zuvor hatte ihr Mann um seine Approbation in Deutschland kämpfen müssen - vor Gericht. Und auch ihr Fall beschäftigt inzwischen die Justiz, soll in naher Zukunft vor einem Oberverwaltungsgericht verhandelt werden. Derweil gehen ihr gute Stellen-Angebote durch die Lappen und sie fühlt sich von den Behörden schikaniert. Dabei fehlt es in Sachsen eigentlich an Ärzten, vor allem auf dem Land. Schon mehrfach, so erzählt Svetlana Vronskaja, sei ihr angeboten worden, ländliche Praxen in unterversorgten Gebieten zu übernehmen. Auf drei weitere Oberarztstellen konnte sie sich nicht bewerben, da die Grundvoraussetzung einer ärztlichen Zulassung in Deutschland fehlte. Eine längerfristige Lebensplanung ist somit fast unmöglich. Derzeit arbeitet die in Russland geborene, deutsche Ärztin auf einer befristeten Stelle - an der Universitätsklinik Leipzig, dort allerdings nicht als Fachärztin, was für Sie auch finanzielle Abstriche zur Folge hat.
In der Leipziger Landesdirektion, der kommunalen Aufsichtsbehörde ist der Fall Vronskaja bestens bekannt. Da er sich jedoch derzeit vor Gericht befindet, gibt es keine Auskünfte dazu. Allerdings sei er kein Einzelfall, sagt die Leitende Regierungsdirektorin, Angelika Reichelt:
"Bei der Beantragung einer Berufserlaubnis geht es um Ärzte, die ihre Ausbildung nicht in EU-Ländern durchgeführt haben, sondern die von außerhalb der EU hier nach Deutschland reinkommen. Dort wird keine Vollapprobation erteilt, sondern eine befristete Berufserlaubnis für diese Ärzte, die dann hier in Deutschland nur einen befristeten Zeitraum tätig sind."
Prinzipiell - so die leitende Regierungsdirektorin weiter, seien die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen - dazu gehöre vor allen Dingen, dass Ausbildung und Kenntnisstand des ausländischen Arztes gleichwertig zu sein hätten mit dem deutschen Standard. Gerade bei Medizin-Absolventen aus Mittel- und Osteuropa sei diese Voraussetzung jedoch oft nicht erfüllt, deren Ausbildung daher keineswegs mit der deutschen Mediziner-Ausbildung voll vergleichbar:
"Und für solche Ärzte, die eben aus solchen Herkunftsländern kommen, wird dann vorgeschrieben, in den gesetzlichen Vorschriften der Bundesärzteordnung, dass eine Gleichwertigkeitsprüfung zu absolvieren ist."
Wird dieser bestanden, stehe der Approbation in Deutschland nichts mehr entgegen, so die Regierungsdirektorin. Svetlana Vronskaja hat sich geweigert, den Test zu absolvieren, mit der Begründung, dass ihr Ausbildungsniveau bereits in Hamburg vor der Promotion grundlegend geprüft wurde. Sie versteht nicht, warum sie sich noch einmal prüfen lassen soll. Statt dessen denkt sie manchmal ans Aufgeben und daran nochmals auszuwandern, nach Dänemark etwa:
"Da gibt es wirklich sehr gute Perspektiven, gerade für einen Facharzt, der so lange Erfahrung in Deutschland hatte, das wird wirklich dann sehr gut, ich habe noch wirklich Chancen."
Nur ungern denkt Svetlana Vronskaja daran die Heimat erneut aufzugeben und auszuwandern. Noch hat sie die Koffer nicht gepackt:
"Wir haben das schon einmal durch, wir wollen das nicht unbedingt das zweite Mal machen, aber dafür brauchen wir eine berufliche Perspektive."
Ob es eine berufliche Zukunft für sie in Sachsen gibt, wird bald ein Gericht entscheiden.
Svetlana Vronskaja ist 47 Jahre alt und lebt seit 1994 mit Ihrem gleichfalls aus Russland stammenden Mann in Deutschland. Auch er ist Arzt - ein Radiologe. Seit zehn Jahren wohnt das Paar in Leipzig. Es hat zwei Kinder und seit Jahren die deutsche Staatsbürgerschaft. Doch arbeiten darf die ausgebildete Kinderärztin in Sachsen nur unter großen Einschränkungen:
"Ich bekomme jetzt keine Approbation, auch wenn ich die Deutsche Staatsbürgerschaft jetzt besitze, seit einigen Jahren. Ich bekomme eine Berufserlaubnis, so wie ausländische Ärzte sonst, und das Problem ist, dass die Berufserlaubnis wird jedes Jahr jetzt zunehmend eingeschränkt, so dass ich immer weniger Tätigkeiten jetzt überhaupt aufnehmen darf, auch als Kinderärztin sogar."
Svetlana Vronskaja versteht die Welt nicht mehr. Vor mehr als zehn Jahren wurde sie in Hamburg promoviert, noch immer kämpft sie um die ordentliche Zulassung als Kinderärztin. Seit der EU-Osterweiterung sei die Lage für Ärzte aus Nicht-EU-Staaten in Deutschland noch schwieriger geworden, sagt Vronskaja. Schon zuvor hatte ihr Mann um seine Approbation in Deutschland kämpfen müssen - vor Gericht. Und auch ihr Fall beschäftigt inzwischen die Justiz, soll in naher Zukunft vor einem Oberverwaltungsgericht verhandelt werden. Derweil gehen ihr gute Stellen-Angebote durch die Lappen und sie fühlt sich von den Behörden schikaniert. Dabei fehlt es in Sachsen eigentlich an Ärzten, vor allem auf dem Land. Schon mehrfach, so erzählt Svetlana Vronskaja, sei ihr angeboten worden, ländliche Praxen in unterversorgten Gebieten zu übernehmen. Auf drei weitere Oberarztstellen konnte sie sich nicht bewerben, da die Grundvoraussetzung einer ärztlichen Zulassung in Deutschland fehlte. Eine längerfristige Lebensplanung ist somit fast unmöglich. Derzeit arbeitet die in Russland geborene, deutsche Ärztin auf einer befristeten Stelle - an der Universitätsklinik Leipzig, dort allerdings nicht als Fachärztin, was für Sie auch finanzielle Abstriche zur Folge hat.
In der Leipziger Landesdirektion, der kommunalen Aufsichtsbehörde ist der Fall Vronskaja bestens bekannt. Da er sich jedoch derzeit vor Gericht befindet, gibt es keine Auskünfte dazu. Allerdings sei er kein Einzelfall, sagt die Leitende Regierungsdirektorin, Angelika Reichelt:
"Bei der Beantragung einer Berufserlaubnis geht es um Ärzte, die ihre Ausbildung nicht in EU-Ländern durchgeführt haben, sondern die von außerhalb der EU hier nach Deutschland reinkommen. Dort wird keine Vollapprobation erteilt, sondern eine befristete Berufserlaubnis für diese Ärzte, die dann hier in Deutschland nur einen befristeten Zeitraum tätig sind."
Prinzipiell - so die leitende Regierungsdirektorin weiter, seien die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen - dazu gehöre vor allen Dingen, dass Ausbildung und Kenntnisstand des ausländischen Arztes gleichwertig zu sein hätten mit dem deutschen Standard. Gerade bei Medizin-Absolventen aus Mittel- und Osteuropa sei diese Voraussetzung jedoch oft nicht erfüllt, deren Ausbildung daher keineswegs mit der deutschen Mediziner-Ausbildung voll vergleichbar:
"Und für solche Ärzte, die eben aus solchen Herkunftsländern kommen, wird dann vorgeschrieben, in den gesetzlichen Vorschriften der Bundesärzteordnung, dass eine Gleichwertigkeitsprüfung zu absolvieren ist."
Wird dieser bestanden, stehe der Approbation in Deutschland nichts mehr entgegen, so die Regierungsdirektorin. Svetlana Vronskaja hat sich geweigert, den Test zu absolvieren, mit der Begründung, dass ihr Ausbildungsniveau bereits in Hamburg vor der Promotion grundlegend geprüft wurde. Sie versteht nicht, warum sie sich noch einmal prüfen lassen soll. Statt dessen denkt sie manchmal ans Aufgeben und daran nochmals auszuwandern, nach Dänemark etwa:
"Da gibt es wirklich sehr gute Perspektiven, gerade für einen Facharzt, der so lange Erfahrung in Deutschland hatte, das wird wirklich dann sehr gut, ich habe noch wirklich Chancen."
Nur ungern denkt Svetlana Vronskaja daran die Heimat erneut aufzugeben und auszuwandern. Noch hat sie die Koffer nicht gepackt:
"Wir haben das schon einmal durch, wir wollen das nicht unbedingt das zweite Mal machen, aber dafür brauchen wir eine berufliche Perspektive."
Ob es eine berufliche Zukunft für sie in Sachsen gibt, wird bald ein Gericht entscheiden.