Weil es vermehrt zu Taschendiebstählen und sexuellen Belästigungen durch Ausländer gekommen sei, hätten sechs Nachtklubbetreiber den Einlass für Flüchtlinge verschärft, berichtet die "Badische Zeitung". Ein Lokal mache es von der Veranstaltung abhängig, ob Asylbewerber Zutritt haben. Für einen anderen Klub benötige der Gast eine spezielle Einlasskarte, die nur derjenige erhalte, der Gewalt, Sexismus und Diskriminierung ablehne.
"Es gilt das Diskriminierungsverbot"
Nach Angaben der Freiburger Polizei hat die überwiegende Zahl der Diskotheken in Freiburg keine Probleme mit Asylbewerbern. Grundsätzlich würde es am Eingang Passkontrollen geben, nur schlecht angezogene, betrunkene oder offensichtlich gewaltbereite Menschen würden nicht eingelassen, hieß es. Eine Polizeisprecherin bestätigte, dass es mehr Taschendiebstähle gäbe und dass nachts in Freiburg mehr Männergruppen unterwegs seien. Einen erwiesenen Zusammenhang mit Flüchtlingen gebe es bislang aber nicht.
Auch der SPD-Politiker Ulrich von Kirchbach war überrascht. "Uns war das nicht als akutes Problem bekannt", sagte der für Soziales, Integration und Kultur zuständige Bürgermeister. Überwiegend verhielten sich die etwas mehr als 3.000 in der Stadt untergebrachten Asylbewerber "ordentlich", "schwarze Schafe" gebe es aber überall. Von Kirchbach betonte: "Es gilt das Diskriminierungsverbot. Man darf nicht eine Personengruppe pauschal ausschließen", sagte er. Die Willkommenskultur sei in Freiburg stark ausgeprägt. "Aber es muss auch eine Anerkennungskultur geben, was die Gesetze betrifft." Er wolle sich mit seinem Haus beraten, inwieweit die Stadt Verhaltenskonzepte erstellen könnte, um Asylbewerbern den Start in Deutschland zu erleichtern. Ob ein Türsteher bestimmte Personen in eine Diskothek einlässt, obliegt dem Klub. Pauschale Einlassverbote etwa für alle Flüchtlinge sind laut Polizei rechtswidrig.
(tzi/cp)