Samstag, 18. Mai 2024

Migration
Flüchtlingsbeauftragte der Kirchen kritisieren CDU-Forderung nach "Drittstaatenlösung" als unchristlich

Die Flüchtlingsbeauftragten der katholischen und der evangelischen Kirche haben die Forderung der CDU nach einer sogenannten "Drittstaatenlösung" als unchristlich kritisiert.

06.05.2024
    Ein Mann, eine Frau und zwei Kinder sitzen auf einer Bank an der Wand eines Containers hinter einem Zaun.
    Migrantenfamilie in einer Erstaufnahmeeinrichtung. (picture alliance / dpa / dpa-Zentralbild / Patrick Pleul)
    Mit der "Drittstaatenlösung" ist gemeint, dass Asylbewerber in ein sicheres anderes Land gebracht werden und dort bleiben sollen. Dieses Konzept soll auf dem Parteitag der Christdemokraten in der kommenden Woche als Maßstab für die deutsche Flüchtlingspolitik im Grundsatzprogramm verankert werden. Dazu schreiben der Berliner Bischof Stäblein von der evangelischen und der Hamburger Erzbischof Heße von der katholischen Kirche in einem Gastbeitrag für die Zeitung "Welt am Sonntag", wer sich am christlichen Menschenbild orientiere, dürfe den individuellen Zugang zum Flüchtlingsschutz in Europa nicht abschaffen. Die Forderung nach einer "Drittstaatenregelung" stehe in einem bemerkenswerten Widerspruch zur Orientierung an christlichen Werten. Damit begebe man sich ethisch wie rechtlich auf den Holzweg, heißt es weiter. Nötig seien stattdessen Lösungen, die im Einklang mit den Menschenrechten und dem Völkerrecht stünden.
    Diese Nachricht wurde am 04.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.