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Flug gen Süden

Viele Zugvögel haben sich schon vor Wochen auf ihre Reise in südliche Länder begeben. Zwei ”Himmelsvögel” könnten ihnen dabei als Wegweiser gedient haben. Sie schmücken den Himmel südlich vom Walfisch und dem Südlichen Fisch – sie sind aus unseren Breiten also nicht zu sehen.

Damond Benningfield |
    Die beiden Vogelsternbilder sind der Kranich und Phoenix – der Vogel, der verbrannte und aus der Asche wieder auferstand.

    Beide Sternbilder gehen auf den holländischen Astronomen Pieter Dirkszoon Keysers zurück, der 1595 mit einer Handelsexpedition nach Ostindien aufbrach. Keysers verstarb während seiner Reise in Batam. Seine 12 neuen Sternbilder mit ihren 135 Sternpositionen wurden bereits 1598 erstmals auf einem Sternglobus dargestellt. Richtig bekannt wurden die neuen Sternbilder durch den Rechtsanwalt Johann Bayer. Der Augsburger Hobbyastronom veröffentlichte sie vor fast 400 Jahren in seinem wunderschönen Sternatlas ”Uranometria”.

    Weder der Kranich noch der Phoenix sind besonders beeindruckende Sternbilder. Nur einige ihrer Sterne sind mit bloßem Auge leicht zu erkennen. Der hellste Stern im Kranich heißt Alnair – die helle Flamme. Er leuchtet etwa 100 mal heller als unsere Sonne. Und der Leuchtturm im Phoenix ist Alpha Phoenicis – ein Doppelsternsystem mit der 50fachen Leuchtkraft unserer Sonne.

    Sollten Sie in den Wintermonaten Ihren Urlaub in Ländern auf der geographischen Breite von Kairo oder südlich davon verbringen, suchen Sie einmal die beiden Himmelsvögel.