Am Ende sagten auch die Dänen zähneknirschend JA. Damit haben jetzt alle acht beteiligten Gewerkschaften dem Sanierungsplan der SAS-Spitze zugestimmt. Die drohende Insolvenz der Fluggesellschaft ist damit erst mal vom Tisch, der Frust über den dramatischen Countdown der letzten Tage aber längst nicht verdaut, erzählt ein Sprecher des schwedischen SAS-Kabinenpersonals:
"Man hat uns vor ein Ultimatum gestellt, ein Diktat! Wir haben nur die Informationen bekommen nach dem Motto Friss oder Stirb! Take it or leave it!"
Das, was die 15.000 SAS-Beschäftigten nun "fressen müssen", ist hart.
Die Piloten bekommen rund zehn Prozent weniger Lohn, fliegen dafür aber mehr. Die Arbeitszeit wird um acht Prozent erhöht. Auch das Kabinenpersonal arbeitet länger und verzichtet auf steigende Einkommen. Das Verrentungsalter wird angehoben, die Pensionsansprüche teilweise gestrichen. SAS will außerdem 800 Stellen in der Verwaltung abbauen und sich von zwei Tochtergesellschaften trennen.
Torsten Elfhag ist der Ombudsmann unter Schwedens Piloten. Er sei erleichtert, erzählt er, dass am Ende doch noch alle mitgezogen haben.
"Ja, natürlich wäre die Alternative heute gewesen, gar keine Arbeit mehr zu haben. Und da akzeptiert man halt auch, einen ganzen Monatslohn zu verlieren."
Ohne die Einigung hätte SAS wohl keine neuen Kredite bekommen. Die Insolvenz – das war die Drohung der Konzernspitze – wäre wohl unvermeidbar gewesen. Die Piloten waren vorsichtshalber angewiesen, ihre Flugzeuge voll zu tanken, um schnell nach Hause zu kommen. Die Flugbegleiter bekamen Bargeld, um im Notfall im Hotel zu übernachten.
Der Notfall - er ist zwar nicht eingetreten, aber die Krise damit längst nicht gelöst, sagen die Experten.
Der Verluste waren zuletzt chronisch geworden. SAS glich einem unbeweglichen Tanker - manövrierunfähig und veraltet.
Der Wirtschaftsjounalist Richard Björnelid hat ein Buch geschrieben mit dem provokanten Titel "SAS oder: Von der Kunst, eine Fluggesellschaft zu versenken."
Auch nach der heutigen Einigung hat Björnelid nur wenig Hoffnung:
"Die Krise ist längst nicht vorbei. Die Konkurrenz nimmt eher noch zu. Es ist geradezu hoffnungslos, in Europa noch Geld zu verdienen. Das tut eigentlich nur Ryan Air. Lufthansa, Air France, KLM, British Airways – alle verdienen nur noch mit den Langstreckenflügen. Und SAS ist dafür ein viel zu kleiner Betreiber."
Noch dazu einer mit komplizierten Strukturen. Drei Länder – Dänemark, Schweden und Norwegen – sind beteiligt und damit bis zu 37 Teilgewerkschaften. Der Riese aus dem Norden kommt einfach nicht mehr mit zum Beispiel mit dem privaten Konkurrenten "Norwegian".
Der lässt gerade Anzeigen in den großen schwedischen Zeitungen drucken. Mit Lockvogelangeboten von Stockholm nach Bangkok für gerade mal 200 Euro.
"Man hat uns vor ein Ultimatum gestellt, ein Diktat! Wir haben nur die Informationen bekommen nach dem Motto Friss oder Stirb! Take it or leave it!"
Das, was die 15.000 SAS-Beschäftigten nun "fressen müssen", ist hart.
Die Piloten bekommen rund zehn Prozent weniger Lohn, fliegen dafür aber mehr. Die Arbeitszeit wird um acht Prozent erhöht. Auch das Kabinenpersonal arbeitet länger und verzichtet auf steigende Einkommen. Das Verrentungsalter wird angehoben, die Pensionsansprüche teilweise gestrichen. SAS will außerdem 800 Stellen in der Verwaltung abbauen und sich von zwei Tochtergesellschaften trennen.
Torsten Elfhag ist der Ombudsmann unter Schwedens Piloten. Er sei erleichtert, erzählt er, dass am Ende doch noch alle mitgezogen haben.
"Ja, natürlich wäre die Alternative heute gewesen, gar keine Arbeit mehr zu haben. Und da akzeptiert man halt auch, einen ganzen Monatslohn zu verlieren."
Ohne die Einigung hätte SAS wohl keine neuen Kredite bekommen. Die Insolvenz – das war die Drohung der Konzernspitze – wäre wohl unvermeidbar gewesen. Die Piloten waren vorsichtshalber angewiesen, ihre Flugzeuge voll zu tanken, um schnell nach Hause zu kommen. Die Flugbegleiter bekamen Bargeld, um im Notfall im Hotel zu übernachten.
Der Notfall - er ist zwar nicht eingetreten, aber die Krise damit längst nicht gelöst, sagen die Experten.
Der Verluste waren zuletzt chronisch geworden. SAS glich einem unbeweglichen Tanker - manövrierunfähig und veraltet.
Der Wirtschaftsjounalist Richard Björnelid hat ein Buch geschrieben mit dem provokanten Titel "SAS oder: Von der Kunst, eine Fluggesellschaft zu versenken."
Auch nach der heutigen Einigung hat Björnelid nur wenig Hoffnung:
"Die Krise ist längst nicht vorbei. Die Konkurrenz nimmt eher noch zu. Es ist geradezu hoffnungslos, in Europa noch Geld zu verdienen. Das tut eigentlich nur Ryan Air. Lufthansa, Air France, KLM, British Airways – alle verdienen nur noch mit den Langstreckenflügen. Und SAS ist dafür ein viel zu kleiner Betreiber."
Noch dazu einer mit komplizierten Strukturen. Drei Länder – Dänemark, Schweden und Norwegen – sind beteiligt und damit bis zu 37 Teilgewerkschaften. Der Riese aus dem Norden kommt einfach nicht mehr mit zum Beispiel mit dem privaten Konkurrenten "Norwegian".
Der lässt gerade Anzeigen in den großen schwedischen Zeitungen drucken. Mit Lockvogelangeboten von Stockholm nach Bangkok für gerade mal 200 Euro.