
"Also ist für mich eine absolute Frechheit. Ich darf gar nicht nachdenken, was da passieren kann. Wer immer dafür verantwortlich ist, passt auf, bittschön."
Ein geschockter Skislalom-Star Marcel Hirscher, nachdem in Madonna di Campiglio in Norditalien eine Kamera-Drohne neben ihm auf die Piste gestürzt und zersplittert war.
Frage an den Kollegen Falk Steiner, auf den Gabentischen dürften heute Abend auch eine ganze Menge Drohnen zum Einsatz kommen. Sind das die gleichen Modelle wie das, das beim Profi-Ski-Slalom in Norditalien abgestürzt ist?
Wo darf ich eine Drohne überhaupt fliegen lassen?
Bislang ist es in Deutschland nicht vollständig klar geregelt, wo Drohnen fliegen dürfen und wo nicht – was aber klar ist: Es darf von ihnen keine Gefährdung ausgehen. So ist zum Beispiel die Nähe von Flughäfen oder Hubschrauberlandeplätzen ein Bereich, in dem ein gefährlicher Eingriff in den Luftverkehr vorliegen kann, in Deutschland ist nach Paragraf 315 Strafgesetzbuch schon der Versuch strafbar und kann selbst wenn es unabsichtlich passiert, mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe geahndet werden, also durchaus ein Anlass, darüber nachzudenken, wo man sein Weihnachtsgeschenk ausfliegen lässt. 1,5 Kilometer um Flughäfen herum ist deshalb seit Mitte des Jahres das Drohnen-Fliegen komplett verboten, um die Flughäfen herum gibt es zudem sogenannte Kontrollzonen, bei denen Drohnenflüge bei der Deutschen Flugsicherung angemeldet werden müssen. Aber auch Kraftwerke und Militärgelände sollten gemieden werden, Menschenansammlungen ebenfalls - also alles, wo durch Kollisionen oder ein Herunterfallen der Drohne ernstlicher Schaden entstehen könnte.
Wie hoch schafft es die durchschnittliche Hobby-Drohne?
Das unterscheidet sich stark, je nach Modell, viele schaffen 80, einige sogar deutlich mehr als 200 Meter Flughöhe. Die eigentlich erlaubte Maximalflughöhe von 762 Metern, darüber ist der sogenannte unkontrollierte Luftraum in Deutschland zu Ende, wird aber nur von wenigen Drohnen erreicht. Zudem muss man die Sonderregeln beachten, die in jedem einzelnen Bundesland gelten können. Einschränkend kommt hinzu, dass, wer eine Drohne fliegt, sie dabei noch gut mit dem Auge sehen können muss, Kameralivebilder oder Ferngläser sind keine erlaubten Hilfsmittel.
Wann bekommt der Drohnenbesitzer Ärger, weil er die Privatsphäre oder die Datenschutzrechte von jemanden verletzt hat?
Die Faustregel heißt: Meine Drohne hat dort nichts verloren, wo die Privatsphäre Dritter beeinträchtigt werden könnte. Wer beispielsweise mit einer Kameradrohne über dem Pool des Nachbarhauses oder dem FKK-Strand kreist, der kann relativ schnell die Persönlichkeitsrechte anderer tangieren. Zudem hat Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt nun angekündigt, dass er die Regeln auch für Hobby-Drohnenflieger verschärfen will – Wohngebiete sollen pauschal als No-Fly-Zonen definiert werde, genau wie Unglücksorte, Einsatzgebiete der Polizei, Eisenbahnlinien und Bundesfernstraßen, das Fliegen oberhalb von 100 Metern soll generell verboten werden.
Darf ich einem Kind eine Drohne geben?
Im Prinzip ja, aber es darf dann nur unter Aufsicht fliegen - denn Drohnen sind eben kein Spielzeug.
Wie sieht es aus bei Schäden: Drohnenbesitzer haften für ihre Drohnen - voll und ganz?
Der Pilot einer Drohne ist für Folgen haftbar. Und die normale Haftpflichtversicherung deckt Schäden durch herunterfallende oder kollidierende Drohnen in vielen Fällen auch nicht ab, das heißt, hier sind Zusatzversicherungen notwendig und vorgeschrieben. Die gibt es, kosten aber natürlich auch Geld, das beim Kauf oder Verschenken mitbedacht werden sollte. Aber wie beim Auto gilt auch hier: Ist der Drohnen-Pilot betrunken oder handelt auf andere Weise grob fahrlässig ist er ganz schnell selbst wieder persönlich haftend.