Vorfall
Flugzeug mit von der Leyen Ziel von GPS-Störung - Bulgarien macht Russland verantwortlich

Ein Flugzeug mit EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen an Bord ist vermutlich Ziel einer absichtlichen Störung des satellitenbasierten Navigationssystems GPS durch Russland geworden. Eine Sprecherin in Brüssel bestätigte den Vorfall. Sie erklärte, bulgarische Behörden hätten die Einschätzung geäußert, dass Russland dafür verantwortlich sei.

    Von der Leyen spricht und gestikuliert.
    Eu-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (Jean-Christophe Verhaegen / AFP / dp /)
    Die Maschine war auf dem Weg von Polen nach Plowdiw im Süden Bulgariens. Nach einem Bericht der "Financial Times" musste der Jet wegen der Störung rund eine Stunde länger als geplant in der Luft bleiben. Dann habe der Pilot die Entscheidung getroffen, mit Hilfe analoger Karten zu landen, hieß es. 

    "Drohungen regelmäßiger Bestandteil von Russlands feindlichem Vorgehen"

    Die EU-Kommission teilte weiter mit, die Landung sei sicher erfolgt. Weiter hieß es, man sei sich bewusst, dass Drohungen und Einschüchterungen ein regelmäßiger Bestandteil von Russlands feindlichem Vorgehen seien. Vorfälle wie dieser stärkten allerdings nur die Entschlossenheit, die Verteidigungsfähigkeiten und die Unterstützung für die Ukraine auszuweiten.

    Reise durch sieben östliche EU-Staaten

    Den Angaben zufolge ereignete sich der Vorfall auf einer viertägigen Reise der Kommissionspräsidentin durch sieben östliche Mitgliedsstaaten der EU, die an Russland oder an Belarus grenzen. Die Reise begann am Freitag in Lettland und führt zuletzt nach Litauen und Rumänien. Die Kommissionssprecherin unterstrich, während der Besuch in den Ländern habe von der Leyen, Zitat: "aus erster Hand die alltäglichen Herausforderungen durch die von Russland und seinen Stellvertretern ausgehenden Bedrohungen" gesehen.

    "Beachtliche Anzahl" von Stör- und Täuschungsaktivitäten

    Eine gezielte Störung von GPS-Signalen wird als "Jamming" bezeichnet. Laut einer weiteren Kommissionsprecherin wurden in den vergangenen Monaten "eine beträchtliche Anzahl solcher Stör- und Täuschungsaktivitäten" beobachtet - insbesondere an Europas Ostflanke. Im Juni hätten 13 EU-Länder der Kommission einen Brief geschrieben, um auf "beinahe tägliche" Vorfälle dieser Art aufmerksam zu machen. Die Kommission arbeite mit verschiedenen Organisationen zusammen, um gegen das GPS-Jamming vorzugehen.

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    Diese Nachricht wurde am 02.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.