Es waren die Bilder, die dies zu einem Thema gemacht haben, aber die Probleme gehen tiefer als es Bilder ausdrücken können, denn sie suggerieren, dass es nur paar Übeltäter waren, aber sonst ist alles ok. Laut CNN sind 73 Prozent der Amerikaner schockiert über den Gefängnisskandal, aber genauso viel glauben auch, dass die Regierungsspitze nicht verantwortlich ist. Und der Grund dafür ist, dass die Medien es auch so darstellen. Es ist viel bequemer, daraus eine Skandalgeschichte zu machen, als darüber zu reden, was das über unsere Regierung und den Krieg gegen den Terror aussagt.
Als in dieser Woche die Nachricht von der Enthauptung des amerikanischen Zivilisten Nick Berg um die Welt ging, versuchten vor allem konservative US-Medien die Grausamkeit der Terroristen als weitaus schlimmer dazustellen als die Foltermethoden der US-Soldaten. Die liberaleren Medien bemühten sich im Gegenzug, diese Dynamik nicht zuzulassen. Ähnlich wie die Bevölkerung, die in ihrer Haltung zur Regierung Bush 50 zu 50 gespalten zu sein scheint, geht auch durch die Medien ein ideologischer Riss. Manche Feuilletonisten sprechen von einem neuen Kulturkampf zwischen den Fronten. Danny Schechter.
Wir reden darüber dass die Medien gespalten sind, aber Tatsache ist auch, dass die Amerikaner sich sehr leicht von Bildern manipulieren lassen. Und das führt dazu, dass sie Dinge glauben, die sich am Ende als falsch herausstellen, wie etwa die Existenz von Massenvernichtungswaffen in Irak oder dass Irakis unter den World Trade Center Attentätern waren.
Einige Medienbeobachter wiesen gar darauf hin, dass Abu Ghraib der erste Skandal seit Watergate sei, der allein durch die Presse an die Öffentlichkeit gebracht wurde. "Wie viel wusste der Präsident" ist heute eine Frage, die in dieser Bedrohlichkeit seit der Nixon-Ära nicht mehr gestellt wurde. Die Debatte wie weit die Medien bei der Zurschaustellung der Grausamkeiten gehen sollen, wurde dagegen von vielen Machern gleich eingeschätzt. Bilder von der Enthauptung zu zeigen stand außer Frage. Die Aufnahmen aus Abu Ghraib dagegen zu veröffentlichen sei eine Pflicht, sagt der Verleger der New York Times, Arthur Sulzberger.
Es ist unsere Aufgabe, der Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten. Wir sagen den Lesern ja nicht was gut oder schlecht ist, das müssen sie selbst entscheiden. Wenn wir nicht auf diese Leute aufmerksam machen, dann tun wir unseren Job nicht. Die Amerikaner wählen in diesem Jahr und sie müssen informiert werden. Die Antwort ist eher, wie können wir solche Bilder nicht bringen.
Trotz aller Enthüllungen blieben doch eine Reihe von Publikationen vorsichtig, das ganze ihnen zur Verfügung stehende Material zu nutzen. 60 Minutes etwa hielt die Bilder aus dem Gefängnis auf Bitten des Verteidigungsministeriums zwei Wochen lang zurück, bevor der Beitrag ausgestrahlt wurde. Auch die Washington Post, der über 1000 Fotos aus Abu Ghraib vorlagen, veröffentlichte lediglich zehn davon, zum Teil, wie es hieß, um die abgebildeten Häftlinge nicht noch weiter bloß zu stellen. Fotos von Verletzten etwa, bei denen unklar war, woher die Wunden kamen, blieben ebenfalls unveröffentlicht. Arthur Sulzberger hält diese Besonnenheit für angebracht.
Wir werden manchmal von jemandem aus der Regierung angerufen und gebeten ob wir eine Geschichte zurückhalten können, und dann diskutieren wir darüber. Manches haben wir nicht publiziert, etwa Informationen über die Geiselaffäre in Iran 1979. Anderes haben wir veröffentlicht, wie etwa die Pentagon Papers während Vietnam. Der Schlüssel ist, dass darüber geredet wird und die Regierungsleute wissen, wen sie anrufen sollen, nämlich entweder mich oder den Chefredakteur. Wir haben kein Interesse daran, Informationen zu drucken, die den unnötigen Tod von Menschen verursachen.
Als in dieser Woche die Nachricht von der Enthauptung des amerikanischen Zivilisten Nick Berg um die Welt ging, versuchten vor allem konservative US-Medien die Grausamkeit der Terroristen als weitaus schlimmer dazustellen als die Foltermethoden der US-Soldaten. Die liberaleren Medien bemühten sich im Gegenzug, diese Dynamik nicht zuzulassen. Ähnlich wie die Bevölkerung, die in ihrer Haltung zur Regierung Bush 50 zu 50 gespalten zu sein scheint, geht auch durch die Medien ein ideologischer Riss. Manche Feuilletonisten sprechen von einem neuen Kulturkampf zwischen den Fronten. Danny Schechter.
Wir reden darüber dass die Medien gespalten sind, aber Tatsache ist auch, dass die Amerikaner sich sehr leicht von Bildern manipulieren lassen. Und das führt dazu, dass sie Dinge glauben, die sich am Ende als falsch herausstellen, wie etwa die Existenz von Massenvernichtungswaffen in Irak oder dass Irakis unter den World Trade Center Attentätern waren.
Einige Medienbeobachter wiesen gar darauf hin, dass Abu Ghraib der erste Skandal seit Watergate sei, der allein durch die Presse an die Öffentlichkeit gebracht wurde. "Wie viel wusste der Präsident" ist heute eine Frage, die in dieser Bedrohlichkeit seit der Nixon-Ära nicht mehr gestellt wurde. Die Debatte wie weit die Medien bei der Zurschaustellung der Grausamkeiten gehen sollen, wurde dagegen von vielen Machern gleich eingeschätzt. Bilder von der Enthauptung zu zeigen stand außer Frage. Die Aufnahmen aus Abu Ghraib dagegen zu veröffentlichen sei eine Pflicht, sagt der Verleger der New York Times, Arthur Sulzberger.
Es ist unsere Aufgabe, der Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten. Wir sagen den Lesern ja nicht was gut oder schlecht ist, das müssen sie selbst entscheiden. Wenn wir nicht auf diese Leute aufmerksam machen, dann tun wir unseren Job nicht. Die Amerikaner wählen in diesem Jahr und sie müssen informiert werden. Die Antwort ist eher, wie können wir solche Bilder nicht bringen.
Trotz aller Enthüllungen blieben doch eine Reihe von Publikationen vorsichtig, das ganze ihnen zur Verfügung stehende Material zu nutzen. 60 Minutes etwa hielt die Bilder aus dem Gefängnis auf Bitten des Verteidigungsministeriums zwei Wochen lang zurück, bevor der Beitrag ausgestrahlt wurde. Auch die Washington Post, der über 1000 Fotos aus Abu Ghraib vorlagen, veröffentlichte lediglich zehn davon, zum Teil, wie es hieß, um die abgebildeten Häftlinge nicht noch weiter bloß zu stellen. Fotos von Verletzten etwa, bei denen unklar war, woher die Wunden kamen, blieben ebenfalls unveröffentlicht. Arthur Sulzberger hält diese Besonnenheit für angebracht.
Wir werden manchmal von jemandem aus der Regierung angerufen und gebeten ob wir eine Geschichte zurückhalten können, und dann diskutieren wir darüber. Manches haben wir nicht publiziert, etwa Informationen über die Geiselaffäre in Iran 1979. Anderes haben wir veröffentlicht, wie etwa die Pentagon Papers während Vietnam. Der Schlüssel ist, dass darüber geredet wird und die Regierungsleute wissen, wen sie anrufen sollen, nämlich entweder mich oder den Chefredakteur. Wir haben kein Interesse daran, Informationen zu drucken, die den unnötigen Tod von Menschen verursachen.