Nahrungsergänzungsmittel
Foodwatch verzeichnet zahlreiche falsche Versprechen bei Influencer-Werbung

Werbung von Influencern und Influencerinnen für Nahrungsergänzungsmittel in den Online-Netzwerken enthält einer Untersuchung der Verbraucherorganisation Foodwatch zufolge häufig irreführende und falsche Versprechen. Posts und Stories auf Instagram verstießen so häufig gegen Verbraucherschutzvorgaben der EU, erklärte Foodwatch. Die Organisation forderte eine strengere Überwachung des Online-Marktes.

    Ein Löffel voll mit bunten Pillen vor weissem Hintergrund.
    Influencer bewerben Nahrungsergänzungsmittel oft mit unhaltbaren Versprechen. (Getty Images / David Malan)
    Foodwatch hat nach eigenen Angaben über 20 Tage die Instagram-Kanäle von 95 Fitness- und Gesundheitsinfluencern analysiert. Insgesamt seien dabei 152 verschiedene Nahrungsergänzungsmittel beworben worden und in allen Fällen, in denen dabei gesundheitsbezogene Aussagen getroffen wurden, sei dies als unzulässige Werbung gemäß der EU-Health-Claims-Verordnung einzustufen. Diese soll Verbraucherinnen und Verbraucher vor falschen gesundheitsbezogenen Versprechen schützen.

    Manche Marken kooperieren mit besonders vielen Influencern

    In manchen Fällen versprechen die Influencer Foodwatch zufolge medizinische Wirkungen wie bessere Leberwerte, was laut EU-Verordnung nicht erlaubt ist. Häufig würden zudem wissenschaftlich nicht belegbare Behauptungen aufgestellt, etwa bei Mitteln auf Kollagenbasis, für die keine gesundheitliche Wirkung nachgewiesen sei. Einzelne Marken seien zudem besonders auffällig, weil sie mit vielen verschiedenen Influencern und Influencerinnen zusammenarbeiteten und so in dutzenden Fällen mit illegalen Werbeversprechungen auffielen, führte Foodwatch aus.
    "Was sich in sozialen Medien abspielt, ist der Wilde Westen der Gesundheitswerbung. Ohne Kontrolle, ohne Regeln, ohne Rücksicht auf Risiken", erklärte Chris Methmann, Geschäftsführer von Foodwatch. "Der wachsende Online-Markt muss endlich wirksam überwacht werden."
    Diese Nachricht wurde am 20.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.