Freitag, 03. Mai 2024

Russische Agenten
Forderung nach besserer Spionageabwehr nach Festnahmen von zwei Deutsch-Russen

Die Europa-Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Lührmann, fordert eine bessere Spionageabwehr gegenüber Russland. Die Grünen-Politikerin sagte nach einem Litauen-Besuch den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland, die Bedrohung durch Spionage sei dort wie in Deutschland sehr real.

22.04.2024
    Anna Lührmann (Bündnis 90/Die Grünen), Staatsministerin im Auswärtigen Amt.
    Anna Lührmann (Bündnis 90/Die Grünen), Staatsministerin im Auswärtigen Amt. (picture alliance/dpa | Bernd von Jutrczenka)
    Dies sehe man gerade anhand der Ermittlungen des Generalbundesanwalts gegen zwei mutmaßliche russische Agenten. Man müsse das sehr ernst nehmen und sich gegen Angriffe wappnen.

    Expertin: Russland baut neues Agentennetz auf

    Nach Einschätzung der Expertin für Nachrichtendienstforschung an der Universität Erfurt, Hoffmann, bemüht sich Russland derzeit, ein neues Agentennetz zu bilden. Nachdem mit Beginn des Ukraine-Kriegs viele Pseudo-Diplomaten aus der EU ausgewiesen worden seien, würden nun die Aktivitäten neu aufgebaut, sagte Hoffmann im Deutschlandfunk.
    In Bayreuth waren kürzlich zwei Deutsch-Russen festgenommen worden, die Sabotageakte vorbereitet und Anschlagsziele ausgekundschaftet haben sollen. Die russische Botschaft in Berlin wies die Anschuldigungen zurück.

    Polen veröffentlicht Einzelheiten zu Festnahmen dort

    Auch in Polen sind mehrere verdächtiger Personen festgenommen worden. Der dortige Regierungschef Tusk sieht auch hier einen Zusammenhang mit russischen Geheimdiensten. Er teilte in Warschau mit, in einem Fall gehe es um einen polnischen Staatsbürger, der ein Attentat auf den ukrainischen Präsidenten Selenskyj geplant habe. Der Mann habe mit Moskau kooperiert.
    In einem zweiten Fall sei ein Verdächtiger aus Belarus gefasst worden, der zwei Polen mit einem Angriff auf einen Mitarbeiter des verstorbenen russischen Regimekritikers Nawalny beauftragt habe. Diese gehören nach Angaben von Tusk der gewalttätigen Fußballhooligan-Szene an.
    Diese Nachricht wurde am 20.04.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.