Bundestag
Forderungen zum "Rentenpaket II" schon vor der heutigen Expertenanhörung

Bereits vor der heutigen Expertenanhörung im Bundestag zum sogenannten Rentenpaket II werden Forderungen an die Politik gestellt. Greenpeace zum Beispiel kritisierte, wie der für die künftige Aktienrente zuständige Fonds Kenfo sein Geld anlegt.

    Christian Lindner (FDP), Bundesminister der Finanzen, spricht bei einer Veranstaltung zum Generationenkapital (Aktienrente) in Berlin in ein Mikrofon
    Neben der gesetzlichen Rente sollen Bürgerinnen und Bürger auch in eine private Aktienrente investieren, so die Pläne von Finanzminister Lindner (FDP). Noch ist das Vorhaben aber nicht beschlossen. (picture alliance / photothek / Felix Zahn)
    Eine Analyse habe gezeigt, dass die bestehende Strategie eine glaubwürdige Umsetzung internationaler Umwelt- und Menschenrechtsstandards gefährde, teilte die Umweltorganisation mit. Rund 5,5 Prozent des Anlageportfolios seien mit "schwerwiegenden Klima-, Umwelt- und Menschenrechtskontroversen verbunden". Zweifel an dem Vorhaben äußerte auch der Ökonom und Renten-Experte Axel Börsch-Supan. Allerdings hält er den geplanten Umfang für unzureichend.
    Bei der vor allem von der FDP verlangten Form einer Aktienrente, auch Generationenkapital genannt, geht es im Kern darum, mit Aktiengewinnen die Beitragszahlungen zur Rentenversicherung zu unterstützen. Zudem soll gefördert werden, dass Arbeitnehmer zusätzlich zur gesetzlichen Rente mit Aktien für das Alter vorsorgen können.

    DGB: "Schluss mit der Panikmache"

    Die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), Fahimi, hatte von der Ampel-Koalition eine zügige Verabschiedung des Rentenpakets II und des Tariftreuegesetzes gefordert. In 40 Jahren seien die meisten der geburtenstarken sogenannten "Babyboomer"-Jahrgänge gestorben, sagte sie der "Rheinischen Post" am Wochenende. Das bedeute, die Rentenkasse und damit die Jüngeren müssten künftig für einen deutlich kleineren Anteil älterer Menschen in Rente aufkommen. "Also Schluss mit der Panikmache", fügte sie hinzu.
    Als Babyboomer werden Menschen aus den starken Geburtsjahrgängen 1954 bis 1969 bezeichnet. Erst danach führte die Anti-Baby-Pille zu einem Rückgang der Geburten.

    IW: 19,5 Millionen Arbeitnehmer gehen bis 2036 in Rente

    Laut einer noch unveröffentlichten Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), über das die "Rheinische Post" berichtete, wird der deutsche Arbeitsmarkt in den kommenden zwölf Jahren 19,5 Millionen ältere Arbeitnehmer der Babyboomer-Jahrgänge verlieren. Demgegenüber kämen aber nur 12,5 Millionen jüngere Beschäftigte bis 2036 nach.
    Das Rentenpaket II soll das Rentenniveau über das kommende Jahr hinaus bei 48 Prozent des Durchschnittseinkommens bis 2039 festschreiben. Die FDP fordert aber Veränderungen und verweist unter anderem auf finanzielle Überlastungen. Ähnlich äußerte sich Börsch-Supan. Der Sozialverband VdK indes hält die 48-Prozent-Garantie für richtig und fordert sogar noch mehr ein.
    Diese Nachricht wurde am 14.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.