Wir haben also gegenwärtig einen Fischbestand von 455,7 Kilogramm in den vier Becken.
Wolfgang Jansen ist zufrieden. Nur noch wenige Wochen und die Regenbogenforellen werden das übliche Vermarktungsgewicht von 250 Gramm erreichen. Nach einer – wie der Wissenschaftler sagt – sensorischen Prüfung, also einem ausgiebigen Fischessen, wird der Versuch abgeschlossen sein, aller Voraussicht nach erfolgreich.
Das Besondere: Die Regenbogenforellen wachsen nicht etwa in einem Gebirgsbach heran oder werden ebenso wenig – wie sonst üblich – in Netzkäfigen gehalten, sondern in Behältern, etwa von der Größe eines Whirlpools in einem Freizeitbad. Und diese Behälter stehen in einer ausgedienten Werkstatthalle der Agrargesellschaft Hohen-Wangelin, inmitten der Mecklenburgischen Seenplatte. Wolfgang Jansen, Mitarbeiter der Forschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern, ist mit der Überwachung des Versuchsprojekts betraut. Und die erfolgt am Computermonitor:
In jedem Fischbecken sind Sensoren. Die Sauerstoffwerte werden hier aufgenommen, automatisch, und wenn diese Sauerstoffwerte aus dem grünen Bereich geraten, dann gibt’s ein Alarmsignal.
So werden auch Wasserstand, Temperatur, ph-Wert und Futtermenge überwacht.
Das Kuriose: In Mecklenburg-Vorpommern, dem gewässerreichsten Bundesland, ist die Fischzucht in natürlichen Gewässern wegen strenger Naturschutzauflagen nahezu unmöglich. Aus diesen Gründen ist die Forellenproduktion im letzten Jahrzehnt von 3000 Tonnen jährlich auf 200 Tonnen eingebrochen. Die früheren Fischer sind heute vor allem Händler und importieren Forellen aus Polen, Dänemark, Frankreich, Belgien. Die Nachfrage ist riesig, also hat das Landwirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern reagiert und das Forschungsprojekt angestoßen.
Hans-Joachim Jennerich ist Direktor des in Rostock ansässigen Instituts für Fischerei:
Es gibt viele Agrarunternehmen, die über leer stehende Stallungen verfügen und auch über Brunnenanlagen, die sie zum Teil in ihrer Kapazität nicht mehr auslasten, so dass das Wasser auch für eine Fischproduktion genutzt werden kann. Andere Kostenfaktoren, und die wichtigsten sind Futtermittel- und Besatzfischkosten, sind bei den Konkurrenten in Europa nicht anders. Ob ich nun in Dänemark das Futter kaufe, in Polen, in Deutschland oder in Italien, die Preise sind identisch. Wenn wir eine ordentliche Technologie hinkriegen, dann sind die Rahmenbedingungen durchaus so, dass hier wettbewerbsfähig eine Forellenproduktion aufgebaut werden kann, und zwar im globalen Maßstab.
Das klingt alles sehr nach Rentabilitätsberechnungen. Aber die Frage, die sich hier jeder sofort stellt: Lässt sich so eine artgerechte Forellenhaltung bewerkstelligen, und vor allem; kommt am Ende tatsächlich ein gesunder und schmackhafter Fisch auf den Teller des Verbrauchers:
Den Fischen hier geht es ausgesprochen gut. Das Wasser, das hier zirkuliert, das können Sie vergleichen mit der Wasserqualität von Gebirgsbächen. So bereiten wir das auf. Messbar ist das Wohlbefinden der Fische anhand der tierischen Leistung, die wir hier messen können – also Wachstum, Futterverwertung und Wachstum, und beides ist ausgezeichnet.
Die Sünden aus der Gründerzeit der Fischzucht, versichert Hans-Joachim Jennerich, seien heute überwunden. Der Einsatz von Medikamenten sei heute nur noch in absoluten Ausnahmefällen nötig, und Umweltbelastungen durch Fischkot seien in so einer Kreislaufanlage auch nicht mehr zu befürchten:
Das abfließende Wasser aus den Fischbehältern passiert eine mechanische Reinigungsanlage, in diesem Fall ein Trommelsiebfilter. Kot und Futtermittelreste werden entfernt, danach wird im Bypass eine biologische Reinigung vorgenommen. Im Bypass erfolgt dann eine Aufbereitung, indem zusätzlich Sauerstoff eingebracht wird, über einen Sauerstoffreaktor. Und wenn’s diese Stufen durchlaufen hat, fließt das Wasser wieder zurück in die Fischhaltungseinrichtungen. Und dann beginnt das Ganze wieder von vorn.
Noch in diesem Jahr wird in dem ehemaligen Werkstattgebäude der Agrargesellschaft eine Pilotanlage errichtet, in der jährlich 100 Tonnen Forellen produziert werden können, und zwar ohne den in Wildgewässern auftretenden Jahreszeitenrhythmus, sondern das ganze Jahr über, so dass ständig Forellen abgefischt werden können. Die Wissenschaftler haben ausgerechnet, dass die Umweltbelastung einer solchen Forellenmast geringer ist als die Belastung, die durch lange Transportwege entsteht, wenn Forellen für den hiesigen Markt im Ausland gekauft werden.
Wolfgang Jansen ist zufrieden. Nur noch wenige Wochen und die Regenbogenforellen werden das übliche Vermarktungsgewicht von 250 Gramm erreichen. Nach einer – wie der Wissenschaftler sagt – sensorischen Prüfung, also einem ausgiebigen Fischessen, wird der Versuch abgeschlossen sein, aller Voraussicht nach erfolgreich.
Das Besondere: Die Regenbogenforellen wachsen nicht etwa in einem Gebirgsbach heran oder werden ebenso wenig – wie sonst üblich – in Netzkäfigen gehalten, sondern in Behältern, etwa von der Größe eines Whirlpools in einem Freizeitbad. Und diese Behälter stehen in einer ausgedienten Werkstatthalle der Agrargesellschaft Hohen-Wangelin, inmitten der Mecklenburgischen Seenplatte. Wolfgang Jansen, Mitarbeiter der Forschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern, ist mit der Überwachung des Versuchsprojekts betraut. Und die erfolgt am Computermonitor:
In jedem Fischbecken sind Sensoren. Die Sauerstoffwerte werden hier aufgenommen, automatisch, und wenn diese Sauerstoffwerte aus dem grünen Bereich geraten, dann gibt’s ein Alarmsignal.
So werden auch Wasserstand, Temperatur, ph-Wert und Futtermenge überwacht.
Das Kuriose: In Mecklenburg-Vorpommern, dem gewässerreichsten Bundesland, ist die Fischzucht in natürlichen Gewässern wegen strenger Naturschutzauflagen nahezu unmöglich. Aus diesen Gründen ist die Forellenproduktion im letzten Jahrzehnt von 3000 Tonnen jährlich auf 200 Tonnen eingebrochen. Die früheren Fischer sind heute vor allem Händler und importieren Forellen aus Polen, Dänemark, Frankreich, Belgien. Die Nachfrage ist riesig, also hat das Landwirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern reagiert und das Forschungsprojekt angestoßen.
Hans-Joachim Jennerich ist Direktor des in Rostock ansässigen Instituts für Fischerei:
Es gibt viele Agrarunternehmen, die über leer stehende Stallungen verfügen und auch über Brunnenanlagen, die sie zum Teil in ihrer Kapazität nicht mehr auslasten, so dass das Wasser auch für eine Fischproduktion genutzt werden kann. Andere Kostenfaktoren, und die wichtigsten sind Futtermittel- und Besatzfischkosten, sind bei den Konkurrenten in Europa nicht anders. Ob ich nun in Dänemark das Futter kaufe, in Polen, in Deutschland oder in Italien, die Preise sind identisch. Wenn wir eine ordentliche Technologie hinkriegen, dann sind die Rahmenbedingungen durchaus so, dass hier wettbewerbsfähig eine Forellenproduktion aufgebaut werden kann, und zwar im globalen Maßstab.
Das klingt alles sehr nach Rentabilitätsberechnungen. Aber die Frage, die sich hier jeder sofort stellt: Lässt sich so eine artgerechte Forellenhaltung bewerkstelligen, und vor allem; kommt am Ende tatsächlich ein gesunder und schmackhafter Fisch auf den Teller des Verbrauchers:
Den Fischen hier geht es ausgesprochen gut. Das Wasser, das hier zirkuliert, das können Sie vergleichen mit der Wasserqualität von Gebirgsbächen. So bereiten wir das auf. Messbar ist das Wohlbefinden der Fische anhand der tierischen Leistung, die wir hier messen können – also Wachstum, Futterverwertung und Wachstum, und beides ist ausgezeichnet.
Die Sünden aus der Gründerzeit der Fischzucht, versichert Hans-Joachim Jennerich, seien heute überwunden. Der Einsatz von Medikamenten sei heute nur noch in absoluten Ausnahmefällen nötig, und Umweltbelastungen durch Fischkot seien in so einer Kreislaufanlage auch nicht mehr zu befürchten:
Das abfließende Wasser aus den Fischbehältern passiert eine mechanische Reinigungsanlage, in diesem Fall ein Trommelsiebfilter. Kot und Futtermittelreste werden entfernt, danach wird im Bypass eine biologische Reinigung vorgenommen. Im Bypass erfolgt dann eine Aufbereitung, indem zusätzlich Sauerstoff eingebracht wird, über einen Sauerstoffreaktor. Und wenn’s diese Stufen durchlaufen hat, fließt das Wasser wieder zurück in die Fischhaltungseinrichtungen. Und dann beginnt das Ganze wieder von vorn.
Noch in diesem Jahr wird in dem ehemaligen Werkstattgebäude der Agrargesellschaft eine Pilotanlage errichtet, in der jährlich 100 Tonnen Forellen produziert werden können, und zwar ohne den in Wildgewässern auftretenden Jahreszeitenrhythmus, sondern das ganze Jahr über, so dass ständig Forellen abgefischt werden können. Die Wissenschaftler haben ausgerechnet, dass die Umweltbelastung einer solchen Forellenmast geringer ist als die Belastung, die durch lange Transportwege entsteht, wenn Forellen für den hiesigen Markt im Ausland gekauft werden.